Küblibad-Member

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,24%,63%,4%)
Farbe RGB
R: 245 G: 185 B: 90
Rang
lithostratigraphisches Member (Subformation)
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
gültiger formeller Begriff
SKS-Notiz

Der Ausdruck "Schicht" sollte nicht mehr verwendet werden.

SKS-Datum
19.06.2003

Nomenklatur

Deutsch
Küblibad-Member
Français
Membre du Küblibad
Italiano
Membro del Küblibad
English
Küblibad Member
Herkunft des Namens

Küblibad = Beatusbad (BE), am Thunersee

Historische Varianten

Grauer Schiefer mit grünen Körnern (Studer 1834), Pectinitenschiefer p.p. = Hohgantschiefer p.p. (Kaufmann 1886), Lutétien (Beck 1911), eocänen Glaukonitschichten von Küblibad und Obere Hohlen = glaukonitreichen Hohgantschiefer von Küblibad = Hohgantschiefer der Waldegg = glaukonitische Auversien-Schiefer (Mollet 1916, Herb et al. 1978), Quarzsandstein (Brückner 1937), Oberer Quarzsandstein (Anderegg 1940), Basalpriaboner Grünsand (Schumacher 1948), Hohgantschiefer mit glaukonitischer Basis (Gigon 1952), Grenzsandstein der Hohgant-Formation (Lutz 1988), Küblibad-Schicht (Steffen 1981, Menkveld-Gfeller 1994 und 1995)

Beschreibung

Beschreibung

Diskontinuierlicher, geringmächtiger, glaukonitischer und phosphoritischer Sandstein an der Basis der Wildstrubel-Formation.

Mächtigkeit
Geringmächtig (Dezimeter bis wenige Meter); ca. 10 m (Mollet 1916).

Hierarchie und Abfolge

Übergeordnete Einheit
Obergrenze

Tierberg-Member ("Hohgant-Sandstein")

Untergrenze

("Complanata-Schichten") Klimsenhorn-Formation, Niederhorn-Formation, Bürgen-Formation oder Kreide

Alter

Alter Top
  • Bartonien
Alter Basis
  • Bartonien
Datierungsmethode

Biostratigraphie: Indirekt (Liegendes mit Nummuliten, Hangendes mit planktonischen Foraminiferen). Früher als Lutétien (Beck 1911) bzw. Auversien (Mollet 1916) datiert.

Geografie

Geographische Verbreitung
Wildhorn-Decke (östlich des Sanetsch-Passes und südöstlich der Hohgant-Rawil-Bruchzone), Axen-Decke (westlich der Muota), Infrahelvetikum (zwischen Reusstal und Piz Dolf).
Typusregion
Thunersee (BE)
Typlokalität
  • Küblibad (BE)
    Merkmale des Ortes
    • Fossilfundstelle
    Koordinaten
    • (2628700 / 1170200)
    Notizen
    • <p>Küblibad-Member: Beck 1911, Mollet 1916, Menkveld-Gfeller 2016</p>
Typusprofil
  • Küblibad (BE)
    Merkmale des Ortes
    • Fossilfundstelle
    Koordinaten
    • (2628700 / 1170200)
    Notizen
    • <p>Küblibad-Member: Beck 1911, Mollet 1916, Menkveld-Gfeller 2016</p>
Point of interest
  • Obere Hohlen / Waldegg (BE)
    Merkmale des Ortes
    • Fossilfundstelle
    Koordinaten
    • (2628300 / 1170950)
    Notizen
    • <p>Küblibad-Member: Beck 1911, Mollet 1916, Menkveld-Gfeller 2016</p>

Paläogeografie und Tektonik

  • Paläogen des Helvetikums
Paläogeografie
Europäischer Kontinent
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen

Frühlithifizierte phosphoritische Knollen sowie die teilweise phosphoritisierte Grundmasse sind Anzeichen für den Beginn einer Hartgrundbildung.

Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Mollet Hans (1916) : Ueber die stratigraphische Stellung der eocänen Glaukonitschichten beim Küblibad am Thunersee. Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern 1916, 210-220

S.210: Die uns speziell beschäftigenden ca. 10 m mächtigen Glaukonitschichten liegen stratigraphisch zwischen den Complanataschichten mit Nummulites complanata (= N. millecaput), N. perforatus, Orthophragmina discus im Liegenden und mächtigem Hohgantsandstein mit N. contortus, N. striatus im Hangenden. Sie bestehen nach der eingehenden lithologischen Beschreibung P. Becks [1911] aus glaukonitreichen grobsandigen braunen Schiefern mit eingelagerten, Orbitoiden-führenden, kieseligen Kalken und enthalten gelegentlich algenähnliche, kohlige Reste.

Neubearbeitung
Menkveld-Gfeller Ursula (1994) : Die Wildstrubel-, die Hohgant- und die Sanetsch-Formation: Drei neue lithostratigraphische Einheiten des Eocaens der helvetischen Decken. Eclogae geol. Helv. 87/3, 789-809

S.800: Die Küblibad-Schicht ist diskontinuierlich, geringmächtig als glaukonitischer und phosphoritischer Sandstein aufgeschlossen (Abschnitte 1, Fig. 5). Frühlithifizierte phosphoritische Knollen sowie die teilsweise phosphoritisierte Grundmasse sind Anzeichen für den Beginn einer Hartgrundbildung. Für eine vollständige Ausbildung eines Hartgrundes waren aber offenbar vielerorts die Bedingungen nicht ideal.

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