Jüngere Juranagelfluh

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Darstellung und Status

Index
m4
Farbe CMYK
(0%,10%,31%,4%)
Farbe RGB
R: 245 G: 220 B: 170
Rang
lithostratigraphische Subgruppe
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Jüngere Juranagelfluh
Français
Jüngere Juranagelfluh
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Jüngere Juranagelfluh
English
Jüngere Juranagelfluh
Historische Varianten
Jura-Nagelfluh = poudingue tertiaire supérieur du Jura (Mayer-Eymar 1881), --- (Schaad 1908, Kälin 1993), Juranagelfluh = Tortonien (Bartholet 1964), Jüngere Juranagelfluh / Aargauer Juranagelfluh (Diebold et al. 2006), Jüngere Juranagelfluh-Formation (Graf 1991), Jüngere Juranagelfluh-Serie (Hofmann et al. 2000), Juranagelfluh der Obere Süßwassermolasse (Baier 2013)

Beschreibung

Beschreibung
Lokale fluvioterrestrische Konglomerathorizonte der subjurassischen OSM, die durch schlecht sortierte und oft sehr grosse Gerölle charakterisiert sind. Die Gerölle stammen überwiegend aus dem Malm (Villigen-Fm.) und dem Dogger (Hauptrogenstein).
Mächtigkeit
Rinnenfüllung von 0,5 bis 5 m Mächtigkeit und bis zu 100 m seitliche Ausdehnung. (Evtl. bis 400 m bei Hohenstoffeln im Hegau ; Geyer et al. 2003)

Alter

Alter Top
  • frühes Tortonien
Alter Basis
  • Langhien
Datierungsmethode

MN5-MN7/MN8 (Bitterli-Dreher et al. 2007), oder sogar bis MN9 = ca. 11 Ma (Kälin & Engesser 2001).

Geografie

Geographische Verbreitung
In Hegau am stärksten entwickelt. Zu Beginn der Zeit der OSM erodierten die ersten Flüsse der Juranagelfluh-Schüttung von NW her Schluchten in das Hochgebiet NW der Graupensandrinne. Südgrenze entlang der Linie Brugg – Schaffhausen – Singen.

Paläogeografie und Tektonik

  • OSM-J
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen
Fluvioterrestrisches Konglomerat (Rinnengürtelsediment), dessen Komponente vorwiegend der ehemaligen jurassischen Sedimentbedeckung des Südschwarzwalds entstammen (Diebold et al. 2006).
Sequenz
Nach Schreiner (1965: 336ff., 1970: 77, 78) nehmen die Gerölle aus tieferen Schichten des Deckgebirges in der Juranagelfluh von unten nach oben zu, und in den höchsten Lagen erscheinen Gerölle aus dem Buntsandstein und dem Grundgebirge.

Referenzen

Neubearbeitung
Diebold Peter, Bitterli-Brunner Peter, Naef Heinrich (2006) : Blatt 1069/1049 Frick-Laufenburg. Geol. Atlas Schweiz 1:25'000, Erläut. 110

S.54: Es handelt sich hierbei um fluvioterrestrisches Konglomerat (Rinnengürtelsediment), dessen Komponenten vorwiegend der ehemaligen jurassischen Sedimentbedeckung des Südschwarzwalds entstammen (vgl. F. Hofmann in HABICHT 1987: 186). Eine moderne sedimentologische Bearbeitung der Juranagelfluh des Gebietes fehlt; die hier präsentierten Beobachtungen ergänzen die monographische Bearbeitung dieser Ablagerung durch SCHAAD (1908) und die Daten von KÄLIN (1993).

  • «Randen-Hegau-Juranagelfluh»

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)
    Gültiger Begriff
    Kalter-Wangen-Formation
    Nomenclatorial Remarks
    <p>der Randen (einzahl, männlich) ist ein Gebirge eher als eine Kette (&gt;&lt; die Gastlosen = Plural)</p>
    Kurzbeschreibung

    Nagelfluhhorizont der OSM, welcher hauptsächlich aus Kalkareniten, arenitischen Mergeln und gipsführenden Mergeln mit bituminösen Süsswasskalk-Einlagerungen besteht.

    • Büttenhardt-Juranagelfluh

      Name Origin

      Büttenhardt (SH)

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung
      Nagelfluh mit lokalen Geröllen (Trias, Lias, Dogger, Malm) und einer kalksandigen bis sandig-mergeligen Matrix, die auch geröllfreie Zwischenlagen bildet.
  • Mergeldominierte Fazies der Jüngeren Juranagelfluh

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung
    Feinklastische Beckenfazies der Jüngeren Juranagelfluh: ockergelber bis gelbbrauner (manchmal auch grauer oder rötlicher) siltig-feinsandiger Mergel. Einzelne Konglomeratbänke treten lokal vor.
    Age
    Langhien
  • Aargauer Juranagelfluh

    Name Origin

    Kanton Aargau (AG)

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Linsenförmiger Nagelfluhhorizont der OSM, der durch Malm- (Villigen-Fm.) und Doggergerölle (Hauptrogenstein) charakterisiert ist. Im Gegensatz zur Basler Juranagelfluh fehlen aber Muschelkalk- und Buntsandsteingerölle. Geht lateral in Kalksandstein oder Mergel («Helicidenmergel») über.

    Age
    Langhien
    • Herznach-Juranagelfluh

      Name Origin

      Herznach (AG), Tafeljura

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung

      Basaler, diamiktischer Teil der Aargauer Juranagelfluh, der ausnahmsweise (und nur lokal) Buntsandstein- und Kristallingerölle enthält.

  • Basler Juranagelfluh

    Name Origin

    Basler Jura (BL)

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Kalknagelfluh der OSM des Juragebirges, in welcher Gerölle des Muschelkalks und des Doggers dominieren. Untergeordnet treten Sandstein, Siltstein und Mergel auch vor.

    Age
    Burdigalien
  • Juranagelfluh des Beckens von Laufen

    Name Origin

    Südöstlicher Teil des Laufen-Beckens (BL)

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Konglomerat mit variablem Geröllspektrum (Quarzite, Buntsandsteine, Muschelkalke, Kristallingesteine), wechsellagernd mit Sand und Mergel.

    • Nebelberg-Süsswasserkalk

      Name Origin

      Hof Nebelberg (SO)

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung

      Fossilreicher grauer Süsswasserkalk innerhalb der Juranagelfluh des Beckens von Laufen.

      Age
      Tortonien
    • Tonilöchli-Juranagelfluh

      Name Origin

      Käselbach nördlich von Tonilöchli (SO)

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung

      Lokales Vorkommen der Juranagelfluh des Beckens von Laufen. Gilt als Typlokalität.

  • Formation du Crêt-du-Locle

    Name Origin

    Le Crêt-du-Locle (NE)

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    lokaler Begriff (informell)
    Kurzbeschreibung

    Marnes rouges et/ou conglomérat riche en blocs (pouvant atteindre 4-5 mètre cube) de calcaire mésozoïque.

    Age
    Miozän
    • «Marnes rouges et vertes»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung

      Marne argileuse rouge à concrétions calcaires blanches irrégulière et petits galets, avec intercalations de niveaux gompholithiques. Présence de rares veines et nodules de pyrite et de lentilles de gypse.

      Age
      Langhien
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