OMM-I

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(2%,0%,33%,18%)
Farbe RGB
R: 205 G: 210 B: 140
Rang
lithostratigraphische Subgruppe
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
OMM-I
Français
OMM-I
Italiano
OMM-I
English
OMM-I
Herkunft des Namens

OMM I (Berger et al. 2010)

Historische Varianten

Muschelsandstein (Gümbel 1861), Mainzerstufe = Mainzer-Stufe = Mayencien (Moesch 1867), Untere Abteilung der Oberen Meeresmolasse (Burdigalien) (Büchi 1957), Untere Abteilung der OMM (Burdigalien) (Büchi 1958)

Beschreibung

Beschreibung

Die erste marine Transgression des Miozäns ist durch Flachwassersedimente, z.T. mit erhöhter Salinität (Glaukonitgehalt, Mikrofauna, Scutellenreichtum des Muschelsandsteins) geprägt. Die maximale Reichweite dieser ersten Transgression wurde mit der Ablagerung des Muschelsandsteins erreicht. Danach folgte eine Regression, die lokal zur Ablagerung eines fluvioterrestrischen bis brackischen Zwischenkomplexes führte.

Komponenten

Mineralien
  • Glaukonit
Fossilien
  • Vertebraten

Vogelfährten

Hierarchie und Abfolge

Übergeordnete Einheit
Untergeordnete Einheiten
Hangendes
Liegendes

Alter

Alter Top
  • Burdigalien
Alter Basis
  • spätestes Aquitanien
Datierungsmethode

18.5 Ma (Sr-Isotope an einer Kammmuschelschale bei Jona/SG ; Fischer 1988).

Paläogeografie und Tektonik

  • OMM-I
  • Molasse
Paläogeografie
Nordalpines Vorlandbecken
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Berger Jean-Pierre, Kälin Daniel, Kempf Oliver (2010) : Swiss Molasse Lithostratigrphy. Swiss Geoscience Meeting, Abstract Volume 8 (Fribourg), p.127

p.127: OMM I: includes the classical “Sense-Formation” and “Luzern-Formation”.

  • Luzern-Formation

    Name Origin

    Lädelisteinbruch in Luzern (LU)

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    gültiger formeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Olivgrüner oder gelb- bis beigegrauer, bankiger bis plattiger, glaukonitführender Sandstein, der eine oft monotone, massig wirkende, strukturlose Abfolge ohne Fossilien und Gerölle aufbaut. Der Sandstein ist teils weich, teils liegt er in Form harter Sandsteinbänke vor. Im basalen Abschnitt treten gelegentlich lokale Aufarbeitungs- und Muschelsandsteinlagen mit alpinen Geröllen auf. Ein regional verfolgbarer Leithorizont aus Muschelsandstein (Safenwil- bzw. Bisig-Muschelsandstein) bildet das Dach der Luzern-Formation.

    Age
    Burdigalien
    • Safenwil-Muschelsandstein

      Name Origin

      Safenwil-Blatten (AG)

      Rang
      lithostratigraphisches Member (Subformation)
      Status
      gültiger formeller Begriff
      Kurzbeschreibung
      Regional verfolgbarer Leithorizont im Dach der Luzern-Formation (OMM-I) bestehend aus meist hartem bis sehr hartem, plattigem, gelblich-grauem Sandstein mit alpinen Geröllen und Schlammsteingeröllen. Der Safenwil-Muschelsandstein ist meist deutlich schräggeschichtet, zeigt häufig Wellenrippeln und seine Basis ist meist rinnenförmig eingeschnitten. Auffallend sind neben den Mollusken die meist massenhaft vorkommenden Trümmer von irregulären Seeigeln (Scutella sp.).
      Age
      Burdigalien
    • Gemischtenergetische Einheit

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)
      Kurzbeschreibung
      Wellendominiert-gemischtenergetischer oberer Teil der Luzern-Formation, welcher durch regressive Prielsequenzen und terrestrische Ablagerungen charakterisiert ist.
      Age
      Burdigalien
      • Limnischer Horizont (OMM-I)

        Rang
        lithostratigraphisches Member (Subformation)
        Status
        inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
        Kurzbeschreibung

        Oberer, limnischer Teil der Luzern-Formation bestehend aus bunten und braunen Mergeln mit Gerölleinstreuungen, Kohle und verkieseltem Holz.

        Age
        Burdigalien
    • Biserhof-Nagelfluh

      Name Origin

      Biserhof (SG), St. Georgen

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung
      Bunte (Kalk-)Nagelfluh.
    • Kamelenberg-Nagelfluh

      Name Origin

      Kamelenberg / Kammelenberg (SG), östlich St. Georgen

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung
      Bunte (Kalk-)Nagelfluh.
    • Gezeitendominierte Einheit

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
      Kurzbeschreibung

      Gezeitendominierter mittlerer Teil der Luzern-Formation, der durch eine unregelmässige Wechsellagerung aus Sandsteinen und heterolithischen Lagen charakterisiert ist.

