Staffelbach-Grobsandstein
Zurück zu MolassebeckenDarstellung und Status
- Farbe CMYK
- (0%,7%,36%,14%)
- Farbe RGB
- R: 220 G: 205 B: 140
- Rang
- lithostratigraphische Bank
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- gültiger formeller Begriff
Nomenklatur
- Deutsch
- Staffelbach-Grobsandstein
- Français
- Grès grossier de Staffelbach
- Italiano
- Arenaria grossolana di Staffelbach
- English
- Staffelbach Coarse Sandstone
- Herkunft des Namens
- Historische Varianten
- Staffelbach-Grobsandstein (Jost et al. 2016)
Beschreibung
- Mächtigkeit
- Wenige cm bis rund 3 m, kann aber auch lokal fehlen oder atypisch ausgebildet sein.
Komponenten
Fossilien
- Holz
- Echinoideen
- Haizähne
Hierarchie und Abfolge
- Übergeordnete Einheit
- Liegendes
- Untergrenze
- Der Staffelbach-Grobsandstein liegt entweder direkt auf dem Safenwil-Muschelsandstein oder über dazwischen geschaltetem, grauem, plattigem Ton-/Siltsteingerölle-führendem Sandstein.
- Stratigraphische Diskussion
- Der Staffelbach-Grobsandstein mit seinen grünen Quarzitgeröllen (wahrscheinlich aus dem Verrucano stammend) ist das distale Äquivalent der Schüpferegg-Nagelfluh und somit Teil der Napf-Schüttung (Matter 1964). Die Paläoökologie des Staffelbach-Grobsandsteins zeichnet ein erstaunlich vielfältiges Bild. Einerseits sind immer noch Flachwasser liebende Selachierarten des liegenden Safenwil-Muschelsandsteins vertreten, andererseits kommen zahlreiche neue Formen vor, die in tieferem Wasser leben. Eine Rekonstruktion der Verhältnisse ist dadurch schwierig. Ein tieferer, offen mariner Ablagerungsraum scheint jedoch wahrscheinlich, da flachmarine Arten durch Transport und Umlagerung leichter in tiefes Wasser gelangen können als umgekehrt. Neben gut erhaltenen Zähnen sind auch zahlreiche stark gerollte Exemplare zu finden, die auf Umlagerung und Transport hindeuten. Möglicherweise haben zu Beginn der Ablagerung der St.-Gallen-Formation grössere Aufarbeitungsprozesse stattgefunden. Zudem könnten auch Schichtlücken infolge Erosion oder verminderte Sedimentzufuhr eine Rolle gespielt haben.
Alter
- Alter Top
-
- Burdigalien
- Bermerkungen zu Top
- MN3b oder jünger (MN4a)
- Alter Basis
-
- Burdigalien
- Bermerkungen zu Basis
- MN3b oder jünger (MN4a)
- Datierungsmethode
-
Eine genaue Datierung des Staffelbach-Grobsandsteins mithilfe von Kleinsäugerzähnen ist aufgrund seiner starken Aufarbeitung problematisch. Die wenigen Kleinsäugerzahnfunde aus dem Staffelbach-Grobsandstein deuten auf ein Maximalalter von MN3b oder MN4a (Fundstelle Staffelbach-Lochmatt; Graf et al. 2012). Wichtigster Beleg ist der Zahnfund eines Elefantenartigen (Proboscidea) von Staffelbach, da aus Europa keine Funde älter als MN3b bekannt sind.
Geografie
- Geographische Verbreitung
- Safenwil (AG), Kölliken (AG), Uerkheim (AG), Zofingen (AG), Reiden (LU), Dagmersellen (LU), Staffelbach (AG), Hirschthal (AG), Schöftland (AG), Triengen (LU), Kirchleerau (AG).
- Typusregion
- Aargau (AG)
- Typlokalität
-
-
Staffelbach-Böl (AG)
Merkmale des Ortes- Obergrenze
- Untergrenze
- typische Fazies
- (2645450 / 1236950)
- Graf et al. 2012a/b, Jost et al. 2016 Fig.3a)
-
Staffelbach-Böl (AG)
Paläogeografie und Tektonik
-
- OMM-II
- Molasse
- Paläogeografie
- Nordalpines Vorlandbecken
- Herkunftstyp
-
- sedimentär
- Metamorphose
- unmetamorph
Referenzen
- Erstdefinition
-
2012) :
Blatt 1109 Schöftland. Geol. Atlas Schweiz 1:25‘000, Erläut. 150
(
S.22: Beim Staffelbach-Grobsandstein (Fig.4) handelt es sich um einen grobkörnigen, locker gelagerten bis harten Sandstein mit zahlreichen alpinen Geröllen und Schlammsteingeröllen. Er ist lokal als Konglomerat ausgebildet. Er liegt entweder direkt auf dem Safenwil-Muschelsandstein oder über dazwischen geschaltetem, grauem, plattigem Ton-/Siltsteingerölle führendem Sandstein. Häufigste Gerölle sind grüne Quarzite – eigentlich Arkosen mit chloritisch-serizitischer Matrix –, die aus dem Verrucano stammen dürften. Sie sind das distale Äquivalent der Schüpferegg-Nagelfluh und somit Teil der Napf-Schüttung (Matter 1964).
- Neubearbeitung
-
2016) :
Stratigraphy and palaeoecology of the Upper Marine Molasse (OMM) of the central Swiss Plateau. Swiss J. Geosc. 109/2, 149-169
(
The Staffelbach-Grobsandstein represents a coarse-grained, often pebbly sandstone or even a fine-grained conglomerate at the base of the St. Gallen Formation.