Formazione di Meride

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Darstellung und Status

Index
t3c
Farbe CMYK
65 / 15 / 20 / 0
Farbe RGB
R: 85 G: 170 B: 185
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
gültiger formeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Meride-Formation
Français
Formation de Meride
Italiano
Formazione di Meride
English
Meride Formation
Herkunft des Namens

Meride (TI)

Historische Varianten

Scisti bituminosi di Meride (Lavizzari 1849), Bituminöse Schiefer von Meride (Merian 1854), Meride-Kalke (Frauenfelder 1916), Kalkfazies = ladinisch-carnische Kalke (Senn 1924), Calcari di Meride (Felber 2010, Bernoulli et al. 2018), Meride-Schichten

Nomenklatorische Bemerkungen

Strati di Besano (Curioni 1847, Negri & Spreafico 1869): diesen Ausdruck verwendeten zahlreiche ältere Autoren meist für die ganze Serie zwischen anisischem Dolomit und karnischen Marna del Pizzella (Gr. di Raibl)-Schichten. Dabei wurde keine Unterscheidung zwischen den Bitumina der Grenzbitumenzone (Oberes Anisium) und denen der Calcare di Meride (Ladinium) gemacht. Erst im Sinne von Trevisan (1955) wurde der Ausdruck "Strati di Besano" ausschliesslich für die Grenzbitumenzone verwenden.

Beschreibung

Beschreibung

Frauenfelder (1916) bezeichnet als Meride-Kalke einen Komplex gut geschichteter, toniger Kalke mit dünnschiefrigen, bituminösen Zwischenlagen. Ein Dolomitband von 10 m Mächtigkeit trennt die Serie in die 50-80 m mächtigen unteren Meride-Kalke und die 400-500 m mächtigen oberen Meride-Kalke. Senn (1924) erweitert die Gliederung; er teilt die oberen Meride-Kalke in eine obere Kalkzone unten eine Kalkschieferzone oben, die unteren Meride-Kalke bezeichnet er als untere Kalkzone. Die unteren Meride-Kalke lassen sich auf Grund von Protrachyceras archelaus mit den unteren Wengener Schichten (Ladinium) parallelisieren. Der ganze Komplex soll Wengener- und Cassianer-Schichten (Oberes Ladinien - Unteres Karnium) sowie unteres Karnien repräsentieren. Wirz (1945) gibt ein detailliertes Profil der ganzen Serie, er stellt in den unteren und oberen Meride-Kalken Einlagerungen vulkanischer Tuffe fest, nach Wirbeltierfunden (Peyer 1931-1955) scheidet er in den unteren Meride-Kalken von unten nach oben die Niveaux von Val Bozzone, Acqua del Ghiffo und Cascina aus. Das Liegende der Meride-Kalke bilden die ladinischen Dolomite des San Giorgio-Gipfels (Dolomia del San Giorgio), das Hangende die bunten Marna del Pizzella (Gr. di Raibl)-Schichten. Als laterale Äquivalente werden ferner die Grenzbitumenzone und die oberen Partien des Dolomia del San Salvatore bezeichnet.

Mächtigkeit
460-590 m

Komponenten

Fossilien
  • Fische
  • Reptilien

Unterer Calcare di Meride: Diplopora annulata, Miocidaris (Serpianotiaris) hescheleri, Daonella moussoni, Trachyceras (Protrachyceras) archelaus, Arpadites arpadis, Saurichthys, Pachypleurosaurus edwardsi, Ceresiosaurus calcagnii, Macrochemus bassanii.

Dolomitband und oberer Calcare di Meride: Posidonia wengensis.

Alter

Alter Top
  • Spätes Ladinien
Bermerkungen zu Top

Eine begründete chronostratigraphische Abgrenzung gegen die hangenden Marna del Pizzella (Gr. di Raibl)-Schichten kann nicht vorgenommen werden. Für die ganze Serie wird ladinisch-unterkarnisches Alter angenommen.

Alter Basis
  • Frühestes Ladinien
Bermerkungen zu Basis

Die Basis der unteren Meride-Kalke wird den unteren Wengener-Schichten gleichgestellt (Protrachyceras archelaus): Ladinium.

Geografie

Typusregion
Monte San Giorgio (TI)
Typlokalität

Paläogeografie und Tektonik

Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Sequenz

Die Fazies des Calcare di Meride ist auf den Monte San Giorgio beschränkt; im Gebiet des M. Rho d'Arcisate geht der Calcare di Meride gegen W in Salvatore-Dolomit über. Eine Parallelisation mit den oberanisischen „Strati di Besano“ im Sinne von Trevisan (1955) bzw. der Grenzbitumenzone kann nicht vorgenommen werden, hingegen entfällt ein Teil der von «Besano» (Ca del Frate) beschriebenen Fossilien auf den Calcare di Meride.

Referenzen

Erstdefinition
Frauenfelder A. (1916) : Beiträge zur Geologie der Tessiner Kalkalpen. Eclogae geol. Helv. 14, 247-367

Potente serie di calcari marnosi e marne, spesso bituminose. Unità geologica assai omogenea con stratificazioni di spessore variabile interrotte da aulcuni sedimentari ricchi in scisto bituminoso e da altri costituiti da bentonite giallastra.