      • «Mittlere Plattensandsteine»

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        informeller Begriff
      • Sturzenegg-Kohlehorizont («Obere Flözgruppe»)

        Name Origin

        Sturzenegg (AR)

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Nomenclatorial Remarks
        <p>Flöz = bergmännische Bezeischnung für eine Erzschicht.</p>
        Kurzbeschreibung

        Kohlig-kieseliger Horizont unmittelbar über der «Obere Seelaffe» der Umgebung von St.Gallen. Geht in planorbreicher bituminöser Süsswasserkalk über.

      • Ringelsberg-Nagelfluh

        Name Origin

        Hügel Ringelsberg = Ringelberg (SG), 1 km südwestlich St. Georgen

        Rang
        lithostratigraphische Bank
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Kurzbeschreibung
        Bunte (Kalk-)Nagelfluh der Hörnli-Schüttung im mittleren Teil der Luzern-Fm. in der Umgebung von St-Gallen.
        Age
        Burdigalien
      • Blatten-Muschelsandstein («Obere Seelaffe»)

        Name Origin

        Steinbruch bei Seelaffen östlich Blatten (SG)

        Rang
        lithostratigraphische Bank
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Kurzbeschreibung

        Kreuzgeschichteter Sandstein voll Muscheltrümmer im oberen Teil der ostschweizerische OMM-I.

        Age
        Burdigalien
      • «Untere Plattensandsteine»

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        informeller Begriff
        Kurzbeschreibung

        Plattensandsteine der OMM-I, die zwischen der Unteren und Oberen Seelaffe liegen.

      • Hauteten-Nagelfluh

        Name Origin

        Hauteten (AR), am Zusammenfluss der Sitter und des Wattbaches

        Rang
        lithostratigraphische Bank
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Kurzbeschreibung

        Bunte Nagelfluh (Hörnli-Schüttung) im unteren Teil der ostschweizerische OMM-I, mit einem vielfältigen Geröllspektrum.

      • Schaugentobel-Muschelsandstein («Untere Seelaffe»)

        Name Origin

        Schaugentobel (SG), am Goldach

        Rang
        lithostratigraphische Bank
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Kurzbeschreibung

        Harter Muschelsandstein im unteren Teil der ostschweizerische OMM-I.

        Age
        Burdigalien
      • «Unterste Plattensandsteine»

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        informeller Begriff
        Kurzbeschreibung

        Plattensandsteine der OMM-I, die zwischen dem Basiskonglomerat und der Unteren Seelaffe liegen.

    • Wellendominierte regressive Einheit

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
      Kurzbeschreibung

      Wellendominierter unterer Teil der Luzern-Formation, welcher durch die Assoziation von Küstenebene- und Schlickwattsedimenten charakterisiert ist.

      • Schaugenbad-Kohlehorizont («Untere Flözgruppe»)

        Name Origin

        Schaugenbad (SG), am Goldach

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Nomenclatorial Remarks
        <p>Flöz = bergmännische Bezeischnung für eine Erzschicht.</p>
        Kurzbeschreibung

        Kohlig-kieseliger Horizont unmittelbar über dem Basiskonglomerat der OMM-I der Umgebung von St.Gallen.

      • Basisbänke der OMM-I

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        informeller Begriff
        Kurzbeschreibung

        Die ersten Ablagerungen der OMM liegen mit scharfer Grenze auf den fluvioterrestrischen Sedimenten der USM. Die Basissandsteine bzw. -konglomerate sind meist stark glaukonitisch und können auch als Muschelsandstein entwickelt sein. Darüber folgt eine monotone Abfolge von fossilarmen, plattigen Sandsteinen.

        • Aufarbeitungslagen, lokale Muschelsandsteinhorizonte

          Rang
          lithostratigraphische Bank
          Status
          unbekannter Status
          Kurzbeschreibung
          Lokal verbreitete Aufarbeitungslagen im basalen Bereich der Luzern-Formation bestehend aus grauem oder gelblich-braunem, z.T. gebanktem Sandstein mit dünnen, siltig-feinsandigen Bändern. Darin eingelagert finden sich bis faustgrosse alpine Gerölle, Gerölle bunter USM-Mergel, Tongallen sowie Kalkkonkretionen (Caliche). Vereinzelt treten zudem Lagen von lokalem Muschelsandstein auf, die häufig eine rinnenförmige Basis besitzen, oft Wellenrippeln und Schrägschichtung zeigen sowie alpine Gerölle und Schlammsteingerölle führen.
          Age
          Burdigalien
        • Wenigersee-Nagelfluh

          Name Origin

          Wenigerweier = Wenigersee (SG)

          Rang
          lithostratigraphische Bank
          Status
          lokaler Begriff (informell)
          Kurzbeschreibung

          Basale bunte Nagelfluh der OMM in der Gegend von St. Gallen.

