Prodkamm-Formation

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Darstellung und Status

Index
l1-2
Farbe CMYK
(6%,33%,0%,29%)
Farbe RGB
R: 170 G: 120 B: 180
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
gültiger formeller Begriff
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
Prodkamm-Formation
Français
Formation du Prodkamm
Italiano
Formazione del Prodkamm
English
Prodkamm Formation
Herkunft des Namens

Prodkamm (SG)

Historische Varianten

Prodkammserie (Trümpy 1949, Rutsch et al. 1966), Prodkamm-Serie (Schindler 1959), Prodkamm formation (Frey et al. 1982), Prodchamm-Formation (Spillmann et al. 2011, Pfiffner)

Beschreibung

Beschreibung

Von unten nach oben:

- Unten schiefrige Mergel mit fossilreichen Kalkbänken (Korallen, Crinoiden).

- Darüber Kalksandsteine, Quarzite, Lumachellen und z.T. gelbrote Dolomite. Wenige konglomeratische Lagen mit Trias-Komponenten.

- Im obersten Teil schiefrige Tonsteine, Quarzit.

Mächtigkeit
Meist etwa 150 m, davon 50 m für das Cardinien-Member (Trümpy 1949).

Komponenten

Fossilien
  • Korallen
  • Crinoideen
  • Bivalven

Alter

Alter Top
  • frühes Sinémurien
Alter Basis
  • spätes Hettangien
Datierungsmethode

Biostratigraphie: Muscheln, Korallen und Crinoiden (keine Ammoniten).

Geografie

Geographische Verbreitung
Helvetikum der Ostschweiz und Sedimentmantel des Gotthard-Massivs.
Typusregion
St. Galler Oberland (SG)
Typlokalität
  • Prodkamm (SG)
    Merkmale des Ortes
    • Untergrenze
    • typische Fazies
    Zugänglichkeit des Ortes
    • Grat
    Koordinaten
    • (2738755 / 1214980)
    Notizen
    • Trümpy 1949 S.56 Schichten 8-34 und weiter bis zum Gipfel (Obergrenze nicht vollständig erhalten)
Typusprofil
  • Prodkamm (SG)
    Merkmale des Ortes
    • Untergrenze
    • typische Fazies
    Koordinaten
    • (2738755 / 1214980)
    Notizen
    • Trümpy 1949 S.56 Schichten 8-34 (oberer Teil nicht vollständige erhalten).

Paläogeografie und Tektonik

  • Jura
  • Lias des Helvetikums
Paläogeografie
North Tethyan Shelf (Helv.) :
marge continentale européenne
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen

sublitoral-flachneritisch, flyschartig-azyklisch

Metamorphosefazies
  • sekundäre Dolomitisierung

Referenzen

Erstdefinition
Trümpy R. (1949) : Der Lias der Glarner Alpen. Denkschr. Schweiz. natf. Ges. 79/1

Die Prodkammserie («Arietenkalk» Oberholzer's) ist eine mächtige, wechselvolle Schichtserie von vorwiegend tonschiefrigen und feinsandigen Gesteinen. Sie beginnt mit einer Bank von oolithischem Kalk, welche einen hervorragenden Leithorizont darstellt («Leitoolith»). Die nur aus Bivalven und Brachiopoden bestehende Fauna dieses Ooliths deutet auf das unterste Sinemurien. Interessante Umwandlungserscheinungen der Ooide (Dolomitisierung in situ) lassen sich im Dünnschliff beobachten. Über dem Leitoolith. folgen im St.-Galler Oberland Mergelschiefer mit Platten von Korallen- und Crinoidenkalk. In der mittleren Prodkammserie fehlen brauchbare Leitniveaux. Die wichtigsten Gesteinstypen sind feinkörnige, oft eisenschüssige Schiefersandsteine, Quarzite und Kalksandsteine sowie schwarze Tonschiefer. Oolithe, Dolomite und Lamellibranchier-Lumachellen bilden die karbonatischen Einlagerungen. Der Sedimentationstypus ist sublitoral-flachneritisch, flyschartig-azyklisch. Die obere Prodkammserie ist nicht scharf von der mittleren abzutrennen. Sie ist teils sandig, teils tonig entwickelt. Zusammen mit der basalen Spitzmeilenserie — mit der sie z. T. heteropisch-synchron sein mag — vermittelt die obere Prodkammserie den Übergang vom Faziestyp des «Unterlias» (im lithologischen Sinne, Cardinienschichten und Prodkammserie) zu dem der Magerraischichten. Die Prodkammserie lieferte keine bestimmbaren Ammoniten. Sie gehört wahrscheinlich zum allergrössten Teil dem unteren Sinemurien an.

