Appenzeller Sandstein

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Darstellung und Status

Index
o3
Farbe CMYK
(0%,21%,44%,24%)
Farbe RGB
R: 195 G: 155 B: 110
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
Appenzeller Sandstein
Français
Appenzeller Sandstein
Italiano
Appenzeller Sandstein
English
Appenzeller Sandstein
Herkunft des Namens

Der Name stammt aus dem Kt. Appenzell (AI)/(AR). Die Hauptstadt des Appenzells liegt in der Kronberg-Schuppe.

Historische Varianten

Appenzeller Sandstein (Gutzwiller 1873, Habicht 1987), Subalpiner Sandstein (Falkner & Ludwig 1904), Zone des Appenzellersandsteins (Renz 1938, Habicht 1945a), Speer-Schüttung («Appenzeller Sandstein»; Chattien) (Hantke 2004).

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Beschreibung

Beschreibung

Der Appenzell-Sandstein besteht aus einem äusserlich gelbbraunen, mit karriger Oberfläche anwitternden, innen blaugrauen, harten, querklüftigen, dünn- bis dickbankigen Kalksandstein. Die dickeren Bänke weisten meist eine fluviatile Kreuzschichtung auf und sind vorwiegend mittelkörnig. Der Kalksandstein findet als Pflasterstein Verwendung. Der Karbonatgehalt ist sehr hoch und die Porosität gering. Das Bindemittel ist calcitisch. Beim Trümmer-Material entfallt ein beträchtlicher Teil auf Dolomite, dolomitische Kalke und Kalke; der Quarz-Anteil ist relativ gering (Habicht 1987).

Mächtigkeit
800-2000 m (Habicht 1987)

Hierarchie und Abfolge

Alter

Alter Top
  • spätes Oligozän
Alter Basis
  • spätes Oligozän

Geografie

Point of interest
  • Steinbruch Hargarten
    Merkmale des Ortes
    • typische Fazies
    Zugänglichkeit des Ortes
    • Steinbruch, Tongrube
    Koordinaten
    • (2744700 / 1246700)
    Notizen
    • Eugster et al. 1960

Paläogeografie und Tektonik

  • USM-I
Paläogeografie
Nordalpines Vorlandbecken
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär

Referenzen

Erstdefinition
Gutzwiller A. (1873) : Das Verbreitungsgebiet des Sentisgletschers zur Eiszeit. Ber. st. gall. natw. Ges. 1871/72

"Die Sandsteine finden sich auf zwei Zonen verteilt ... Die südliche Zone liegt zwischen Gäbriskette und der Kette des Kronbergs. Sie erstreckt sich vom Rheintal über Appenzell, Ebnat-Kappel, den Regelstein bis ins Linththal südlich Uznach. Diesem Sandsteine fehlt jedes rothe Körnchen; äusserlich erscheint er durch Verwitterung gelblich, innen ist er immer bläulich; er ist ziemlich hart und zeigt meist ein mittleres Korn. Ich gebe diesem Sandstein den Namen Appenzeller Sandstein."