          Age
          Burdigalien
      • Buechberg-Sandstein

        Name Origin

        Buechberg (SG), Thal [non: Buechberg (SG) - Untereggen ; non: Buechberg (SZ)]

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Nomenclatorial Remarks
        <p>non: <strong>Buchberg-Kongomerat </strong>(Hauer 1858, Abel 1904, Piller et al. 2022) der allochthone Molasse im Niederösterreich</p>
        Kurzbeschreibung

        Transgressiver Sandstein an der Basis der OMM der Ostschweiz, der Glaukonit, Bryozoenreste und Foraminiferen enthält und durch einen hohen Kalkgehalt, Wellenrippeln, Schrägschichtung und Rinnenfüllungen charakterisiert ist.

        Age
        Burdigalien
  • Sense-Formation

    Name Origin

    Fluss Sense = Singine (BE)/(FR)

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    lokaler Begriff (informell)
    Gültiger Begriff
    Luzern-Formation
    Nomenclatorial Remarks
    de Girard (1901) stellte seine Molasse de la Singine fälschlicherweise ins Helvétien supérieur (OMM-II).
    Kurzbeschreibung
    Bläulich, gelb- bis olivgrauer, Glaukonit-führender, massig-bankiger Fein- bis Mittelsandstein, der von dünnplattig-feinschichtigem Sand- und Siltstein mit blau- bis gelbgrauen, z.T. brekziösen Mergelzwischenlagen überlagert wird. Ein Muschelsandsteinhorizont («Leithorizont 2a») erlaubt die Zweiteilung der Abfolge. Neben einem basalen Konglomerat (Scherli-Nagelfluh, «Leithorizont 1») treten gelegentlich andere, lokale Horizonte wie ein Muschelsandstein/–konglomerat und z.T. Balaniden-führende und polymikte Nagelfluhen auf.
    Age
    spätestes Aquitanien
    • Meinisberg-Muschelsandstein

      Name Origin

      Meinisberg (BE), am Südfuss des Bütterberges

      Rang
      lithostratigraphisches Member (Subformation)
      Status
      gültiger formeller Begriff
      Kurzbeschreibung

      «Oberer Muschelsandstein» des Berner Seelandes: Leithorizont im Dach der Sandsteinabfolge der Chnebelburg-Schichten (bzw. der Sense-Formation), bestehend aus (hell)grünlichem glaukonithaltigem Kalksandstein mit vielen Schalentrümmern. Die Muscheltrümmer sind an einzelnen Stellen nestartig im Muschelsandstein angereichert. Gelegentlich beginnt der Meinisberg-Muschelsandstein unten mit einer ca. 0.5 m mächtigen Muschelbank.

      Age
      Burdigalien
    • Bausandstein (der OMM-I)

      Name Origin
      Der Name leitet sich vom Gebrauch dieser Sandsteine.
      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)
      Gültiger Begriff
      Sense-Formation
      Kurzbeschreibung
      Monotone Abfolge von dickbankige, glaukonitische Sandsteine mit zahlreichen Sedimentstrukturen (Grossrippeln, Flaserschichtung).
    • Grès coquillier de la Molière

      Name Origin

      Tour de la Molière (FR) - Murist

      Rang
      lithostratigraphisches Member (Subformation)
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung

      Niveaux de grès coquilliers durs à stratification entrecroisée irrégulière (dunes sous-marines), situés dans la partie inférieure de la Formation de la Singine (OMM-I).

      Age
      Burdigalien
    • Scherli-Nagelfluh

      Name Origin

      Scherligrabe (BE), bei Niederscherli

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung

      Quarzitreiche Nagelfluhbank an der Basis der Sense-Formation. Häufig füllt dieses Konglomerat Erosionsrinnen in der Unterlage auf.

      Age
      Burdigalien
    • Brüttelen-Muschelnagelfluh

      Name Origin

      Steinbruch Flu bie Brüttelen (BE), ca. 10 km westlich Aarberg

      Rang
      lithostratigraphisches Member (Subformation)
      Status
      gültiger formeller Begriff
      Nomenclatorial Remarks
      <p>Um Verwechslungen mit dem weit jüngeren «Unteren Muschelsandstein» nach Gerber (1926), der im Gebiet von Atlasblatt Worb die Obergrenze der Sense-Schichten (OMM I) bildet, zu vermeiden, wurde der Seeländer «Untere Muschelsandstein» deshalb von R. Rutsch (in Habicht 1987) nach einem guten Aufschluss bei Brüttelen (BE) formal als Brüttelen-Muschelnagelfluh definiert.</p>
      Kurzbeschreibung

      «Unterer Muschelsandstein» des Berner Seelandes: Leithorizont an der Basis der Sandsteinabfolge der Chnebelburg-Schichten (bzw. der Sense-Formation), bestehend aus Geröll-führendem Kalksandstein mit Schalentrümmern und Steinkernen von Mollusken. Die Gerölle bestehen hauptsächlich aus verschiedenfarbigen Quarziten, Graniten, Gneisen und Hornsteinen, während Kalkgerölle eher selten auftreten.

      Age
      Burdigalien
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