Erlenholz-Nagelfluh

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,10%,24%,0%)
Farbe RGB
R: 255 G: 230 B: 195
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
Erlenholz-Nagelfluh
Français
Poudingue de l'Erlenholz
Italiano
Conglomerato del Erlenholz
English
Erlenholz Conglomerate
Herkunft des Namens

Erlenholz (SG)

Historische Varianten

Erlenholz-Nagelfluh (Hofmann 1951, Habicht 1987), Erlenholz-cgl. (Bolliger 1998a)

Beschreibung

Mächtigkeit
Max. 8 m (Hofmann 1951).

Alter

Alter Top
  • frühes Serravallien
Alter Basis
  • spätes Langhien

Geografie

Typusregion
Sittertal (SG)

Referenzen

Erstdefinition
Hofmann Franz (1951) : Zur Stratigraphie und Tektonik des st.gallisch-thurgauischen Miozäns (Obere Süsswassermolasse) und zur Bodenseegeologie. Inaugural-Dissertation Univ. Zürich, 88 S.
Neubearbeitung
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

ERLENHOLZ-NAGELFLUH (OSM ; «Tortonien»)

Hofmann, F. (1951): Zur Stratigraphie und Tektonik des st.gallisch-thurgauischen Miozäns (Ob. Süsswassermolasse) und zur Bodenseegeologie. - Ber. st. gall. natw. Ges. 74 p.30.

Als Erlenholz-Nagelfluh bezeichnet Hofmann eine maximal 8 m mächtige, im Sittertal W und NNW von St. Gallen aufgeschlossene Nagelfluhbank, die fast unmittelbar über dem >>> Malmkalk-Blockhorizont liegt und diesen sogar an einer oder mehreren Stellen zu erodieren scheint.

Typlokalität: Erlenholz, LK-Blatt 1075 Rorschach, Koord. 745.080/ 257.500. Weitere Aufschlüsse an der Sitter N Bernhardzell und im Tüfentobel (Tiefenbachtobel der Siegfriedkarte) südlich Engelburg. Nach der SAXER'schen Karte (1964) ist die Nagelfluhbank im Chatzenstrebel (Katzenstrebel der Siegfriedkarte) N Rotmonten als deren Fortsetzung zu betrachten.

Die Erlenholz-Nagelfluh liegt stratigraphisch ca. 65 m unter der >>> Ramschwag-Nagelfluh und wurde ursprünglich (Hofmann 1951) an die Basis der Unteren Öhninger Mergel gestellt, später an die Basis der Kon-glomeratstufe, wie aus Büchi 1960: 461 gefolgert werden kann. Im Zuge der Neueinstufung der Ramschwag-Nagelfluh unter den Bentonithorizont von Bischofszell wurde die Erlenholz-Nagelfluh von Hofmann 1973a: 86 an die Basis der >>> Öhninger Zone und 1975: 8 in den Basisbereich der >>> Konglomeratstufe plaziert. Nach älterer Ansicht liegt sie im ungefähren Streichen der >>> Degersheimer Kalknagelfluh und könnte als deren Fortsetzung angesehen werden (vgl. Falkner & Ludwig 1903a: 557-558 sowie Büchi & Hofmann 1946: 340). Diese Ansicht lässt sich auch nach der neueren geologischen Karte (Blatt 1075 Rorschach des «Geologischen Atlas der Schweiz l:25 000») durchaus vertreten. Danach würde also die ursprüngliche Ansicht von Büchi & Hofmann zu Recht bestehen, wonach die >>> Degersheimer Kalknagelfluh («Appenzeller Granit») unmittelbar über dem >>> Malmkalk-Blockhorizont liegt und dass beide genetisch eng miteinander verknüpft sind (Bücm & Hofmann 1946: 342).

Nach Falkner & Ludwig 1903a: 558 ist die Nagelfluh bei Katzenstre-bel (die wahrscheinliche Fortsetzung der Erlenholz-Nagelfluh) auffallend arm an kristallinen Gerollen und zeichnet sich durch ihre bedeutende Festigkeit aus.

Fossilinhalt und Alter: Im ungefähren Niveau der Erlenholz-Nagelfluh liegt die Fundstelle Katzenstrebel (LK-Blatt 1075 Rorschach, Koord. 746.175/256.680, Meereshöhe ca. 730 m), welche u.a. auch eine Säugerfauna geliefert hat, die nach B. engesser (mündliche Mitteilung) mit derjenigen von Sansan verglichen werden kann. Danach wäre das Alter der Erlenholz-Nagelfluh oberes Langhien oder unteres Serravallien.

Literatur: Büchi 1960: 491; Büchi & Hofmann 1946: 338-340; Falkner & Ludwig 1903a: 557-558; Hofmann 1951: 30, 53, 55, 60, 1973a: 86, 87; Hofmann et al. 1975: 8; Saxer 1964: Karte.

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