Untere Bunte Molasse (der subalpine USM)

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Darstellung und Status

Index
o3
Farbe CMYK
(0%,26%,51%,24%)
Farbe RGB
R: 195 G: 145 B: 95
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
Untere Bunte Molasse (der subalpine USM)
Français
Untere Bunte Molasse
Italiano
Untere Bunte Molasse
English
Untere Bunte Molasse
Historische Varianten

stampische Kalksandsteine und Mergel (Kopp & Martin 1938), Untere Bunte Molasse (Habicht 1945a, Frei 1979, Habicht 1987), Formation der Molasse Rouge (Müller 1971)

Komponenten

Fossilien
  • Pflanzen : Plantae

Alter

Alter Top
  • Chattien
Alter Basis
  • Chattien

Geografie

Geographische Verbreitung
Zentral- und Ostschweiz (insb. Rigi-Rossberg und Thurtal/Stockberg-Nordfuss).
Referenzprofile
  • Spreitenbach (SZ)
    Merkmale des Ortes
    • typische Fazies
    Zugänglichkeit des Ortes
    • Bachprofil
    Koordinaten
    • (2707165 / 1224880)
    Notizen
    • <p>Müller 1971 S.16: "Die besten Aufschlüsse findet man im Spreitenbach, S von Lachen SZ (unmittelbar&nbsp;bei der linksseitigen Einmündun g des Bleikenbaches), wo diese Formation in der&nbsp;Fazies tiefroter Mergel vorliegt, im Gegensatz zu vielen Aufschlüssen der Molasse&nbsp;Rouge, wo die Mer gel lediglich «bunt», aber nicht vorherrschend rot ausgebildet&nbsp;sind. Diese Zone war bereits HERBORDT (1907: 5) aufgefallen, doch vermochte er&nbsp;sie noch keiner bestimmten Formation zuzuordnen."</p>

Paläogeografie und Tektonik

  • USM-I
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Habicht Konrad (1945) : Geologische Untersuchungen im südlichen sanktgallisch-appenzellischen Molassegebiet. Beitr. Geol. Karte Schweiz (N.F.) 83, 166 Seiten

S.118: In der Speerschuppe ist der auch von anderen Schuttfächern bekannte seitliche Übergang der unter-chattischen Nagelfluhfazien ... in die Fazies der Unteren Bunten Molasse (Molasse Rouge) prachtvoll zu beobachten.

