Gibel-Formation

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,11%,22%,29%)
Farbe RGB
R: 180 G: 160 B: 140
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
gültiger formeller Begriff
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
Gibel-Formation
Français
Formation de Gibel
Italiano
Formazione di Gibel
English
Gibel Formation
Herkunft des Namens

Alp Gibel / Giebel (NW) am Buochserhorn, Oberdorf

Historische Varianten

brauner Jura = Schichten des Amm. Humphriesianus und Amm. Sowerbyi (Kaufmann 1875b), «Bathonien» auct., Pflanzenkalksandstein, Giebelschichten (Tobler & Buxtorf 1906, Knecht 1925), Giebelsandstein, Spat- und Pflanzensandkalke (Christ 1920), Gibel-Formation (Felber 1984)

Nomenklatorische Bemerkungen

Der Formationsname wurde von Felber (1984) eingeführt, um die variablen Einheiten des oberen Doggers der Zentralschweizer Klippen-Decke zusammenzufassen.

Beschreibung

Mächtigkeit
60-90 m (Knecht 1925) ; am Stanserhorn fast 180 m und am Arvigrat etwa 100 m.

Komponenten

Fossilien
  • Pflanzen : Plantae

An Fossilien erwähnt Knecht Pflanzenreste, unbestimmbare Ammonitenfragmente und vereinzelte Schalenstücke.

Hierarchie und Abfolge

Obergrenze

Die Obergrenze liegt an der Basis der hangenden Griggeli-Formation und wird im Stanserhorngebiet durch einen Kondensationshorizont definiert.

Untergrenze

Die Untergrenze entspricht einer Diskontinuitätsfläche, die mit einer Schichtlücke verbunden ist.

Stratigraphische Diskussion

Die Bildung der Gibel-Formation erfolgte gemäss Felber (1984) in bewegtem Wasser unterhalb der Gezeitenzone in Tiefen von etwa 10–50 m.

Alter

Alter Top
  • frühes Callovian
Alter Basis
  • frühes Bathonien
Datierungsmethode

Durch Ammoniten im Dach der liegenden Stanserhorn-Formation sowie an der Basis der hangenden Griggeli-Formation (Kondensationshorizont) kann die Gibel-Formation trotz darin fehlender Ammoniten indirekt ins frühe Bathonien bis frühestes Callovien gestellt werden.

Geografie

Geographische Verbreitung
Stanserhorn, Buochserhorn.
Typusregion
Zentralschweizerische Klippen

Paläogeografie und Tektonik

  • Dogger
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Sequenz

Die Gibel-Formation entspricht einem Teil der in den östlichen Préalpes médianes plastiques definierten Formation du Staldengraben (Septfontaine 1980). Regional kann sie in drei Member unterteilt werden: Musenalp-Member, «Gibel-Member» und Rämsi-Member.

Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Tobler A. & Buxtorf A. (1906) : Berichte über die Exkursionen der Schweizerischen Geologischen Gesellschaft in die Klippenregion am Vierwaldstättersee vom 12. bis 16. September 1905. Eclogae geol. Helv. 9/1, 19-55

"Dunkelblaue, feinkörnige, sandige Spathkalke (Giebelschichten) mit Zamites. Conglomerat am Steinberg." (Tobler & Buxtorf 1906 Pl.2)

Neubearbeitung
Felber P. (1984) : Der Dogger der Zentralschweizer Klippen. Diss. ETH Zürich

Material und Varia

15203069
  • Rämsi-Brekzie

    Name Origin

    Rämsiseite = Rämsisiten (SZ), Kleinmythen

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Dolomitbrekzie mit Kristallingeröllen (vorwiegend Rhyolithe), nach oben mit dunkelbraunem, korallen- und belemnitenführendem Kalk wechsellagernd.

    Age
    spätes Bathonien
  • «Gibel-Member»

    Name Origin

    Alp Gibel /Giebel (NW) am Buochserhorn, Oberdorf

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    Kurzbeschreibung

    Echinodermenspätiger oolithischer Sandkalk, der z.T. aufgearbeitete Ammoniten aus den obersten Schichten des Liegenden enthält. In den ersten Dezimetern sind "Fladen" von Pyrit zu finden. Im oberen Teil des Members kann ein Konglomerat (Steinberg-Konglomerat) beobachtet werden. Neben Oolith findet man Spatkalk und Sandkalk, der oft Pflanzenreste führt.

    • Steinberg-Konglomerat

      Name Origin

      Steinberg (NW), am Stanserhorn

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung

      Konglomerat mit Kristallingeröllen (vorwiegend Rhyolithe) im oberen Teil des «Gibel-Members».

      Age
      spätes Bathonien
  • Musenalp-Member

    Name Origin

    Unter bzw. Ober Musenalp (NW), ca. 2.5 km südöstlich des Buochserhorns, Oberdorf

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    unbekannter Status
    Nomenclatorial Remarks
    <p>Musenälpler Kalk (Stutz 1879) = "Malmkalk"</p>
    Kurzbeschreibung

    Feinspätiger, z.T. kieseliger Kalk mit Silex-Zwischenlagen und vereinzelten Bänken von oolithischen Kalkturbiditen.

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