Prutz–Ramosch-Zone

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
N/A
Farbe RGB
R: 241 G: 239 B: 237
Rang
tektonische Zone
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
gültig

Nomenklatur

Deutsch
Prutz–Ramosch-Zone
Français
zone de Prutz–Ramosch
Italiano
zona di Prutz–Ramosch
English
Prutz–Ramosch zone
Herkunft des Namens

Ramosch (GR)

Historische Varianten

Ramoscher Zone (Oberhauser 1980, Fuchs & Oberhauser 1990), Ramosch zone (Florineth & Froitzheim 1994, Steck 2008), Ramoscher Zone, Zone von Prutz-Ramosch = Prutzer Zone (Gruber et al. 2010)

Beschreibung

Beschreibung

in einer Matrix aus vermutlich oberkretazischen bis paläogenen Metasedimenten (Höhere Flyschschiefer) finden sich Olistolithe und/oder tektonische Schürflinge von Alpinem Verrucano, Ladiser Quarzit, triassischen Karbonatgesteinen, Steinsberger Kalk (Lias), Neokomschiefer und Tristel-Formation.

Hierarchie und Abfolge

Untergeordnete Einheiten

Geografie

Geographische Verbreitung
Unterengadiner Fenster [kommt auf den GA25-Blättern 044_Scuol und XXX_Samnaun].

Paläogeografie und Tektonik

Paläogeografie
Valais-Ozean
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • tektonisch

Referenzen

Neubearbeitung
Gruber Alfred, Pestal Gerhard, Nowotny Axel, Schuster Ralf (2010) : Erläuterungen zu Blatt 144 Landeck. Geol. Karte Rep. Österreich 1:50'000, GBA (Wien)

S.22: Die tektonische Grenze zwischen der Zone von Roz–Champatsch–Pezid und der Zone von Prutz (–Ramosch) repräsentiert die Deckengrenze zwischen den Unteren und den Mittleren Penninischen Decken. Sie wurde vom Kartenblattbearbeiter F.H. Ucik an die Basis des aus triassischen Karbonatgesteinen, Ladiser Quarzit, Alpinem Verrucano und paläozoischem Phyllit bestehenden Gesteinszugs gelegt, der vom Bergrücken ESE der Fließer Stieralm zum SE-Grat des Mittleren Sattelkopfs (Kote 2160 m, unmittelbar an der östlichen Blattschnittgrenze gelegen) verläuft und in diesem Abschnitt die Basis der Prutzer Zone bildet. Der darüber lagernde höhere Teil der Prutzer Zone ist als Melangezone ausgebildet, in die auch die Fimber-Zone integriert wurde (Fimber-Zone; s. unten). In einer Matrix aus vermutlich oberkretazischen bis paläogenen Metasedimenten (Höhere Flyschschiefer) finden sich Olistolithe und/oder tektonische Schürflinge von Alpinem Verrucano, Ladiser Quarzit, triassischen Karbonatgesteinen, Steinsberger Kalk (Unter-Jura), Neokomschiefer und Tristel-Formation. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch der Hinweis von Ucik (1986, S. 122), dass ein nördlich von Fiss (auf Blatt 145 Imst) gelegenes Vorkommen von Konglomeraten der „Höheren Flyschschiefer“ neben Karbonatgesteins- und Quarzitkomponenten auch dezimetergroße Granit(gneis)gerölle führt.

  • Prutz-Zone

    Name Origin

    Prutz (Österreich)

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Vielfältige und wirre Verschuppungen verschiedener Gesteinszonen des Engadiner Fensters.

    • Steinsberg-Kalk

      Name Origin

      Burgruine Steinsberg (GR) bei Ardez

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      späteres Synonym (nicht mehr verwendet)
      Gültiger Begriff
      Agnelli-Formation
      Kurzbeschreibung

      Hellgrauer und bunter (meist roter oder grüner), grobspätiger, z.T. brekziöser Echinodermenkalk, mit vielen Belemniten und Brachiopoden.

      Age
      Sinémurien
      • «Crinoidenkalk»

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
        Kurzbeschreibung

        Weisser Echinodermenkalk(marmor) des «Steinsberger Lias».

      • «Brachiopodenkalk»

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
        Kurzbeschreibung

        Dunkler, teilweise sandiger Brachiopodenkalk des «Steinsberger Lias».

