Lichtensteig-Formation
Zurück zu Molasse SchüttungenDarstellung und Status
- Index
- m3L
- Farbe CMYK
- (0%,12%,36%,2%)
- Farbe RGB
- R: 250 G: 220 B: 160
- Rang
- lithostratigraphische Formation
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- informeller Begriff
Nomenklatur
- Deutsch
- Lichtensteig-Formation
- Français
- Formation de Lichtensteig
- Italiano
- Formazione di Lichtensteig
- English
- Lichtensteig Formation
- Herkunft des Namens
-
Lichtensteig (SG) im Toggenburg
- Historische Varianten
-
Untere Stufe der OSM (Tanner 1944), Unteres Tortonien (Büchi 1950), Basiszone der OSM (Büchi 1958), Lichtensteiger Schichten (Hottinger et al. 1970, Habicht 1987), Basiszone = Lichtensteiger Schichten (Hofmann 1993).
Beschreibung
- Beschreibung
-
Geröllpetrographie (Habicht 1987): Flyschsandstein, Sandkalk, Dolomit, Kristallingesteine (u.a. roter Granit, Ophiolit).
- Mächtigkeit
- 500-550 m (Büchi 1959).
Komponenten
- Säugetiere
- Helicideen
Heliciden und Knochenresten von Säugern (Büchi 1950).
Hierarchie und Abfolge
- Untergeordnete Einheiten
- Hangendes
- Obergrenze
-
Appenzellergranit-Leitniveau (lokal als Degersheim-Kalknagelfluh gebildet), oder direkt Krinau-Schichten, falls Ersteres fehlt.
- Untergrenze
-
Fluvioterrestrisches Äquivalent der OMM.
- Stratigraphische Diskussion
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OSM-I
Alter
- Alter Top
-
- Langhien
- Alter Basis
-
- spätestes Burdigalien
Geografie
- Geographische Verbreitung
- Hörnli-Schuttfächer (d.h. proximaler, hauptsächlich konglomeratischer Teil der Hörnli-Schüttung).
- Typusregion
- Toggenburg / Thurtal (SG)
- Typusprofil
-
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Oberer Rickenbach = Schwandibach (SG)
Merkmale des Ortes- Obergrenze
- typische Fazies
- Bachprofil
- (2720300 / 1238450)
- <p>Typusprofil der Lichtensteig-Fm. (Büchi & Welti 1951 S.202, Habicht 1987)</p>
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Oberer Rickenbach = Schwandibach (SG)
Paläogeografie und Tektonik
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- OSM-I
- Paläogeografie
- Nordalpines Vorlandbecken
- Herkunftstyp
-
- sedimentär
Referenzen
- Erstdefinition
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1970) :
Blatt 1093 Hörnli. Geol. Atlas der Schweiz 1:25'000, Erläut. 57
(
S.8: Die Lichtensteiger Schichten, welche der Basiszone der OSM von Büchi (1958a) entsprechen, sind nur in der SE-Ecke des Kartenblattes in der Umgebung von Lichtensteig aufgeschlossen. Sie sind nach Büchi (1959) 500 - 550 m mächtig. Ihr Kontakt zu der liegenden Oberen Meeresmolasse befindet sich ausserhalb des Kartenblattes; auf letzterem sind bloss die oberen 400 m der Lichtensteiger Schichten anzutreffen. Die Lichtensteiger Schichten bestehen nach Büchi & Welti (1951) zu 90% aus Nagelfluh. Die einzelnen, teilweise 20 m mächtigen Nagelfluhbänke werden im allgemeinen durch dünne, weniger als 5 m mächtige, gelbbraune und bunte Mergel- und Mergelsandstein-Horizonte unterbrochen (Tafel II, Profil Schmassmann). Gelegentlich liegt Nagelfluhbank direkt auf Nagelfluhbank, ohne trennende Mergelzwischenlage oder bloss mit Resten der ursprünglich vor Ablagerung der oberen Nagelfluhbank vorhanden gewesenen mächtigeren Mergelhorizonte. Diese wurden offensichtlich vor der Sedimentation der hangenden Nagelfluhbank erodiert, in den meisten Fällen wohl durch dasselbe Hochwasser, welches dann bei nachlassender Transportkraft die Konglomerate ablagerte. Rinnen und Kolkmarken der Nagelfluhen in den liegenden Mergeln sind häufig und ein deutlicher Beweis für die Erosion, die jeder neuene Schüttung einer Nagelfluhlage voranging. Durch solche Amalgamierung zweier oder mehrerer Nagelfluhbänke wird eine schienbare Mächtigkeit der "einzelnen" Nagelfluhbänke von bis 50 m erreicht. Auf Blatt Hörnli besteht kein lückenlos aufgeschlossenes Profil durch die Lichtensteiger Schichten. Die besten Aufschlüsse finden sich in den Hängen NW Lichtensteig.
