Tannenberg-Schichten

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,10%,24%,2%)
Farbe RGB
R: 250 G: 225 B: 190
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Tannenberg-Schichten
Français
Couches de Tannenberg
Italiano
Strati di Tannenberg
English
Tannenberg Beds
Herkunft des Namens

Tannenberg (SG)

Historische Varianten

Tannenberg-Schichten (Hofmann 1951), Tannenberg-Hörnli-Schichten (Hofmann 1973a), Tannenberg-Schichten s.l. (Habicht 1987), Tannenberg-Schotter (Jordan 2007)

Beschreibung

Mächtigkeit
Ca. 300 m (Hofmann 1951).

Hierarchie und Abfolge

Untergeordnete Einheiten

Paläogeografie und Tektonik

  • OSM-II
Herkunftstyp
  • sedimentär

Referenzen

Erstdefinition
Hofmann Franz (1951) : Zur Stratigraphie und Tektonik des st.gallisch-thurgauischen Miozäns (Obere Süsswassermolasse) und zur Bodenseegeologie. Inaugural-Dissertation Univ. Zürich, 88 S.

Dagegen liegen am Tannenberg über der Ramschwag-Nagelfluh noch rund 300 m vorwiegend Mergel und Mergelsandsteine.

Neubearbeitung
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

TANNENBERG-SCHICHTEN (OSM)

Hofmann, F. (1951): Zur Stratigraphie und Tektonik des st. gallisch-thurgauischen Miozäns (Ob. Süsswassermolasse) und zur Bodenseegeologie. - Ber. st. gall. natw. Ges. 74, p.48.

Originalzitat: «Dagegen liegen am Tannenberg über der >>> Ramschwag-Nagelfluh noch rund 300 m vorwiegend Mergel und Mergelsandsteine».

Eine deutliche Zweiteilung der so definierten Tannenberg-Schichten ergibt sich durch das oft massenhafte Auftreten von aus dem Flysch stammenden, alttertiären Foraminiferen und eingeschwemmtem Glaukonit in den im oberen Teil der Serie eingeschalteten Sandsteinen. Eingeschwemmte Flysch-Foraminiferen und Glaukonit kennzeichnen auch die jüngsten Molasse-Schichten NE des Bodensees, welche deshalb von Hofmann 1951 mit den oberen 130 m der Tannenberg-Schichten korreliert wurden. Nach Hofmann 1957a gehören die Tannenberg-Schichten mit ihren charakteristischen gelben Mergeln und Mergelsandsteinen eindeutig zur Bodensee-Schüttung. Die Tannenberg-Schichten werden überlagert von den >>> Tannenwald-Schottern, die ebenfalls der Bodensee-Schüttung entstammen.

Versuchsweise wurden die Tannenberg-Schichten s.l. noch weiter aufgegliedert, so z.B. unterscheidet Hofmann 1973b und c von unten nach oben Konglomeratstufe, Hörnli-Schichten und Tannenberg-Schichten. Der Name Tannenberg-Schichten wird hier auf die obersten Teile der Serie mit ihren an alttertiären umgelagerten Foraminiferen besonders reichen Sandsteinen beschränkt. Diese «Tannenberg-Schichten s.str.» wurden von Büchi 1960, Tabelle I, als Tannenberggipfel-Schichten bezeichnet und den >>> Hörnligipfel-Schichten stratigraphisch gleichgesetzt.

Der Begriff «Konglomeratstufe» bezieht sich hier, im Unterschied zu Hofmann's ursprünglicher (1951) Definition, nicht nur auf die >>> Ramschwag-Nagelfluh, sondern auch auf ca. 100 m darüberliegende Mergel. Seine «Hörnlischichten» bestehen hier ebenfalls aus Mergeln und sind wohl kaum aufgrund lithologischer Kriteria, sondern nur wegen ihrer Stellung zwischen Tannenberg-Schichten s.str. und «Konglomeratstufe» ausgeschieden worden.

Die Alterszuteilung der Tannenberg-Schichten im Sinne von Hofmann 1973b und c zum ?unteren Pliozän erfolgte aufgrund regional-geologischer Vergleiche mit dem Hegau und dem Gebiet nordöstlich des Bodensees. Nach heutiger Kenntnis kommt ein pliozänes Alter für die Tannenberg-Schichten nicht in Frage, sondern es ist Serravallien-Alter anzunehmen, obgleich hiefür noch keine bestimmenden Fossilfunde vorliegen.

Aufgrund der Mächtigkeitsverhältnisse ist es eher unwahrscheinlich, dass die Tannenberg-Schichten inklusive Büchi's Tannenberggipfel-Schichten bis ins Niveau der >>> Hörnligipfel-Schichten hinaufreichen. Die Gesamtmächtigkeit der über der Degersheimer Kalknagelfluh liegenden Teile der OSM des Tannenberggebietes dürfte nämlich kaum über 400 m betragen, wenn angenommen wird, dass der >>> Malmkalk-Blockhorizont im Niveau des «Appenzeller Granites» liegt (Büchi & Hofmann 1946).

Auch im Falle der nach Ansicht des Unterzeichneten weniger wahrscheinlichen Alternative, dass der Malmkalk-Blockhorizont ca. 130 m über dem «Appenzeller Granit» läge, würde die Gesamtmächtigkeit höchstens etwas über 500 m betragen, also beträchtlich weniger als im zentralen Hörnligebiet, wo die Mächtigkeit der noch erhaltenen, über dem «Appenzeller Granit» liegenden Schichten der OSM auf 700 bis 1000 m geschätzt wird (Büchi 1960, Hottinger et al. 1970b).

Literatur: Büchi 1960: Tab.I; Büchi & Hofmann 1946: 340; Hofmann 1951: 28, 29, 49, 51, 53, 56, 1957a: 309-317, 1957b: 477, 1973b: Karte, 1973c: 14, Fig.2, Tab.I; Hottinger et al. 1970b: Tf. I.

  • Tannenberggipfel-Schichten

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung
    Oberer Teil der «Tannenberg-Schichten» s.l., welcher durch das massenhafte Auftreten von, aus dem Flysch stammenden, alttertiären Foraminiferen und eingeschwemmtem Glaukonit charakterisiert ist.
    Age
    Serravallien
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