Faltschon-Brekzie

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,0%,0%,100%)
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)

Nomenklatur

Deutsch
Faltschon-Brekzie
Français
Brèche du Faltschon(horn)
Italiano
Breccia del Faltschon(horn)
English
Faltschon Breccia
Herkunft des Namens

Faltschonhorn (GR), 6 km W Vals

Historische Varianten

Faltschonbreccie (Wilckens 1920, Rutsch et al. 1966), dunkle Lias-Dolomitbrekzie (Kupferschmid 1977)

Paläogeografie und Tektonik

Paläogeografie
Valais-Ozean
Herkunftstyp
  • sedimentär

Referenzen

Erstdefinition
Wilckens Otto (1920) : Beiträge zur Geologie des Rheinwalds und von Vals (Adulagebirge, Graubünden). Geol. Rundschau 11/1-4 44-101

S.60: In der Piz Aulkette und in den vom Bärenhorn ausstrahlenden Gebirgskammen trifft man als Einlagerung in den Marmoren und schwarzen Kalkphylliten Breccien an. Sie besitzen in einer dunkelgrauen, kalkigen Grundmasse eckige oder auch gerundete Komponenten aus gelbem oder grauem, auch wohl braunem Dolomit. Nur auf angewitterten Flächen sind diese Komponenten in voller Deutlichkeit erkennbar. Bemerkenswert unter ihnen ist ein Dolomit, der in seinen grauen Flächen etwas vortretende schwarze Punkte zeigt. Die Dolomite, die als Bruchstücke in der Breccie liegen, stimmen mit den Triasdolomiten des Gebietes überein, können aber natürlich nicht aus den Dolomiten in ihrem Liegenden stammen, da stets eine Zwischenlagerung von Schiefern vorhanden ist. Oft sind die Gerölle sehr flach und langgestreckt. An dieser Erscheinung mag gelegentlich der Gebirgsdruck schuld sein. Am schönsten ist die Breccie am Faltschonhorn entwickelt, nach dem ich sie denn auch benenne. (Faltschon hat den Ton auf der letzten Silbe, das o ist lang.) Man kann sie beim Aufstieg durch das grosse Tobel an der SO-Wand dieses Berges vorzüglich beobachten. Man trifft hier zwei Bänke der Breccie, eine untere, dunkel gefärbte, braun angewitterte, und eine obere, hell gefärbte, gelblich angewitterte. In der letzteren werden die Dolomitbrocken sehr grob, nämlich bis 20 cm lang.

Neubearbeitung
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

FALTSCHONBRECCIE (†) (Mesozoikum ; der penninischen Decken)

Otto Wilckens (1920): Beiträge zur Geologie des Rheinwaldes und von Vals (Adulagebirge, Graubünden). Geol. Rdsch., 9, Heft 1/4: 60.

Benannt nach dem Faltschonhorn, 6 km W Vals, und von Wilckens in der oben genannten Veröffentlichung folgendermassen beschrieben:

«In der Piz Aulkette und in den vom Bärenhorn ausstrahlenden Gebirgskammen trifft man als Einlagerung in den Marmoren und schwarzen Kalkphylliten Breccien an. Sie besitzen in einer dunkelgrauen, kalkigen Grundmasse eckige oder auch gerundete Komponenten aus gelbem oder grauem, auch wohl braunem Dolomit. Nur auf angewitterten Flächen sind diese Komponenten in voller Deutlichkeit erkennbar. Bemerkenswert unter ihnen ist ein Dolomit, der in seinen grauen Flächen etwas vortretende schwarze Punkte zeigt. Die Dolomite, die als Bruchstücke in der Breccie liegen, stimmen mit den Triasdolomiten des Gebietes überein, können aber natürlich nicht aus den Dolomiten in ihrem Liegenden stammen, da stets eine Zwischenlagerung von Schiefern vorhanden ist. Oft sind die Gerolle sehr flach und langgestreckt. An dieser Erscheinung mag gelegentlich der Gebirgsdruck schuld sein. Am schönsten ist die Breccie am Faltschonhorn entwickelt, nach dem ich sie denn auch benenne.»

Näher untersucht und beschrieben sind die in die Bündnerschiefer des Gebietes um Vals eingelagerten Breccien in Nabholz, 1945, S. 43. Die Breccien vom Typus der Faltschonbreccie liegen im liasischen Anteil der Bündnerschiefer, da Nabholz der Fund liasischer Gryphaeen in unmittelbarer Nachbarschaft der Breccienhorizonte gelungen ist. Die Schüttung dieser Breccien erfolgte von Süden her, da die Grosse der Komponenten gegen N zu abnimmt.

Heute wird die Bezeichnung Faltschonbreccie nicht mehr verwendet.

Literatur: O. Wilckens; (1920); W. Nabholz (1945).

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