Neubearbeitung
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

MERIDE-KALKE (Calcari di Meride, Meride-Schichten) (Trias ; Südalpin)

A. Frauenfelder (1916): Beiträge zur Geologie der Tessiner Kalkalpen. Eclogae Geol. Helv. XIV/2: 279-280, 282, 287, 295.

Frauenfelder bezeichnet als Meride-Kalke einen Komplex gut geschichteter, toniger Kalke mit dünnschiefrigen, bituminösen Zwischenlagen. Ein Dolomitband von 10 m Mächtigkeit trennt die Serie in die 50-80 m mächtigen unteren Meride-Kalke und die 400-500 m mächtigen oberen Meride-Kalke. Das Liegende bilden die ladinischen Dolomite des San Giorgio-Gipfels, das Hangende die bunten Raibler-Schichten. Die unteren Meride-Kalke lassen sich auf Grund von Protrachyceras archelaus (Laube) mit den unteren Wengener Schichten parallelisieren. Der ganze Komplex soll Wengener- und Cassianer-Schichten sowie unteres Karnien repräsentieren. Als Aequivalente werden ferner die «bituminösen Schiefer von Besano» und die oberen Partien des Salvatore-Dolomits bezeichnet.

Senn und Wraz bestätigen die Ergebnisse Frauenfelders; Senn erweitert die Gliederung; er teilt die oberen Meride-Kalke in eine obere Kalkzone unten eine Kalkschieferzone oben, die unteren Meride-Kalke bezeichnet er als untere Kalkzone. Wirz gibt ein detailliertes Profil der ganzen Serie, er stellt in den unteren und oberen Meride-Kalken Einlagerungen vulkanischer Tuffe fest, nach Wirbeltierfunden (Peyer) scheidet er in den unteren Meride-Kalken von unten nach oben die Niveaux von Val Bozzone, Acqua del Ghiffo und Cascina aus.

Zusammenfassend: Die Basis der unteren Meride-Kalke wird den unteren Wengener-Schichten gleichgestellt (Protrachyceras archelaus (Laube)). Eine begründete chronostratigraphische Abgrenzung gegen die hangenden Raibler-Schichten kann nicht vorgenommen werden; für die ganze Serie wird ladinisch-unterkarnisches Alter angenommen. Basis und Dach bilden fazielle Uebergänge zum Liegenden und Hangenden.

Typlokalität: Meride, 12,5 km S Lugano.

Verbreitung: Die Fazies der Meride-Kalke ist auf den Monte San Giorgio beschränkt; im Gebiet des M. Rho d'Arcisate gehen die Meride-Kalke gegen W in Salvatore-Dolomit über. Eine Parallelisation mit den oberanisischen «Strati di Besano» im Sinne von Trevisan (in Lexique Stratigraphique International II11) kann nicht vorgenommen werden, hingegen entfällt ein Teil der von «Besano» (Ca del Frate) beschriebenen Fossilien auf die Meride-Kalke (vgl. Grenzbitumenzone).

Fossilien:

Untere Meride-Kalke: Diplopora annulata Schafhäutl, Miocidaris (Serpianotiaris) hescheleri Jeannet, Daonella moussoni (Merian), Trachyceras (Protrachyceras) archelaus (Laube), Arpadites arpadis (Mojsisovics) , Saurichthys, Pachypleurosaurus edwardsi (Cornalia), Ceresiosaurus calcagnii Peyer, Macrochemus bassanii Nopcsa.

Dolomitband und obere Meride-Kalke: Posidonia wengensis (Wissmann).

Literatur: G. de Alessandri (1910: 20, 26), A. Senn (1924: 562-566), B. Peyer (1931-1955), A. Wirz (1945: 11-20, 24-37, 39, 49-54, 74-78), lexique stratigraphique internationale I/11 (1956: 68, 103).

  • «Kalkschieferzone»

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    Nomenclatorial Remarks
    <p>Va, Vb, Vc (Wirz 1945), Kalkschieferzone inferiore, media, superiore (Furrer 1995)</p>
    Kurzbeschreibung

    Calcare micritico grigio sottilmente stratificato e marna della parte sommitale del Calcare di Meride, con intercalazioni di bentonite.

    Age
    Ladinien
    • «Obere Kalkschieferzone»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    • «Mittlere Kalkschieferzone»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    • «Untere Kalkschieferzone»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
  • «Parte superiore del Calcare di Meride»

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    Kurzbeschreibung

    Oberer Teil des Meride-Kalkes, bestehend aus bituminösem Kalk, Mergel, Kalk- und Mergelschiefer.

    Age
    Ladinien
  • «Dolomitband» della Formazione di Meride

    Rang
    lithostratigraphische Bank
    Status
    inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    Kurzbeschreibung

    Massiger, heller und schwarzer Dolomit, der eine Zweiteilung des Meride-Kalkes erlaubt.

    Age
    Ladinien
  • «Parte inferiore del Calcare di Meride»

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
    Kurzbeschreibung

    Unterer Teil des Meride-Kalkes, bestehend aus schwarzem, plattigem Kalk und bituminösem Kalkschiefer.

    Age
    Ladinien
    • Strati di Cassina

      Name Origin

      Cassina (TI), Monte San Giorgio

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung

      Alternanza di scisti bituminosi laminati e di calcari. Molto fossilifero (Saurichthys, Tanystropheus, notosauri). Anche con strati volcanoclastici (tuffiti, bentoniti).

      Age
      Ladinien
    • «Strati della Cava Superiore»

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung

      Scisti bituminosi con pesci attinotterigi, notosauri.

      Age
      Ladinien
    • «Strati della Cava Inferiore»

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung

      Scisti bituminosi con pesci attinotterigi come Saurichthys, rettili saurotterigi.

      Age
      Ladinien
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