Fimber-Zone

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
N/A
Farbe RGB
R: 241 G: 239 B: 237
Rang
tektonische Zone
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)

Nomenklatur

Deutsch
Fimber-Zone
Français
Zone du Fimber(tal)
Italiano
Zona del Fimber(tal)
English
Fimber Zone
Herkunft des Namens

Fimbatal = Fimbertal = Val Fenga

Historische Varianten

Fimber-Zone (Fuchs & Oberhauser 1990, Friebe 2007, Gruber et al. 2010), Fimber-Zone = Fimbereinheit = Südpenninikum (Bertle 2002), Tasna-Melange, Fimber Zone (TK500 / Gouffon et al. 2024), cf. Tollmann 1987, Ring 1989, Oberhauser 1995, Bertle 2002

Beschreibung

Beschreibung

Äquivalent der Arosa Zone im Engadiner Fenster (Bertle 2002)

Schuppenzone (Mélange) aus Elementen der Tasna-Decke, der Prutz-Ramosch-Zone (Mittelpenninikum-Nordpenninikum) und der Arosa-Decke (Südpenninikum) in einer Matrix aus Bunten Bündnerschiefern unterschiedlichen Alters.

Alter

Alter Top
  • Tertiär
Alter Basis
  • Später Jura
Datierungsmethode

Calpionellenvergesellschaftung der Jura-Kreidegrenze, unterkretazische Orbitoliniden und Planktonforaminiferen der Kreide und des Alttertiärs (Bertle 2002)

Geografie

Geographische Verbreitung
Unterengadiner Fenster.

Paläogeografie und Tektonik

Paläogeografie
Prepiemont Domain , Ultrabriançonnais :

UB

, Southern Tectonic Accretionary Channel
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)

Referenzen

Erstdefinition
Fuchs Gerhard, Oberhauser R. (1990) : Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 170 Galtür. Geol. B.-A., Wien
Neubearbeitung
Gruber Alfred, Pestal Gerhard, Nowotny Axel, Schuster Ralf (2010) : Erläuterungen zu Blatt 144 Landeck. Geol. Karte Rep. Österreich 1:50'000, GBA (Wien)

S.23: Im Hangenden der Tasna-Decke bildet die Fimber-Zone (nach Fuchs & Oberhauser, 1990) einen weiteren Bestandteil der Mittleren Penninischen Decken. Die Fimber-Zone enthält einerseits riesige Anteile klastisch-orogen geprägter, oberkretazischer bis paläogener Metasedimente („Höhere Flyschschiefer“ nach Ucik [1966] und Thum [1966], bzw. Bunte Bündnerschiefer im Sinne von Oberhauser [1983] und Bertle [2002]). Andererseits bestimmen zahlreiche tektonische Schollen und Olistolithe den abwechslungsreichen Charakter dieser Melangezone (Tollmann , 1977; Ring et al., 1990). Neben Tasna-Kristallin, Muschelkalk und Keuper-Gesteinen konnten auch Steinsberger Kalk, Posidonienschiefer, Idalpsandstein, Malm-Brekzien, Tithon-Neokomflysche, Tristel-Formation und Gaultflysch in den oft bunt zusammengesetzten Schollen der Fimber-Zone kartiert werden (Fuchs & Oberhauser, 1990; Ucik, 2004).

  • «Bunte Bündnerschiefer»

    Name Origin

    Bunte, hellgraue bis blassbräunliche und grünliche Farbtöne, sowie «bunte» Zusammensetzung der enthaltenen tektonischen Schollen und Olistolithe innerhalb einer Matrix aus Bündnerschiefer.

    Rang
    lithostratigraphische Subgruppe
    Status
    inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    Kurzbeschreibung

    Durch Limonit bräunlich verfärbte, dünngebankte Quarz-Kalksandsteine und sandige Schiefer im oberen Teil des Unterengadiner Bündnerschiefers, mit eingeschalteten Brekzienlagen.

