Segnas-Melange

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Darstellung und Status

Farbe RGB
R: 245 G: 245 B: 195
Rang
tektonisch-begrenzte lithostratigrafische Einheit
Gebrauch
Element ist nicht in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)

Nomenklatur

Deutsch
Segnas-Melange
Français
Mélange du (Piz) Segnas
English
Segnas Mélange
Herkunft des Namens

Piz Segnas (GR)

Historische Varianten

Wildflysch (Oberholzer 1942), Obere Schuppenzone (Wegmann 1961), Calfeisen-Digitation (Lihou 1996), Segnas-Melange (den Brok et al. 2021)

Beschreibung

Mächtigkeit
Bis ca. 100 m mächtige Zone (den Brok et al. 2021)

Referenzen

Erstdefinition
den Brok Bas, Caduff R., Kempf Oliver (2021) : Blatt 1174 Elm. Geol. Atlas Schweiz 1: 25 000, Erläut. 173

S.147: Das Segnas-Melange ist ein oft besonders wilder «Wildflysch», der in einer bis ca. 100 m mächtigen Zone unterhalb der Glarner Hauptüberschiebung während der früheren Phase dieser Überschiebung durch Zerscherung des Liegenden als ein tektonisches Melange, als Scherzone, enstanden ist. Im Segnas-Melange kommen Boudins aller Grössenordnungen bis zu mehr als 100 m Länge vor (z. B. das «Globotruncanenmergel»-Boudin nördlich des Segnespasses). Wegen der Grösse und der unterschiedlichen Herkunft der Boudins sowie der Matrix aus schwarzem schiefrigem Tonstein entsteht der Eindruck eines Olisthostroms. Hinweise auf einen sedimentären Ursprung der schwarzen Tonsteinmatrix zur Zeit der Melange-Bildung liegen jedoch nicht vor. Fast alle Falten, Auf- und Überschiebungen des Rietboden- und des Vorab-Komplexes werden durch das Segnas-Melange diskordant abgeschnitten. Der Scherungsbetrag muss sehr gross sein, da man nirgends Gesteinsabfolgen des Liegenden beobachten kann, die in das Melange hineindrehen. So wird im Il Vonn die steilstehende überkippte Taveyannaz-Formation durch das Segnas-Melange abgeschnitten, ist aber weiter nördlich nirgendwo im Melange zu finden. Die Untergrenze des Segnas-Melanges müsste dementsprechend eine Überschiebung sein, die hier als Segnas-Überschiebung bezeichnet wird; wo sie aber genau verläuft, ist durch nachträgliche Deformation immer sehr schwer festzustellen. Jedenfalls ist es keine scharfe tektonische Grenze im Sinne eines Mylonits oder einer auffallenden Menge an Slickensides oder tektonischen Adern, anhand denen ein Finger auf die Überschiebung gelegt werden könnte.

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