Zementstein-Formation

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Darstellung und Status

Index
c1Z
Farbe CMYK
(18%,0%,3%,22%)
Farbe RGB
R: 165 G: 200 B: 195
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff
SKS-Notiz

Angenommen. Informell, da kein formell korrekter Name.

SKS-Datum
19.10.2006

Nomenklatur

Deutsch
Zementstein-Formation
Français
Formation du Zementstein
Italiano
Formazione dello Zementstein
English
Zementstein Formation
Herkunft des Namens

Für die Zementindustrie abgebaut.

Historische Varianten

Zementsteinschichten = Cementsteinschichten (Arn. Heim 1907a/b), tonige Tithon = Tithonschiefer = Zementsteinschichten (Arbenz 1913), Zementsteinschichten (Arn. Heim 1916, Arbenz & Müller 1920, Gerber 1930, Schindler 1959, Mohr 1965, Rutsch et al. 1966, Diegel 1973, Tollmann 1985), Tithonmergel = Tithonschiefer (Arbenz 1918), Calpionellenkalk, Zementstein-Schichten (Ischi 1978), Zementstein Formation (Föllmi et al. 2007), Zementstein Beds

Nomenklatorische Bemerkungen

Evt. sollte der obere Teil mit der Palfris-Fm. zusammengefasst werden, da kaum ein lithologischer Unterschied festzustellen ist (s.a. Hantke 1964 im Strat.Lex.Int. p. 1261). Weitere Infos Diegel 1972 und Mohr & Funk 1995. Das Typusprofil bei Lochezen ist unvollständig, da der obere Teil abgeschert ist. Besser ist das von Heim 1916 (p.488) beschriebene Profil am Alvier.

Beschreibung

Beschreibung

Schwarzgraue Mergel wechsellagernd mit etwas helleren, dichten Kalkbänken. Regional Einschaltungen von Resedimenten (Gassen-Kalk) oder dolomitischen, onkolithreichen Brekzien mit u.a. Characeen in der Nordfazies (Graspass-Member).

Mächtigkeit
80-100 (Tollmann 1985); bis 120 m (Föllmi et al. 2007) oder sogar 350 m.

Alter

Alter Top
  • Mittleres Berriasien
Bermerkungen zu Top

mittlere occitanica-Zone (Mohr 1994a, Föllmi et al. 2007)

Alter Basis
  • Frühes Berriasien
Bermerkungen zu Basis

mittlere jacobi-Zone (Mohr 1994a, Föllmi et al. 2007; früher den Späten Tithonien zugeordnet)

Datierungsmethode

Ursprünglich als Tithon eingestuft (Heim 1907 und 1916), Ammoniten und Calpionellen des Berriasien (Schaad 1926, Felber et al. 1979, Mohr 1992a).

Geografie

Geographische Verbreitung
Ganze Schweiz. In fazieller Hinsicht - als Kalk-Mergel-Wechsellagerung im Sinne M. Gerbers (1930) - ist das Auftreten der Zementstein-Formation eher auf den mittel- bis südhelvetischen Bereich beschränkt.
Typusregion
Walenseegebiet / Churfirsten bzw. Alvier-Gruppe (SG)
Typusprofil
  • Lochezen (SG) am Walensee
    Merkmale des Ortes
    • Untergrenze
    • typische Fazies
    Zugänglichkeit des Ortes
    • Steinbruch, Tongrube
    Koordinaten
    • (2740000 / 1221600)
    Notizen
    • Unvollständig, da oberer teil abgeschert. Profil bei Heim 1916 S.485.

Paläogeografie und Tektonik

  • Kreide des Helvetikums
Paläogeografie
Distal NHS (S-Helv.)
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Heim Arn., Oberholzer J. (1907) : Geologische Karte der Gebirge am Walensee 1:25´000. Geol. Komm. schweiz. natf. Ges. Spez. Karte 44

Detailprofil in Heim 1916. Schwarzgraue, homogene Mergel mit Kalkbänken. S.2

Neubearbeitung
Diegel Frank (1973) : Zur Korrelation der helvetischen Zementsteinschichten zwischen Glärnisch und Alvier. Mitt. Geol. Inst. ETH und Univ. Zürich (N.F.) 166, 80 Seiten
  • «Obere Zementsteinschichten»

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    Gültiger Begriff
    Mozen-Schiefer
    Kurzbeschreibung

    Dunkle, sehr fossilarme, schieferige Mergel, mit untergeordneten, meist nur wenige Dezimeter dicken Bänken von dunkelblaugrauem, dichtem Kalk.

  • «Untere Zementsteinschichten»

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    Kurzbeschreibung

    Wechsellagerung von dichten schwarzen Kalkbänken mit schwarzem Mergel.

    Age
    Berriasien
  • Gassen-Kalk

    Name Origin

    Hinter Gassenstock (GL), Glärnisch

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    gültiger formeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Helle Einlagerungen von Echinodermen-Kalkarenit (gelegentlich oolithisch) in der dunklen mergeln der Zementstein-Formation, die als Rinnen-fühlende resedimentierte Calciturbidite von der Troskalk-Plattform gedeutet werden.

    Age
    Berriasien
  • Graspass-Member

    Name Origin

    Graspass (BE) in den Engelhörnern (zwischen Tannenspitze und Engelburg = Sattelspitze)

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Kalkige oder dolomitische Brekzie und bläulichgrau anwitternde Mergel (mit Peloide, Milioliden, Gastropoden, Kalkalgen und brackisch-lakustrische Sedimente) an der Basis der Zementstein-Formation (bzw. im Dach des Malms).

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