        Age
        Pliensbachien
    • Ladis-Quarzit

      Name Origin

      Markanter Felsriegel zwischen Ladis (Österreich) und Entbruck

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      informeller Begriff
      Nomenclatorial Remarks
      <p>Verrucano (Hammer) ; siehe auch Lantschfeld-Quarzite (Tauern) und Semmering-Quarzite</p>
      Kurzbeschreibung

      Grünlicher, gelblich-bräunlich bis schmutzig weisser, massiger bis grobgebankter, paläozoischer Quarzit (metamorphe Quarzsandsteine und Quarzkonglomera ; Alpiner Verrucano) der Prutzer Serie, mit randlich stark geschieferte grünlichweissen Arkosen und grünlichen, grauvioletten und dunkelgrauen Quarzphylliten.

      Age
      Frühe Trias
    • Prutz-Phyllit

      Name Origin

      Prutz (Österreich)

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Kurzbeschreibung
      Grünlicher, grauvioletter, oftmals auch dunkelgrauer Quarzphyllit, reich an Hellglimmer und Chlorit, der an der Basis der Prutz-Zone vorkommt.
      Age
      Perm
  • Ramosch-Zone

    Name Origin

    Ramosch (GR)

    Rang
    tektonische Zone
    Status
    lokaler Begriff (informell)
    Kurzbeschreibung

    Ursprünglich von der überlagernden Tasna-Decke sensu stricto abgetrennt. Beinhaltet bedeutende Ultrabasitkörper, kleinere Granitvorkommen (vom Typus Tasna-Granit), und der Kristallin-Komplex der Clemgia-Schlucht.

    • Flysch der Tasna-Decke

      Name Origin

      Val Tasna (GR)

      Rang
      lithostratigraphische Formation
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
      Nomenclatorial Remarks
      Unterostalpiner Flysch (Kläy 1957)
      Kurzbeschreibung
      Mächtiger Komplex vorwiegend feinkörniger, toniger bis kalkiger Schiefer mit sandigen und quarzitischen Lagen, sowie Olistolithen.
      Age
      Yprésien
    • Couches Rouges (Falknis-, Sulzfluh- und Tasna-Decke)

      Rang
      lithostratigraphische Subgruppe
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung

      Hellgraue, grünliche oder rötliche, flaserige Kalkschiefer (Wechselfolge aus Mergel und tonigem Kalk), äusserst fossilreich (plantkonische Foraminiferen). Lokal treten Brekzien und Riesenblöcke (Olistolithe) vor.

      Age
      Spätes Albien
      • «Brekzie-Formation»

        Rang
        lithostratigraphische Formation
        Status
        inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
        Kurzbeschreibung

        Lokale, brekziöse Ausbildung der Couches Rouges in der Tasna-Decke, insb. an deren Basis.

    • «Quarzsandsteinflysch» («Gault»)

      Rang
      lithostratigraphische Formation
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
      Kurzbeschreibung

      Sehr variable Wechselfolge von feinkörnigem, Glaukonit führendem Quarzsandstein, Sandkalk, polymiktem Konglomerat, Kieselkalk und schwarzem mergeligem Tonstein (black shales).

      Age
      Aptien
      • Fuorcla-d’Alp-Formation

        Name Origin

        Fuorcla d'Alp (GR)

        Rang
        lithostratigraphische Formation
        Status
        informeller Begriff
        Kurzbeschreibung
        Schwarzschiefern der Oceanic Anoxic Events (OAE) 1c und 1d im Dach (bzw. im Hangenden) des «Quarzsandstein-Flysches».
        Age
        Frühe Kreide
    • Tristel-Formation

      Name Origin

      Felsschwelle Tristel (GR) im Hochtal

      Rang
      lithostratigraphische Formation
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung
      Wechsellagerung von feinkörnigen, gradierten, blaugrauen Grobsandkalk- bis Feinbrekzienbänken («Tristelkalk» bzw. «Tristelbrekzie», mit gelben dolomitischen Komponenten) und dünnen Tonsteinlagen.
      Age
      Spätes Barrémien
      • Minschun-Brekzie

        Name Origin

        Ostflank des Piz Minschun (GR)

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Kurzbeschreibung
        Lokale grobe polymikte Brekzie an der Basis der Tristel-Formation, wo diese direkt über Tasna-Kristallin liegt.
    • «Fleckenkalkflysch» («Neokom»)

      Name Origin

      Frühkretazischer («Neokom»), flysch-artiger Mergelkalk mit Bioturbationsflecken.

      Rang
      lithostratigraphische Formation
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
      Kurzbeschreibung

      Wechsellagerung von dichtem, bioturbiertem Mergelkalk («Fleckenkalk»), Kieselkalk und meist sandigem Tonstein, gelegentlich gradierte Kalkbrekzienbänke.

