Sichel-Kalk

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Darstellung und Status

Index
C2S
Farbe CMYK
(26%,0%,44%,24%)
Farbe RGB
R: 145 G: 195 B: 110
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
gültiger formeller Begriff
SKS-Notiz

Angenommen

SKS-Datum
19.10.2006
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
Sichel-Kalk
Français
Calcaire de la Sichel
Italiano
Calcare della Sichel
English
Sichel Limestone
Herkunft des Namens

Sichel = Sichle (BE), Pass am N-Ende des Justistals

Historische Varianten

Unterer Kieselkalk [= Valangienkalk des Justistales] (Kaufmann 1886), Unterer Kieselkalk mit Silexknauern (Beck 1911), Valanginien-Kieselkalk (Adrian 1915), Unterer Valanginien-Kalk (Goldschmid 1926), Valanginien-Kalk (Schneeberger 1926, Haus 1937), Unterer Valanginien-Kieselkalk (Liechti 1931), Kieselkalk des Valanginien (Günzler-Seiffert 1934), Sichel-Kalk-Formation (Ischi 1978, Mojon 1982), Sichel-Kalk-Aequivalente (Strasser 1979), Sichel Limestone of the Diphyoides Formation (Föllmi et al. 2007), Sichel-Kalk = Valanginien-Kalk (Jordi 2012)

Nomenklatorische Bemerkungen

Ehem. «Valanginien-Kieselkalk» auct.

Beschreibung

Beschreibung

Harter, gut gebankter, kieseliger Kalk mit Spongiennadeln (im unteren Teil), sowie grobspätiger Echinodermenkalk und glaukonitreicher, sandiger Kalk (im oberen Teil). Ein schiefrig-kalkiger Ammonitenhorizont tritt lokal an der Basis vor, während das Dach aus einem Kondensationshorizont besteht.

Biomikrit, Packstone - Wackestone.

Mächtigkeit
40 bis 50 m im Gebiet des westlichen Hohgants (Jordi 2012).

Hierarchie und Abfolge

Obergrenze

Das Dach des Sichel-Kalks wird durch einen Kondensationshorizont gebildet, der stellenweise einem «Belemnitenschlachtfeld» gleicht (Äquivalent der Gemsmättli-Bank) (Jordi 2012).

Untergrenze

Die Basis des Sichel-Kalks bildet ein Ammonitenhorizont in schiefrigem Kalk, der zudem Spongien und Calpionellen enthält. Dieser Horizont ist allerdings nicht in allen Profilen nachweisbar (Jordi 2012).

Alter

Alter Top
  • Spätes Valanginien
Bermerkungen zu Top

spätes Valanginien (Jordi 2012)

Alter Basis
  • Mittleres Valanginien
Bermerkungen zu Basis

mittleres Valanginien (Jordi 2012)

Datierungsmethode

Biostratigraphie: Lokaler Ammonitenhorizont mit Spongien und Calpionellen an der Basis.

Geografie

Geographische Verbreitung
Berner Oberland bis Ostschweiz (mittleres bis südliches Helvetikum im paläogeographischen Sinn): z.B. am Harder. [Gehrihorn, Dreispitz, Niederhorn, Hohgant, Schafmatt, Augstmatthorn], dazu auch am Spitzhore (Wildhorn-Decke).
Typusregion
Oberstes Justistal (BE) [Drusberg-Decke]
Typusprofil
  • Sichel (BE)
    Merkmale des Ortes
    • Obergrenze
    • typische Fazies
    • Untergrenze
    Koordinaten
    • (2627810 / 1177800)
    Notizen
    • <p>Ischi 1978 S.34, Profil 73 Schichten 7-23 (Anhang 10): oberstes Justistal, am S-Hang des Burst</p>

Paläogeografie und Tektonik

  • Kreide des Helvetikums
Paläogeografie
North Tethyan Shelf (Helv.) :
marge continentale européenne
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen

Tiefneritisch. Der untere Teil wurde vermutlich im Bereich zwischen Schönwetter- und Sturmwellenbasis, der obere Teil im flachmarinen Bereich unter dem Einfluss von Wellengang abgelagert (Jordi 2012).

Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Ischi H. (1978) : Das Berriasien-Valanginien in der Wildhorn-Drusberg-Decke zwischen Thuner- und Vierwaldstättersee. Inauguraldiss. Univ. Bern, 86 Seiten

S.34: Allgemeiner Aspekt: Der Sichel-Kalk wittert gelblich bis bräunlich an und ist im frischen Bruch graubraun bis dunkelgrau. Er ist im dm-Bereich gebankt, oft mit Schieferzwischenlagen oder mergeligen Schichtfugten. Beim Anschlagen ist er hart und splittrig. Oft sind, besonders im unteren Teil, Lagen und Knollen von dunkelgrauem Silex anzutreffen.

Mikroskopischer Aspekt: Der Sichel-Kalk ist ein kieseliger, schwach feinsandiger und spikulitischer Biomikrit (Pack- bis Wackestone), seltener ein schwach mittelsandiger und feinspätiger Biomikrit (Packstone).

Material und Varia

Bilder
Sichel-typlok
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