Allalin-Metagabbro

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Darstellung und Status

Index
AG, ALGAB
Farbe CMYK
(53%,0%,7%,41%)
Farbe RGB
R: 70 G: 150 B: 140
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
Allalin-Metagabbro
Français
Métagabbro de l'Allalin
Italiano
Metagabbro dell'Allalin
English
Allalin Metagabbro
Herkunft des Namens

SE-Seite des Allalinhorns (VS)

Historische Varianten

Saussurit-Smaragdit-Gabbro auct., Allalinit (Rosenbusch 1895, Loewinson-Lessing 1900), metamorphe Gabbro-Gesteine des Allalingebietes (Schaefer ----), Gabbromasse des Allalinhornes = Gabbromassiv des Allalinhorns (Eichenberger 1926), Allalingabbro (Rutsch et al. 1966, Meyer 1983), Smaragdit-Saussurit-Gabbro (Allalin-Gabbro) der Ophiolith-Zone von Zermatt-Saas-Fee (Rutsch 1967), gabbro from the Allalinhorn = Allalingabbro (Bearth 1970), Allalin gabbro (Rubato et al. 1998, Steck 2008, Steck et al. 2015), Allalin-Smaragdit-Gabbro

Beschreibung

Beschreibung

Forellenstein = Olivingabbro = Troktolith

Mächtigkeit
Ca. 1000 m (Kopp 1974).

Komponenten

Mineralien
  • Augit
  • Plagioklas

Augit + Plagioklas +/- Olivin

«Smaragdit», «Schweizer Jade» (hart, zäh, prähistorische Werkzeuge)

Alter

Alter Top
  • Oxfordien
Alter Basis
  • Bathonien
Datierungsmethode

164 +/-2.7 Ma (U/Pb SHRIMP zircon ; Rubatto et al. 1998)

Geografie

Geographische Verbreitung
3 km breit in die Allalin-Südwand.
Typusregion
Saastal (VS)

Paläogeografie und Tektonik

Paläogeografie
Piemont-Ligurischer-Ozean
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • plutonisch
Metamorphose
monozyklisch
Metamorphosefazies
  • Grünschiefer-Fazies (Epizone)
  • Blauschiefer-Fazies
  • Eklogit-Fazies
Bemerkung zur Fazies

15 kb 550-700°C (Chinner & Dixon 1973)

Bemerkung zur Metamorphose

eklogitisiert (roter Granat), dann Glaukophan-Fazies (lila), schlussendlich Grünschiefer-Fazies (Flaserstruktur)

Referenzen

Neubearbeitung
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

ALLALINGABBRO (Mesozoikum ; Penninikum, Zone von Zermatt-Saas-Fee)

L. von Buch: Gesammelte Schriften 1867/1: 94

Der Allalingabbro bildet den grössten und interessantesten der zahlreichen linsenförmigen Gabbrokerne innerhalb der Ophiolithzone von Zermatt- Saas Fee. Das 4027 m hohe Allalinhorn wird fast vollständig aus diesem Gabbro und seinen Differentiationsprodukten aufgebaut.

Diese Gabbromasse variiert sehr stark in Korngrösse und Zusammensetzung. Die Intensität der alpinen Verformung und Metamorphose wechselt ebenfalls von Ort zu Ort, so dass neben unveränderten Relikten alle Grade der Verschieferung und Ummineralisation zu beobachten sind.

Das ursprüngliche Gestein wird durch basischen Plagioklas, Labrador, Pyroxen und Olivin gebildet. Vorherrschend war einst ein mehr oder weniger olivinreicher Gabbro, ein Typus, der in der Moräne des Allalingletschers häufig anzutreffen ist, anstehend aber bis jetzt nicht gefunden wurde. Der charakteristischste und verbreitetste Typus ist ein Smaragdit-Saussurit-Gabbro, mit Nestern von Talk, Strahlstein und Granat. Im oberen Teil der Allalin-Südwand ist ein flaseriger Saussuritgabbro mit blassblauem Glaukophan anstehend. Prasinitische Umwandlungsprodukte sind ebenfalls verbreitet.

In den Randzonen, z.T. auch als mehrere mächtige Lagen im Gabbrokörper auftretende, ursprünglich peridotitische oder pyroxenitische Differentiationsprodukte sind in pyroxenführende Hornblendite, in Hornblende-Chlorit- und in (Pyroxen-) Granat-Chlorit-Schiefer umgewandelt worden.

Chemische Analysen: siehe Burri & Niggli (1945).

Der Allalingabbro bildet ein wichtiges Leiterratikum des Rhonegletschers und ist als solches bis über den Jura hinaus verstreut worden.

Literatur: P. Bearth (1957): Erläuterungen zu Bl. Saas und Monte Moro. Geolog. Atlas d. Schweiz, Bl. 30/31; T.G. Bonney (1892): Petr. Notes on the Euphotide or Saussurit-Smaragdit-Gabbro of the Saasthal. Phil. Mag., Vol.33: 5; C. Burri und P. Niggli (1945): Die jungen Eruptivgesteine des mediterranen Orogens: 597; M. Cpt. Hall (1889): On rocks from the Saasthal and Geneva. Proc. Geol. Ass., Vol.XI: 179; R.U. Schäfer (1895): Ueber die metamorphen Gabbrogesteine des Allalingebietes im Wallis. Diss. Heidelberg.

Wichtige Publikationen
Meyer Jürg (1983) : Mineralogie und Petrographie des Allalingabbros. Diss. Universität Basel, 303 S.
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