      Age
      Frühe Kreide
    • Malm der Tasna-Decke

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
      Kurzbeschreibung
      Mikritische Kalke mit Kalkturbiditlagen. Brekzienlagen mit Dolomit- und Kristallinkomponenten im mittleren Teil.
      • Jes-Formation

        Name Origin

        Alp Jes = Ijes (GR), S Naafkopf

        Rang
        lithostratigraphische Formation
        Status
        unbekannter Status
        Nomenclatorial Remarks
        <p>Tithon (Trümpy 1916, Gees 1955), Malmkalk / Tithonkalk (Cadisch et al. 1919), Oberer Malm (Tithon) (Häfner 1926), obertithone Calpionellenkalke = Obertithonekalke (Allemann &amp; Blaser 1951), Calpionellenkalk-Serie (Allemann 1957)</p>
        Kurzbeschreibung

        Wechsellagerung von mikritischem, Hornstein führendem, grauem Kalk («Calpionellenkalk») und gradierten, z.T. dolomitischen Brekzienlagen, mit Mergel an der Basis.

        Age
        Spätes Tithonien
        • «Grenzbrezien»

          Rang
          lithostratigraphische Bank
          Status
          inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
          Kurzbeschreibung

          Basaler feinbrekziöser Horizont der Jes-Formation.

      • Falknis-Brekzie

        Name Origin

        Gipfel des Falknis (GR)

        Rang
        lithostratigraphische Formation
        Status
        informeller Begriff
        Nomenclatorial Remarks
        Oberer Teil des "Mittleren Malm" (Trümpy 1916),
        Kurzbeschreibung
        Zyklische Abfolge von dickbankigen, polymikten Turbiditbrekzien (dominierend im unteren Teil und im Dach), Kalksandsteinen und schieferigen, leicht kieseligen Kalken.
        Age
        Spätes Kimméridgien
        • Oberer Teil der Falknis-Brekzie

          Rang
          lithostratigraphische Einheit
          Status
          informeller Begriff
          Kurzbeschreibung
          Abfolge von Kalkschiefern, fein- bis grobkörnigen, gradierten Kalksandsteinen und dichten, evtl. leicht kieseligen oder mergeligen Kalken. Turbiditische Sedimentstrukturen treten häufig auf.
          • Oberste Falknisbreccie

            Rang
            lithostratigraphische Bank
            Status
            inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
            Kurzbeschreibung
            Dachbank der Falknis-Brekzie (als Formation betrachtet), die besonders viel auffälliges Plattform-Material («Riffkalk» von D. Trümpy) enthält.
        • Unterer Teil der Falknis-Brekzie

          Rang
          lithostratigraphische Einheit
          Status
          informeller Begriff
          Kurzbeschreibung
          Die charakteristische Fazies der Falknis-Brekzie ist insb. im unteren Teil der Formation entwickelt und besteht aus dicht aufeinanderfolgenden, polygenen Brekzienbänken von 3-10 m Mächtigkeit, die gegen oben über grob- bis feinkörnigen Kalksandsteinen in eine mächtige Kalkschiefer-Abfolge übergehen.
          • Oberste Breccienbank

            Rang
            lithostratigraphische Bank
            Status
            informeller Begriff
            Kurzbeschreibung
            Dachbank des unteren Teils der Falknis-Brekzie, die aus zwei amalgamierten Brekzien-Abfolgen besteht.
            Age
            Frühes Tithonien
    • Nauders-Ultrabasite

      Name Origin

      Nauders (Österreich)

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung
      Reste des exhumierten subkontinentalen Mantels der Tasna-Decke (Florineth & Froitzheim 1994).
    • Clemgia-Kristallin

      Name Origin

      Clemgia-Schlucht (GR)

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung
      Glimmerquarziten, Arkosegneisen, Konglomeratgneisen, Chloritschiefern und Glimmerschiefern.
      • Plattamala-Granit

        Name Origin

        Plattamala (GR), 1 km östlich Ramosch/Remüs

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Gültiger Begriff
        Tasna-Granit
        Kurzbeschreibung
        Grob- bis mittelkörniger Granit der Tasna-Decke («Tasna-Granit»), mit grauweisser Quarz, mattgrüner Plagioklas und braunrosa bis rötlicher Kalifeldspat. Lokal porphyrisch ausgebildet.
        Age
        Kambrium
      • «Tasna-Diorit»

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Kurzbeschreibung

        Kleine dioritische Vorkommen im Tasna-Kristallin.

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