    Age
    Späte Kreide
  • Couches Rouges (Falknis-, Sulzfluh- und Tasna-Decke)

    Rang
    lithostratigraphische Subgruppe
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Hellgraue, grünliche oder rötliche, flaserige Kalkschiefer (Wechselfolge aus Mergel und tonigem Kalk), äusserst fossilreich (plantkonische Foraminiferen). Lokal treten Brekzien und Riesenblöcke (Olistolithe) vor.

    Age
    Spätes Albien
    • «Brekzie-Formation»

      Rang
      lithostratigraphische Formation
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
      Kurzbeschreibung

      Lokale, brekziöse Ausbildung der Couches Rouges in der Tasna-Decke, insb. an deren Basis.

  • «Quarzsandsteinflysch» («Gault»)

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    Kurzbeschreibung

    Sehr variable Wechselfolge von feinkörnigem, Glaukonit führendem Quarzsandstein, Sandkalk, polymiktem Konglomerat, Kieselkalk und schwarzem mergeligem Tonstein (black shales).

    Age
    Aptien
    • Fuorcla-d’Alp-Formation

      Name Origin

      Fuorcla d'Alp (GR)

      Rang
      lithostratigraphische Formation
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung
      Schwarzschiefern der Oceanic Anoxic Events (OAE) 1c und 1d im Dach (bzw. im Hangenden) des «Quarzsandstein-Flysches».
      Age
      Frühe Kreide
  • Tristel-Formation

    Name Origin

    Felsschwelle Tristel (GR) im Hochtal

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung
    Wechsellagerung von feinkörnigen, gradierten, blaugrauen Grobsandkalk- bis Feinbrekzienbänken («Tristelkalk» bzw. «Tristelbrekzie», mit gelben dolomitischen Komponenten) und dünnen Tonsteinlagen.
    Age
    Spätes Barrémien
    • Minschun-Brekzie

      Name Origin

      Ostflank des Piz Minschun (GR)

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung
      Lokale grobe polymikte Brekzie an der Basis der Tristel-Formation, wo diese direkt über Tasna-Kristallin liegt.
  • «Fleckenkalkflysch» («Neokom»)

    Name Origin

    Frühkretazischer («Neokom»), flysch-artiger Mergelkalk mit Bioturbationsflecken.

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    Kurzbeschreibung

    Wechsellagerung von dichtem, bioturbiertem Mergelkalk («Fleckenkalk»), Kieselkalk und meist sandigem Tonstein, gelegentlich gradierte Kalkbrekzienbänke.

    Age
    Frühe Kreide
  • Jes-Formation

    Name Origin

    Alp Jes = Ijes (GR), S Naafkopf

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    unbekannter Status
    Nomenclatorial Remarks
    <p>Tithon (Trümpy 1916, Gees 1955), Malmkalk / Tithonkalk (Cadisch et al. 1919), Oberer Malm (Tithon) (Häfner 1926), obertithone Calpionellenkalke = Obertithonekalke (Allemann &amp; Blaser 1951), Calpionellenkalk-Serie (Allemann 1957)</p>
    Kurzbeschreibung

    Wechsellagerung von mikritischem, Hornstein führendem, grauem Kalk («Calpionellenkalk») und gradierten, z.T. dolomitischen Brekzienlagen, mit Mergel an der Basis.

    Age
    Spätes Tithonien
    • «Grenzbrezien»

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
      Kurzbeschreibung

      Basaler feinbrekziöser Horizont der Jes-Formation.

  • Falknis-Brekzie

    Name Origin

    Gipfel des Falknis (GR)

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    informeller Begriff
    Nomenclatorial Remarks
    Oberer Teil des "Mittleren Malm" (Trümpy 1916),
    Kurzbeschreibung
    Zyklische Abfolge von dickbankigen, polymikten Turbiditbrekzien (dominierend im unteren Teil und im Dach), Kalksandsteinen und schieferigen, leicht kieseligen Kalken.
    Age
    Spätes Kimméridgien
    • Oberer Teil der Falknis-Brekzie

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung
      Abfolge von Kalkschiefern, fein- bis grobkörnigen, gradierten Kalksandsteinen und dichten, evtl. leicht kieseligen oder mergeligen Kalken. Turbiditische Sedimentstrukturen treten häufig auf.
      • Oberste Falknisbreccie