Neubearbeitung
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

UNTERE BUNTE MOLASSE (SUBALPINES GEBIET) USM (Rupélien olim «Chattien») Habicht, K. (1945a): Geologische Untersuchungen im südlichen st. gallisch-appen-zellischen Molassegebiet. - Beitr. geol. Karte Schweiz [N.F.] 83, p.118. Originalzitat: «In der Speerschuppe ist der auch von anderen Schuttfächern bekannte seitliche Übergang der unter-chattischen Nagelfluhfazien ... in die Fazies der Unteren Bunten Molasse (Molasse Rouge) prachtvoll zu beobachten.» Die Bezeichnung «Untere Bunte Molasse» ist der subalpinen Molasse Bayerns entnommen und entspricht dem auf das Stampien begrenzten Begriff «Molasse rouge» der Westschweiz, während «Rote Molasse» in der schweizerischen Literatur auch für jüngere, der Zone der >>> Granitischen Molasse zugehörige Schichten gebraucht wurde, entsprechend der «Oberen Bunten Molasse» Bayerns. Die Bezeichnung «Rote Molasse» sollte deshalb besser vermieden werden, da sie zu Verwechslungen Anlass gibt. Hingegen eignet sich «Untere Bunte Molasse» oder «Molasse rouge» gleicherweise als Bezeichnung dieser im unteren Teil der USM des subalpinen Gebietes weit verbreiteten Rotmergelfazies. Synonyma im subalpinen Gebiet: Studer 1825: 56, 61: Rothe Mergel am Fusse der Bäuchlen und der Rigi; Necker 1841: 375 >>>Mollasse rouge; Studer 1853a: 350, 351: Rothe Mergel in der Grundlage der subalpinen Zone Entlebuch-Luzern (Rigi)-Rossberg; Kaufmann 1860: 108: Bunte Mergel der südlichen antiklinalen Zone der Molasse der Mittel- und Ostschweiz (Entlebuch - Rigi Nordfuss - Rossberg Nordfuss - Gegend von Einsiedeln - Stöckerli - Unterer Mosenbach - Siebnen - Steinenbach bei Rieden und Wald bei Breitenau); Kaufmann 1872: 203: Rothe Molasse der südlichen Antiklinalzone; frei 1914: 2: Südliche Zone der roten Molasse (südliche rote Molasse); Haus 1937:10,15: Bunte Bäuchlen-Serie des Steiglenbachs, Molasse rouge de Vevey im basalen Teil der Honegg-Schuppe; Habicht 1938: 371, 373 und 1943: 202: Molasse rouge; Saxer 1938: 373: Rote Molasse; Haldemann 1948: 88: Molasse rouge de Vevey im unteren Teil der Honegg-Schuppe; Mornod 1949: 44: Couches de Chaffa; Emmenegger 1962: 99: Couches de Ramsera; Müller 1971: 16: Molasse Rouge (Gebiet von Einsiedeln); stürm 1973: 51: Molasse Rouge-Fazies (Rigi-N und NE-Flanke). Typlokalität und Typprofil: Eine Typlokalität ist nicht festgelegt. Als Typprofile kommen im subalpinen Gebiet der Zentral- und Ostschweiz nur solche in Frage, wo der Kontakt mit der Unteren Meeresmolasse aufgeschlossen ist, d.h. Rigi- und Rossberg-Nordfuss einerseits und das Thurtal und Stockberg-Nordfuss anderseits. Lithologie: In typischer Ausbildung über 80% tiefrote, violettrote, grünlich-bläulich gefleckte Mergel mit geringmächtigen Einlagerungen von Mergelsandstein (Silt), weniger als 20% Bänke von Kalksandstein; lokale Kalknagelfluhschüttungen mit metamorphen Kristallingeröllen (Stockbergbasis). Mächtigkeit: Im Stockberg-Gebiet (LK-Blatt 1114 Nesslau) bis 700 m (Basis aufgeschlossen); im Hirschberg-Gebiet (LK-Blatt 1095 Gais) bis mindestens 1000 m (Basis nicht aufgeschlossen), im Spreitenbachtobel (LK-Blatt 1132 Einsiedeln) 950-1050 m (Basis nicht aufgeschlossen), am Rigi-Rossberg-Nordfuss (LK-Blatt 1151 Rigi) bis über 400 m (Basis z.T. aufgeschlossen). Stratigraphischer Verband: Liegendes: >>> Horwer Platten, Hangendes: >>> Formation der karbonatreichen Molasse, >>> Ebnater Schichten, >>> Appenzeller Sandstein (südliche Zone). Seitliche Verzahnung mit Grob-klastika (s. unten). Verbreitung, Fazies und Paläogeographie: Die Rotmergelfazies des tieferen «Chattien» bildet einen wichtigen Bestandteil der schweizerischen subalpinen Molasse. In typischer Ausbildung und grösster Mächtigkeit findet sie sich südlich der grossen Molasse-Aufschiebungen (Rigi-Kron-berg, Speer-Stockberg), und hier wiederum am mächtigsten in den zwischen den grossen Schuttfächerzentren liegenden Gebieten (oberer Zürichsee und Rheintalgebiet). Seitlich verzahnt sich die Rotmergelfazies mit den basalen Nagelfluhen der grossen «chattischen» Schuttfächer (>>> Speer-Schichten, >>> Weggiser Serie). Das Ablagerungsmilieu ist limnoterre-strisch. Fossilführung und Alter: Die Untere Bunte Molasse (Molasse rouge) des subalpinen Gebietes der Ost- und Zentralschweiz ist sehr fossilarm. Ein Issiodoromys sp.(Zähnchen, Bestimmung J. Hürzeler) von Mosen-bach (708.680/224.840, LK-Blatt 1133 Linthebene, vgl. ochsner 1975:85) weist auf Stampien hin. Aufgrund des chattischen Alters der bunten Rigi-Nagelfluh (Baumberger 1929: 303-305) wird «chattisches» Alter angenommen. Es dürfte sich jedoch um Rupélien handeln (vgl. >>> Rothe Molasse Kaufmann). Literatur: Baumberger 1929: 303; Emmenegger 1962: 99; frei 1914: 2; Habicht 1945a: 27, 38, 75,118, 1945b: Tf. VI; Haus 1937:10, 15; Kaufmann 1860: 108,1872: 205; Mornod 1949: 44; Müller 1971: 16; Necker 1841: 375; saxer 1938: 373; Schuppli 1952; Tf.II; Studer 1825: 56, 61, 1853a: 350, 351; stürm 1973: 51.

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