- Neubearbeitung
-
1987) :
Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b
LICHTENSTEIGER SCHICHTEN (OSM ; «Tortonien») Hottinger et al. (1970b): Erläuterungen: Geologischer Atlas der Schweiz 1:25000, Blatt 1093 Hörnli (Nr. 57), p.8. Originalzitat: «Die Lichtensteiger Schichten, welche der Basiszone der OSM von Büchi (1958a) entsprechen, sind ... in der Umgebung von Lichtensteig aufgeschlossen ..., (sie) bestehen nach Büchi & Welti (1951) zu 90% aus Nagelfluh.» Synonyma: Untere (Stufe der) OSM Tanner 1944: 33, 53. Unteres Tortonien Büchi 1950: 87, >>> Basiszone der OSM Büchi 1957b: 36. Lithologie: Die bis 20 m mächtigen Nagelfluhbänke werden durch dünne gelbbraune und bunte Mergel- und Mergelsandstein-Horizonte unterbrochen. Gelegentlich liegt Nagelfluh auf Nagelfluh an Erosionsflächen. Geröllbestand: Volumenmässig stehen Flyschsandsteine und Sandkalke obenan. Trias-Dolomite sind zahlreich unter den kleinen Geröllen. Kristallingerölle (darunter rote Granite und Ophiolithe) nach Geröllzählungen bis 24%, am höchsten in der basalen Nagelfluh. Typlokalität: Lichtensteig im Toggenburg (LK-Blatt 1093 Hörnli). Typprofil: Oberer Rickenbach (LK-Blatt 1113 Ricken), siehe Büchi & welti 1951: 202). Das Profil umfasst nicht die ganze Serie. Mächtigkeit: 500 - 550 m (BÜCHI 1960, Tab. I). Stratigraphischer Verband: Liegendes: Fluvioterrestrisches Äquivalent der OMM. Hangendes: >>> Degersheimer Kalknagelfluh. Verbreitung, Fazies und Paläogeographie: In typischer, nagelfluhreicher Ausbildung auf den zentralen Hörnli-Schuttfächer beschränkt. Im Sittertal besteht das durch Leithorizonte verfolgbare Schichtpaket fast ausschliesslich aus Mergeln mit einigen wenigen Nagelfluhbänken (BÜCHI 1950). Auch nach W zu nimmt gegen das Zürichseegebiet hin der Nagelfluh-Anteil rasch auf 30% ab zugunsten von Mergeln (Büchi 1958a: 78). Das Ablagerungsmilieu verändert sich entsprechend von fluviatilterrestrisch zu limnisch (im weiteren Sinne). Daraus und aus lokalen Schwankungen des Nagelfluhanteils im Schüttungszentrum lässt sich schliessen, dass die Grobklastika von divergierenden Schüttungsarmen des Ur-Rheins von SE her geliefert wurden (Büchi 1950: 89, Hofmann 1959b: 71). Aus dem Gesagten geht hervor, dass man die Bezeichnung «Lichtensteiger Schichten» vielleicht als Lokalbezeichnung für die Nagelfluhfazies betrachten sollte und dass anderseits >>> «Basiszone der OSM» als regionalere, auch für die Randteile des Hörnli-Schuttfächers geltende stratigraphische Unterabteilung weiterhin vorzuziehen ist. Fossilführung und Alter: Graue und kohlige Mergel mit Heliciden und Knochenresten von Säugern wurden von Büchi gefunden. Die Zuweisung zum «Tortonien» erfolgte jedoch aufgrund lithostratigraphischer Kriteria. Nach heutiger Kenntnis ist sie ungültig. Literatur: Büchi 1950: 87, 89, 1957b: 36, 1958a: 78, 1960: Tab.I; Büchi & welti 1951: 202; Hofmann 1959b: 71; hottinger et al. 1970b: 8; Tanner 1944: 33, 51-54, 57-59.
(