  • «Obere Prodkammserie»

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)
    Kurzbeschreibung

    Wechselvolle Abfolge (oft kaum von der liegenden mittleren Prodkammserie und von der hangenden Spitzmeilenserie unterscheidbar) mit schwarzen, bunt anlaufenden Tonschiefern und eisenschüssigen Kalksandsteinen bis Quarziten.

  • «Mittlere Prodkammserie»

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)
    Kurzbeschreibung

    Wechselvolle vertikale und horizontale Abfolge mit schwarzen, quarzreichen Tonschiefern und knorrigen, eisenschüssigen, feinkörnigen Kalksandsteinen. Des Weiteren kommen (untergeordnet) Quarzite, Sandkalke, Lumachellen, oolithische Kalke, feinkörnige, rotgelb anwitternde Dolomite und wenige dünne konglomeratische Lagen dazu.

    Age
    Sinémurien
  • «Untere Prodkammserie»

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)
    Kurzbeschreibung

    Oolithischer Kalk (unten) und Mergelschiefer mit bioklastischen Kalkbänken (oben).

    Age
    Sinémurien
    • «Thecosmilienschiefer»

      Name Origin

      Namengebendes Fossil: Korallengattung Thecosmilia Milnes-Edwards & Haime 1848.

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
      Kurzbeschreibung

      Mergelschiefer mit Bänken von dolomitischem Korallenkalk, Crinoidenkalk und Lumachellen.

    • «Leitoolith»

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung

      Trennhorizont zwischen dem Cardinien-Member und dem Rest der Prodkamm-Formation, welcher aus oolithischem, fossilreichem Kalk mit teilweise dolomitisierten Ooiden besteht.

  • Cardinien-Member

    Name Origin

    Namengebendes Fossil: Muschelgattung Cardinia sp. (In diesem Member der Prodkamm-Fm.  sind die Cardinien durchaus nicht häufig, während diese Muscheln in der jüngeren Spizmeilen-Fm. nicht selten vorkommen.)

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Basale Einheit des helvetischen Lias (zwischen «Infralias-Sandstein» und «Prodkammserie» im engeren Sinn), bestehend aus schiefrigen Tonsteinen und dünnbankigen Kalksandsteinen mit Kreuzschichtung. Im mittleren Teil auch Gastropodenlumachellen. Oben siltige Mergel, gelb anwitternde Dolomite, Lumachellen und Sandkalke.

    Age
    spätes Hettangien
    • Weissgandstöckli-Bank

      Name Origin

      Weissgandstöckli (SG)/(GL)

      Rang
      lithostratigraphische Bank
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung
      Leithorizont im obersten Teil des Cardinien-Members bestehend aus feinkörnigem, schräggeschichtetem, glimmerreichem Kalksandstein.
      Age
      spätes Hettangien
    • «Obere Cardinienschichten»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)
      Kurzbeschreibung

      Siltige Mergelschiefer mit Bänken von gelb anwitterndem Dolomit, Lumachellen und feinkörnigen Sandkalken.

      Age
      spätes Hettangien
    • «Mittlere Cardinienschichten»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)
      Kurzbeschreibung

      Tonschiefer (unten) und siltige Mergelschiefer mit wenigen dünnen Lagen von Kalksandstein und Gastropodenlumachelle.

      Age
      spätes Hettangien
    • «Untere Cardinienschichten»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)
      Kurzbeschreibung

      Tonschiefer und dünnbankige, feinkörnige Kalksandsteine mit Kreuzschichtung und Rippelmarken.

      Age
      spätes Hettangien
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