Poudingue polygénique de Corban
Zurück zu Molasse du JuraDarstellung und Status
- Farbe CMYK
- (0%,7%,36%,14%)
- Farbe RGB
- R: 220 G: 205 B: 140
- Rang
- lithostratigraphische Einheit
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- lokaler Begriff (informell)
Nomenklatur
- Deutsch
- Bunte Nagelfluh von Corban
- Français
- Poudingue polygénique de Corban
- Italiano
- Conglomerato di Corban
- English
- Corban Conglomerate
- Herkunft des Namens
-
Rive gauche de la Scheulte à l'ouest de Corban (JU)
- Historische Varianten
-
Bunte Nagelfluh von Corban (Greppin 1855, Waibel & Burri 1961), Poudingue polygénique (Rollier 1898), bunter Nagelfluh = Poudingue polygénique (Liniger 1925)
Beschreibung
- Mächtigkeit
- 3,2 m
Hierarchie und Abfolge
- Hangendes
- Obergrenze
-
Sable marin grossier, puis marnes.
- Untergrenze
-
Calcaire d'eau douce de Delémont
Alter
- Alter Top
-
- mittleres Miozän
- Alter Basis
-
- mittleres Miozän
- Datierungsmethode
-
Mittelmiocän = Untervindobonien (Liniger 1925), "Helvétien" (Waibel & Burri 1961)
Geografie
- Geographische Verbreitung
- Affleurements restreints aux environs immédiats de Corban (Bassin de Delémont).
- Typusregion
- Val Terbi (JU)
Paläogeografie und Tektonik
-
- OMM-II
- Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
- Herkunftstyp
-
- sedimentär
- Metamorphose
- unmetamorph
Referenzen
- Erstdefinition
- 1855) : Notes géologiques sur les terrains modernes, quaternaires et tertiaires du Jura bernois et en particulier du Val de Delémont. Neue Denkschr. Schweiz. Natf. Ges. 14 (
- Neubearbeitung
-
1961) :
Jura et fossé rhénan - Juragebirge und Rheintalgraben Internat. Strati. Lexikon - Lexique Strati. Internat. I/7a, 314
Nagelfluh von Corban (Bunte...) (Miocän-Helvétien) J. B. GREPPIN (1855): Notes géologiques sur les terrains modernes, quaternaires et tertiaires du Jura bernois et en particulier du Val de Delémont Neue Denkschr. Schweiz, natf. Ges. 14, Tafel zwischen, S. 18 & 19. H. LINIGER (1925): Geologie des Delsberger Beckens und der Umgebung von Movelier. Beitr. geol. Karte Schweiz, N.F. 55., IV. Abt: 33. H. LINIGER: «Zirka 150 m unterhalb (westlich) der letzten Häuser von Corban, an der nach S gerichteten Biegung der Scheulte ist im Flussbett und am linken Ufer Delsbergerkalk aufgeschlossen, welcher mit scharfer Grenze von bunter Nagelfluh (Poudingue polygénique) überlagert wird (Schicht «e» des GREPPIN'schen Profils no. 2, 1855, Tafel). Die Oberfläche des Delsbergerkalkes weist nach J.B. GREPPIN Pholadenbearbeitung auf; hie und da beobachtet man auch angebohrte Gerölle. Die Gesteine der Nagelfluh entstammen nur zum kleinen Teil dem Juragebirge (Delsbergerkalk, Kimeridge, Sequan), vorherrschend sind solche aus dem Vogesengebiet (Hauptrogenstein, Buntsandstein, weisse und graue Quarzite, Porphyrite der Gegend von Burbach). Andere Vogesengesteine, wie sie z.B. in den (Jüngern) Schottern des Bois de Raube leitend sind (Kulmgesteine, Diabastuffe usw.) sind nicht vorhanden oder äusserst selten.» H. LINIGER (1925: 33) stellte folgendes Verhältnis fest: Quarzite 25%; Porphyrite (Gegend von Burbach, S-Vogesen) 7%; Kulm(?) 1%; gänzlich verwitterte kristalline Gesteine 1%; Buntsandstein 1%; Hauptrogenstein 8%; Rauracien 3%; Sequan 9%; Kimeridge 18%; Delsbergerkalk (liefert die grössten Komponenten) 25%; Helvétien 2%. Die Gerölle erreichen bis l dm Durchmesser; ihr Bindemittel ist der gleiche Sand, wie er hier als überlagernde Schicht vorkommt (Schicht d bei J.B. GREPPIN). Die Nagelfluh ist wohl nur zum Teil marin, eher fluviatil-brackisch. Wie schon J.B. GREPPIN darstellt, zeigt sich das Hangende dieser Schichten weiter östlich am Steilhang unter der Kirche von Corban. Seit L. ROLLIER (1898: 133) die Stelle beschrieb, hat H.G. STEHLIN 1907 bei einer gelegentlichen Grabung an der Basis der grünlichen Molassesandsteine am Scheulteufer (unterer Teil der Schicht c des Profils von GREPPIN) eine kompakte Bank mit Ostra giengensis SCHLOTH. ausgebeutet. Der eben erwähnte grobe, grünliche Sandstein, den L. ROLLIER Molasse grossiere marine nennt (siehe diese), schliesst nicht selten Reste mariner Muscheln ein, daneben kommen Haifischzähne vor. J.B. GREPPIN hat diese Molasse irrtümlicherweise dem Muschelsandstein des Burdigalien zugezählt. Den obern Abschluss dieser Serie bilden feine, weiche, grünliche Sande (oberer Teil von Schicht c bei GREPPIN); darüber folgen die roten Mergel von Corban (siehe diese), die zum Obervindobonien (= Tortonien) gerechnet werden. Die bunte Nagelfluh von Corban, die eine Mächtigkeit von 3.2 m aufweist, stellt H. LINIGER ins untere Vindobonien = Helvétien. Die Ablagerungen der bunten Nagelfluh von Corban sind aequivalent mit dem «Poudingue polygénique» (siehe dieses) des westlichen Berner Jura; die bunte Nagelfluh von Corban wurde nur deshalb gesondert beschrieben, weil sie in der Zusammensetzung der Gerölle abweicht. Die Typ-Lokalität liegt etwas westlich von Corban an der Scheulte im Berner Jura (Koord. 602.490/243.980), zirka 9.3 km östlich des Bahnofs von Delsberg (Delémont). Die Verbreitung der bunten oder polygenen Nagelfluh von Corban beschränkt sich auf die nächste Umgebung dieses Dorfes. Literatur: J.B. GREPPIN (1855), H. LINIGER (1925), L. ROLLIER (1898), A. WAIBEL (1925).
(