Schaffhausen-Schotter

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(11%,0%,18%,14%)
Farbe RGB
R: 195 G: 220 B: 180
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Schaffhausen-Schotter
Français
Gravier de Schaffhouse
English
Schaffhausen Gravel
Herkunft des Namens

Schaffhausen (SH)

Historische Varianten

--- (Schreiner 1974, Schreiner 1983, Schindler 1985, Frank & Rey 1996), Schaffhausen-Schotter (Graf 2009, Bitterli et al. 2011), Schaffhausen-Rinnenschotter (Keller & Krayss 2010)

Beschreibung

Mächtigkeit
60 m (Preusser et al. 2011).

Hierarchie und Abfolge

Hangendes

Alter

Alter Top
  • Mittleres Pleistozän
Alter Basis
  • Mittleres Pleistozän

Geografie

Geographische Verbreitung
Rheintal unterhalb von Rheinklingen über Gailingen, Büsingen und Schaffhausen (Rheinfall-Rinne).
Typusregion
Rheintal

Paläogeografie und Tektonik

  • Hochterrasse
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen

Sander

Referenzen

Erstdefinition
Graf Hansruedi (2009) : Stratigraphie von Mittel- und Spätpleistozän in der Nordschweiz. Beitr. Geol. Karte Schweiz (N.F.) 168, 218 Seiten

Im Anschluss an die Ablagerung der Engiwald- und der Warthau-Formation entstand vermutlich die Urwerf-Rinne, welche, aus dem heutigen Rheintal kommend, unter der Stadt Schaffhausen hindurch sich schliesslich zum Rheinfallbecken wendet. Darin wurde nachfolgend der Schaffhausen-Schotter abgelagert, der sich im Rheintal unterhalb von Rheinklingen über Gailingen, Büsingen und Schaffhausen in die Rheinfall-Rinne erstreckt. In seiner Kiesfraktion konnte lokal ein deutlicher Einfluss der Sedimentation aus dem Randengebiet festgestellt werden (GEIGER 1969), welche bis in den Bereich der Ryhalde östlich von Schaffhausen reichte. Demnach war zu diesem Zeitpunkt eine entsprechende Entwässerung möglich. Vielleicht fand in dieser Phase nur wenig (oder keine) Materialzufuhr aus dem Bereich Thayngen-Herblingen statt. Die Akkumulationshöhe des Schaffhausen-Schotters lag bei mindestens 410 m ü. M. (südlich von Nohl).

Möglicherweise wurde der Schaffhausen-Schotter in einer späteren Phase von Eis überfahren. Darauf deuten die auf dem Schotter liegenden fraglichen glazigenen Sedimente (oder Seeablagerungen) in den Bohrungen bei Langwiesen hin. Möglicherweise ist der entsprechende Vorstoss mit dem zweitobersten Diamikt in der Bohrung Paradies zu verbinden («Jungriss»). In Anlehnung an die Verhältnisse in Langwiesen wird er als Langwiesen-Vorstoss bezeichnet. Allerdings sind die Indizien für einen solchen Eisvorstoss nicht eindeutig. Es ist durchaus möglich, dass sowohl die sandreichen Ablagerungen von Langwiesen als auch der zweitoberste Diamikt in der Bohrung Paradies im Zusammenhang mit dem ersten Hauptvorstoss der letzten Eiszeit zu sehen sind (Altstadt-Vorstoss, s. u. ).

Neubearbeitung
Preusser Frank, Graf Hans Rudolf, Keller Oskar, Krayss Edgar, Schlüchter Christian (2011) : Quaternary glaciation history of northern Switzerland. E&G Quaternary Science Journal 60/2-3, 282-305

This newly formed erosional channel was later, probably during a temporal re-advance within general ice retreat, filled with 60 m of glaciofluvial gravel (‘Schaffhausen-Schotter’). The mean IRSL age for this unit is about 130 ka (Preusser & Graf 2002; Graf 2009a).

Wichtige Publikationen
Lowick Sally E., Buechi Marius W., Gaar Dorian, Graf Hans R., Preusser Frank (2015) : Luminescence dating of Middle Pleistocene proglacial deposits from northern Switzerland: methodological aspects and stratigraphical conclusions. Boreas
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