Neubearbeitung
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

APPENZELLER SANDSTEIN
USM
(«Chattien»)
Gutzwiller, A. (1873): Das Verbreitungsgebiet des Sentisgletschers zur Eiszeit. Ber. st. gall. natw. Ges. (1871/72), p.12.
Originalzitat: «Die Sandsteine finden sich auf zwei Zonen verteilt ... Die südliche Zone liegt zwischen Gäbriskette und der Kette des Kronbergs. Sie erstreckt sich vom Rheintal über Appenzell, Ebnat-Kappel, den Regelstein bis ins Linththal südlich Uznach. Diesem Sandsteine fehlt jedes rothe Körnchen; äusserlich erscheint er durch Verwitterung gelblich, innen ist er immer bläulich; er ist ziemlich hart und zeigt meist ein mittleres Korn. Ich gebe diesem Sandstein den Namen Appenzeller Sandstein.»
Synonyma: >>> Subalpine Molasse, Kaufmann 1860: 118, sowie Gutzwiller 1877: 34, Subalpiner Sandstein Falkner & Ludwig 1904, Sandkalksteine vom Appenzeller Typus Renz 1937b: 74, Ebnater Sandstein Schmidt 1903. Schichtpakete (Zonen) in denen der Appenzeller Sandstein das charakteristische Element bildet, sind folgende:
Südliche Zone: Ebnaterschichten Heim 1902, Habicht 1945a: 27, Wintersbergschichten (pro parte) Habicht 1945a: 29, Karbonatreiche Molasse Müller 1971: 10.
Nördliche Zone: Appenzeller-Sandstein-Zone, Appenzeller-Kalksandstein-Zone, Zone des Appenzeller Sandsteins Renz 1937b: 71, oder auch einfach «Appenzeller Sandstein» (ebendort).
Typlokalität: Keine als solche designiert. Die Steinbrüche Hargarten im Sittertal (744.7/246.8, LK-Bl.1095 Gais) und J. Hartmann bei Steinenbach S Ebnat-Kappel (727.900/235.080, LK-Bl.1114 Nesslau), repräsentieren den Typus des Appenzeller-, bzw. Ebnater Sandsteins.
Typprofil: Noch keines aufgestellt.
Lithologie: Kalksandstein: Äusserlich gelbbraun, mit karriger Oberfläche, innen blaugrau, hart, querklüftig, dünn- bis dickbankig, die dickeren Bänke mit fluviatiler Kreuzschichtung, vorwiegend mittelkörnig. Findet als Pflasterstein Verwendung. Der Karbonatgehalt ist sehr hoch, die Porosität gering. Das Bindemittel ist calcitisch. Beim Trümmer-Material entfallt ein beträchtlicher Teil auf Dolomite, dolomitische Kalke und Kalke; der Quarz-Anteil ist relativ gering (Habicht 1945a: 70). Über die technischen Eigenschaften (Porosität und anderes) vergl. Niggli 1915, de Quervain & Gschwind 1934: 239, de Quervain 1969: 204).
Mächtigkeit: Südliche Zone: Bis gegen 2000 m (Habicht 1945a: 25, 38). Nördliche Zone: Max. ca. 800 m aufgeschlossen (Saxer 1960: Profile).
Hauptverbreitung: Zwischen den drei südlichen Nagelfluh-Zonen der Ostschweiz, nach Norden bis in die Gegend der nördlichsten Antiklinalen (Gutzwiller 1877: 34). Das ursprünglich zusammenhängende Verbreitungsgebiet ist infolge tektonischer Repetition in zwei Zonen zerlegt: Eine nördliche, nördlich der Gäbris-Nagelfluh, dünnt nach Westen hin aus, und eine südliche, nördlich der >>> Kronberg-Nagelfluh, welche sich nach Westen (Toggenburg) hin verbreitert. Die südliche Zone des Appenzeller Sandsteins entspricht den >>> Ebnater Schichten und der nagelfluhfreien Fazies der >>> Wintersberg-Schichten.
Stratigraphischer Verband: Nördliche Zone: Liegendes: Zone der >>> Teufelsmauern. Nach Eugster et al. (1960: 65), letztere aber möglicherweise gleichaltrig und durch Aufschiebung getrennt; Hangendes: Gäbris-Zone s. str. (Normalserie der >>> Gäbris-Nagelfluh). Südliche Zone: Liegendes (westlich der Urnäsch): >>> Untere Bunte Molasse (Habicht 1945a: 27); östlich der Urnäsch: Störungszone. Hangendes: Kalknagelfluh der >>> Wintersberg-Schichten (>>> Kronberg-Zone s.l.). Sandsteine vom Appenzeller Typus finden sich untergeordnet auch als Begleitgesteine der Nagelfluhen der Wintersberg-Schichten.
Fazies und Paläogeographie: Ablagerungsmilieu: fluvioterrestrisch. Die Appenzeller Sandsteine werden als alpenferneres Zerkleinerungsprodukt der Nagelfluhen des >>> Speer-Schuttfächers betrachtet.
Fossilgehalt: Landschnecken und Säugetiere.
(...)

Literatur: Baumberger 1930: 558; Bernoulli 1944:241; Eugster et al. 1960:39,65; Falkner & Ludwig 1903a: 478; Frei, H.P. 1979: 138ff., 146; Gutzwiller 1877: 34 1883:9; Habicht 1945a: 11,18,22,27 ff., 69,70,158,1945b: 142; Heim, Alb. 1902,1919: 72: Hochuli 1978: 4,15, 30,40; Hünermann 1964: 823,1967: 661,681, 687; Kaufmann 1860: 118; Ludwig 1930a: Karte, 1930b: 4, 5, Ludwig et al. 1931: 139, 140,1949: Karte; Müller 1971: 10, 17; Niggli 1915: 39-41; 102, 104, 111, 114; de Quervain 1969: 204-de Quervain & Gschwind 1934: 238; Renz 1937a: 109,124,138, 139, 143,1937b: 3,11, 74,115; Rögl et al. 1975; Schaub 1927b, 1948: 340.

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