Gummfluh-Mikrofazies

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,0%,0%,100%)
Rang
petrographische Fazies
Gebrauch
Element ist nicht in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Gummfluh-Mikrofazies
Français
Microfaciès de la Gummfluh
Italiano
Microfacies della Gummfluh
English
Gummfluh microfacies
Herkunft des Namens

Gummfluh (VD)/(BE)

Historische Varianten

Korallenriffkalke (Weiss 1949), Gummfluh-Mikrofazies (Heinz & Isenschmid 1988)

Hierarchie und Abfolge

Übergeordnete Einheit
Obergrenze

Untere Amsleregrat-Mikrofazies

Untergrenze

Pfad- bzw. Muttenhubel-Mikrofazies

Alter

Alter Top
  • Tithonien
Alter Basis
  • Oxfordien

Geografie

Geographische Verbreitung
Gummfluh, Rigides internes, Niderhorn, bis zur Simmenflue.
Typusregion
Gummfluh (VD/BE)

Paläogeografie und Tektonik

  • Malm der Präalpen
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen

Rigides internes

Referenzen

Erstdefinition
Heinz Roger A., Isenschmid Christian (1988) : Mikrofazielle und stratigraphische Untersuchungen im Massivkalk (Malm) der Préalpes médianes Eclogae Geol. Helv. 81/1, 1-62

S.20: Dies sind massive und dickbankige, hellgraue, grobdetritische Biosparite bis Biosparrudite, die sich von den bisher besprochenen Mikrofaziestypen durch eine sehr schlechte Sortierung und viele bioklastische Komponenten abheben. Sie enthalten Cyanophyceen. Korallen, Hydrozoen, Bivalven, Gastropoden, Serpuliden, Dasycladaceen (Clypeina jurassica, Campbelliella striata, Salpingoporella pygmaea und 5. annulata) und Grossforaminiferen (Kilianina sp. Labyrinthina mirabilis, Kurnubia sp., Protopeneroplis, Everticyclammina u.a.). Das Bindemittel der teilweise bereits durch inkrustierende Organismen verkitteten Gummfluh-MF besteht vorwiegend aus Sparit, nesterweise auch aus Mikrit. Alle Komponenten sind stark mikritisiert, und gegen das Dach ist eine zunehmende Rekristallisation zu bemerken. Geopetal gefüllter Porenraum zwischen grossen, kaum gerundeten Bioklasten weist auf sehr seichte Ablagerungsverhältnisse im Schutze organisch gewachsener Strukturen hin. Zusätzlich treten darin ausgedehnte Riffschuttareale auf mit Korallen- und Hydrozoentrümmern aus der Bewegtwasserzone, die das Substrat für inkrustierende Algen und zahlreiche weitere Organismen bildeten. Die schlecht gerundeten und sortierten Komponenten am Muttenhubel und der Gummfluh dürften nicht allzuweit von einer Riffzone entfernt liegen.

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