Ramschwag-Nagelfluh

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,10%,24%,0%)
Farbe RGB
R: 255 G: 230 B: 195
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Ramschwag-Nagelfluh
Français
Poudingue de la Ramschwag
Italiano
Conglomerato della Ramschwag
English
Ramschwag Conglomerate
Herkunft des Namens

Ruine Alt-Ramschwag (SG), Ostufer der Sitter

Historische Varianten

Konglomeratstufe (Hofmann 1951), Höhere Nagelfluhen am Nollen (Hofmann 1956b), Ramschwag-Nagelfluh (Hofmann 1951, Habicht 1987)

Beschreibung

Mächtigkeit
Max. 30 m an der Typlokalität (Hofmann 1951, Habicht 1987).

Geografie

Geographische Verbreitung
Die Ramschwag-Nagelfluh kann nach Westen in das Thurtal (Niederhelfenschwil-Oberbüren) verfolgt werden. Sie wäre nach Hofmann 1973b, c mit einem Teil der weiter nördlich gelegenen Nagelfluhen des Nollens zu korrelieren. Nach Osten zu geht die Ramschwag-Nagelfluh in die Knauersandsteine der Gegend südlich und südöstlich Arbon über. Damit erweist sie sich als ein wichtiger regionaler Leithorizont des Hörnli-Schuttfächers (Habicht 1987).

Referenzen

Erstdefinition
Hofmann Franz (1951) : Zur Stratigraphie und Tektonik des st.gallisch-thurgauischen Miozäns (Obere Süsswassermolasse) und zur Bodenseegeologie. Inaugural-Dissertation Univ. Zürich, 88 S.

S.28: ... Nagelfluh, die .. unter der Ruine Ramsch wag (8 km NW St. Gallen)... eine Mächtigkeit von gegen 30 m erreicht. Auf Grund ihrer dort mächtigsten Entwicklung bezeichne ich diese Schüttung ... als Ramschwag-Nagelfluh).

Neubearbeitung
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

RAMSCHWAG-NAGELFLUH (OSM)
Hofmann, F. (1951): Zur Stratigraphie und Tektonik des st. gallisch-thurgauischen Miozäns (Ob. Süsswassermolasse) und zur Bodenseegeologie. - Ber. st. gall. natw. Ges. 74, p.28.
Originalzitat: «... Nagelfluh, die .. unter der Ruine Ramschwag (8 km NW St. Gallen)... eine Mächtigkeit von gegen 30 m erreicht. Auf Grund ihrer dort mächtigsten Entwicklung bezeichne ich diese Schüttung ... als Ramschwag-Nagelfluh).»
Synonyma: Konglomeratstufe Hofmann 1951: 47. Höhere Nagelfluhen am Nollen Hofmann 1956b: 25.
Typlokalität: Ostufer der Sitter bei Ruine Alt-Ramschwag (LK-Blatt 1074 Bischofszell, Koord. ca. 741.920/261.650). Ein Typprofil wurde nicht aufgestellt.
Lithologie: Nach dem Geröllinhalt erweist sich die Ramschwag-Nagelfluh als Bestandteil der >>> Hörnli-Nagelfluh. Nach Norden zu geht sie nach Hofmann 1951: 28 in teilweise geröllführende Knauersandsteine über, die in den Tobein zwischen Roggwil und Obersteinach (südlich und südöstlich Arbon, LK-Blatt 1075 Rorschach) aufgeschlossen sind.
Mächtigkeit: Maximal gegen 30 m (Ramschwag).
Stratigraphischer Verband: Nach Hofmann 1973c: Fig. 2 liegt die Ramschwag-Nagelfluh im untersten Teil der hier als chronostratigraphische Einheit aufgefassten >>>Konglomeratstufe Büchi 1957b. Diese besteht im übrigen hier fast ausschliesslich aus Mergeln, da sich nach Hofmann die Hörnli-Geröllschüttung nach Ablagerung der Ramschwag-Nagelfluh weiter nach W verlagerte. Ursprünglich wurde angenommen, dass die Ramschwag-Nagelfluh ca. 80 m über dem Bentonithorizont von Bischofszell liegt (>>> Bentonit- und Glastuffvorkommen in der Oberen Süsswassermolasse). Dies ergab sich aus der stratigraphischen Gleichsetzung von Bentonithorizont mit dem >>> Malmkalk-Blockhorizont (vgl. Hofmann 1956b: 25). Neuere Funde von Bentoniten im Gebiet von LK-Blatt 1074 Bischofszell ergaben jedoch, dass der Bentonithorizont 70-80 m über dem Malmkalk-Blockhorizont einzustufen ist. Ausserdem ergab sich, dass die Ramschwag-Nagelfluh unter dem Bentonitniveau liegt, womit das letztere in die >>> Konglomeratstufe (Büchi 1957b) plaziert wurde. (Vgl. Hofmann 1973c: 10,13). Es ist keineswegs erwiesen, dass die Ramschwag-Nagelfluh zeitlich in die Konglomeratstufe Büchi's gehört. Falls sich nämlich herausstellt, dass die >>> Degersheimer Kalknagelfluh mit dem >>> Malmkalk-Blockhorizont zeitlich zusammenfällt, dürfte die Ramschwag-Nagelfluh zeitlich in den >>>Mittleren Komplex der OSM zu stellen sein.
Verbreitung, Fazies und Paläogeographie: Die Ramschwag-Nagelfluh kann nach Westen in das Thurtal (Niederhelfenschwil-Oberbüren) verfolgt werden. Sie wäre nach Hofmann 1973b, c mit einem Teil der weiter nördlich gelegenen Nagelfluhen des Nollens zu korrelieren (vgl. >>> Konglomeratstufe Hofmann 1951). Nach Osten zu geht die Ramschwag-Nagelfluh in die Knauersandsteine der Gegend südlich und südöstlich Arbon über (s. oben). Damit erweist sie sich als ein wichtiger regionaler Leithorizont des Hörnli-Schuttfächers. Nach Hofmann 1951 entspricht sie einem östlichen, S-N gerichteten Arm des Fächers, der nur während kurzer Zeit aktiv war. Gegen Osten zu, im Sittertal N St. Gallen, wird die Ramschwag-Schüttung abgelöst durch Sande mit Flyschgeröll-Horizonten, die der >>> Bodensee-Schüttung angehören.
Literatur: Hofmann 1951: 28, 29,41-45,47, 53, 55, 60-65, 70, 1955b: 109,1956b: 25, 1957a: 310, 313, 1973a: 86, 1973b: Karte, 1973c: 10, 13; Hofmann et al. 1975: 8.

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