        Rang
        lithostratigraphische Bank
        Status
        inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
        Kurzbeschreibung
        Dachbank der Falknis-Brekzie (als Formation betrachtet), die besonders viel auffälliges Plattform-Material («Riffkalk» von D. Trümpy) enthält.
    • Unterer Teil der Falknis-Brekzie

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung
      Die charakteristische Fazies der Falknis-Brekzie ist insb. im unteren Teil der Formation entwickelt und besteht aus dicht aufeinanderfolgenden, polygenen Brekzienbänken von 3-10 m Mächtigkeit, die gegen oben über grob- bis feinkörnigen Kalksandsteinen in eine mächtige Kalkschiefer-Abfolge übergehen.
      • Oberste Breccienbank

        Rang
        lithostratigraphische Bank
        Status
        informeller Begriff
        Kurzbeschreibung
        Dachbank des unteren Teils der Falknis-Brekzie, die aus zwei amalgamierten Brekzien-Abfolgen besteht.
        Age
        Frühes Tithonien
  • Idalp-Ophiolith

    Name Origin

    Idalpe (Österreich)

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Ophiolithische Abfolge der Fimber-Zone, aus Serpentiniten, Gabbros, Diabasen und Basalten des südpenninischen Ozeans aufgebaut.

  • Idalp-Sandstein

    Name Origin

    Idalpe (Österreich)

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Kurzbeschreibung
    Sandstein mit viel detritischem Hellglimmer.
  • Posidonienschiefer

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)
    Gültiger Begriff
    Blaisun-Member
    Kurzbeschreibung
    "Aus der schwäbischen Jura-Literatur übernommene Bezeichnung für schwarze Mergellagen, die häufig am Alpennordrand den Allgäu-Schichten des Lias Epsilon [= Blaisun-Member des schweizerischen Ostalpins] eingelagert sind." (Fischer 1971)
    Age
    frühes Toarcien
  • Steinsberg-Kalk

    Name Origin

    Burgruine Steinsberg (GR) bei Ardez

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    späteres Synonym (nicht mehr verwendet)
    Gültiger Begriff
    Agnelli-Formation
    Kurzbeschreibung

    Hellgrauer und bunter (meist roter oder grüner), grobspätiger, z.T. brekziöser Echinodermenkalk, mit vielen Belemniten und Brachiopoden.

    Age
    Sinémurien
    • «Crinoidenkalk»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
      Kurzbeschreibung

      Weisser Echinodermenkalk(marmor) des «Steinsberger Lias».

    • «Brachiopodenkalk»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
      Kurzbeschreibung

      Dunkler, teilweise sandiger Brachiopodenkalk des «Steinsberger Lias».

      Age
      Pliensbachien
  • Ladis-Quarzit

    Name Origin

    Markanter Felsriegel zwischen Ladis (Österreich) und Entbruck

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    informeller Begriff
    Nomenclatorial Remarks
    <p>Verrucano (Hammer) ; siehe auch Lantschfeld-Quarzite (Tauern) und Semmering-Quarzite</p>
    Kurzbeschreibung

    Grünlicher, gelblich-bräunlich bis schmutzig weisser, massiger bis grobgebankter, paläozoischer Quarzit (metamorphe Quarzsandsteine und Quarzkonglomera ; Alpiner Verrucano) der Prutzer Serie, mit randlich stark geschieferte grünlichweissen Arkosen und grünlichen, grauvioletten und dunkelgrauen Quarzphylliten.

    Age
    Frühe Trias
  • «Tasna-Granit»

    Name Origin

    Val Tasna (GR)

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)
    Kurzbeschreibung

    Grob- bis mittelkörniger Granit der Tasna-Decke, mit grauweisser Quarz, mattgrüner Plagioklas und braunrosa bis rötlicher Kalifeldspat. Lokal porphyrisch ausgebildet.

    Age
    Kambrium
  • Silurischer Eisendolomit

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    Kurzbeschreibung
    Grauer, auffällig rotbraun anwitternder Eisendolomit, der als Blöcke und Linsen innerhalb eines aus Ladiser Quarzit und dunklen Phylliten bestehenden Gesteinszug der Fimber-Zone auftritt.
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