Klimsenhorn-Formation

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Darstellung und Status

Index
e4-5
Farbe CMYK
(0%,31%,63%,4%)
Farbe RGB
R: 245 G: 170 B: 90
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
gültiger formeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Klimsenhorn-Formation
Français
Formation du Klimsenhorn
Italiano
Formazione del Klimsenhorn
English
Klimsenhorn Formation
Herkunft des Namens

Klimsenhorn (NW), am Pilatus

Historische Varianten

Klimsenhorn-Formation (Herb in: Bayer et al. 1983, Menkveld-Gfeller et al. 2016)

Beschreibung

Beschreibung

Die Klimsenhorn-Formation besteht aus hellem Quarzsandstein, sowie aus graubraunem Sandkalk und Biomikrit.

Alter

Alter Top
  • frühes Bartonien
Alter Basis
  • spätes Lutétien
Datierungsmethode

Biostratigraphie: Nummuliten.

Geografie

Geographische Verbreitung
Westschweiz (Rawil-Gebiet), Zentralschweiz (Randkette zwischen Thunersee und Luzernersee, Schächental bis Linthtal), Ostschweiz (Linthtal bis Kistenpass-Gebiet).
Typusregion
Pilatus (LU/OW/NW) [Drusberg-Decke]
Typusprofil
  • Klimsenhorn (NW), Bandweg
    Koordinaten
    • (2661500 / 1204025)
    Notizen
    • <p>Bandweg, von Fräkmüntegg zum Klimsenhornsattel, Normalschenkel der Klimsenhorn-Synklinale</p>
Referenzprofile
  • Rawil (BE), Profil 4
    Merkmale des Ortes
    • typische Fazies
    Koordinaten
    • (2601350 / 1136450)
    Notizen
    • <p>südöstlich der Rawilpasshöhe, am Fuss des Nordabhangs des Rohrbachsteins, Verkehrtserie, Beginn des Profils auf ca. 2540 m ü. M.; Referenzprofil der Klimsenhorn-Fm. (Menkveld-Gfeller 1993 und 1997).</p>

Paläogeografie und Tektonik

  • Tertiär
Paläogeografie
Europäischer Kontinent
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen

neritisch

Sequenz

6. paläogene Transgression

Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Bayer A. et al. (1983) : Bericht über die Jubiläumsexkursion Der Faziesbegriff und die Sedimentationsprozesse der Schweizerischen Geologischen Gesellschaft vom 12. bis 17. September 1982. (Eozän). Eclogae geol. Helv. 76/1, 125-180

S.148: 1. Klimsenhorn-Synklinale und Teile der Tomlishorn-Falte: Kaufmann (1867)

unterschied in diesem Gebiet zwischen dem auf Schrattenkalk transgressiven

Quarzsandstein und dem darüber liegenden Complanata-Kalk. Im klassischen

Profil am Klimsenhorn liegen indessen insofern spezielle Verhältnisse vor. als die

gesamte mitteleozäne Abfolge, insbesondere auch der Complanata-Kalk. ausseror¬

dentlich sandig und auch recht mächtig ist. so dass man sich vermutlich nahe an

einem Schüttungszentrum befindet. Ferner kommen hier Horizonte mit massenhaft

auftretenden Nummuliten der perforatus-Gruppe vor. welche für die stratigraphi¬

sche Korrelation von grosser Bedeutung sind (Untere und Obere Perforatus-

Schicht). Sie zeigen, dass das Intervall zwischen Unterer und Oberer Perforatus-

Schicht. d.h. inkl. Complanata-Kalk. ins Obere Lutetian einzustufen ist. Die

darüber liegenden Horizonte mit massenhaft auftretenden Discocyclinen (inkl.

Discocyclina discus) enthalten keine dieser grossen Nummuliten mehr, dagegen eine

Nummulites biarritzensis nahestehende Form. Diese sogenannte Discus-Schicht

gehört somit noch stets ins oberste Mitteleozän, vermutlich in das Biarritzian. Alle

diese Horizonte bilden stratigraphisch gegenüber der darüber folgenden Hohgant-

Formation eine Einheit, die hier als Klimsenhorn-Formation definiert wird (Herb, in

Vorbereitung).

  • Fruttli-Member

    Name Origin

    Fruttli (NW), am Pilatus

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    gültiger formeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Eher massige Abfolge von sandarmem, mergeligem, mikritischem Kalk oder Wechselfolge von feinsandigen Kalksandsteinen und Sandkalken, welche beide reich an grossen Discocyclinen sind. An der Basis des Members tritt eine fossilleere, geringmächtige Quarzsandsteinbank vor.

    Age
    spätes Lutétien
  • Band-Member

    Name Origin

    Bandweg am Klimsenhorn (NW), Pilatus

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    gültiger formeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Fossilleere, massige Quarzsandsteinbank ("Oberer Quarzsandstein"). Über der Quarzsandsteinbank folgt eine relativ gut gebankte Wechsellagerung von Kalksandstein bis Kalk ("Obere Perforatus-Schicht"). Mehr oder weniger glaukonitisch, z.T. stark bioturbiert.

    Age
    spätes Lutétien
    • «Obere Perforatus-Schicht»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)
      Kurzbeschreibung

      Relativ gut gebankte Wechsellagerung von Kalksandstein bis Kalk, mehr oder weniger glaukonitisch, z.T. stark bioturbiert.

    • «Oberer Quarzsandstein»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)
      Kurzbeschreibung

      Fossilleere, massige Quarzsandsteinbank.

  • Fräkmünt-Member

    Name Origin

    Fräkmünt (= Fräkmünd) am Klimsenhorn (NW), Pilatus

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    gültiger formeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Quarzsandstein: an der Basis schlecht gebankt mit Einlagerungen von mikritischen, nummulitenreichen Lagen («Untere Perforatus-Schicht»), danach massig, glaukonitisch, bimodal und z.T. kreuzgeschichtet («Unterer Quarzsandstein»). Gegen das Dach schlecht gebankte Kalksandsteine mit mikritischen Partien («Complanata-Schicht»). Verwitterungsfarbe : hell- bis mausgrau.

    Age
    spätes Lutétien
    • «Complanata-Schicht» (sensu Kaufmann 1867)

      Name Origin

      Namengebendes Fossil (Foraminiferenart): Nummulites complanata Lamarck 1804/1822 (= Nummulites millecaput Boubée 1832, obwohl eher eine jüngere Weiterentwicklung).

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)
      Gültiger Begriff
      Fraekmuent-Member
      Kurzbeschreibung

      Graugrünliche, grau bis braun anwitternde, schlecht gebankte Kalksandsteine («Nummulitenkalk») mit mikritischen Partien im oberen Teil des Fräkmünt-Members (Klimsenhorn-Fm., an der Basis der zentralhelvetischen tertiären Abfolge). Die Nummulitenarten der complanata-Gruppe (N. perforatus und N. millecaput) treten in gesteinsbildender Häufigkeit auf.

      Age
      mittleres Eozän
    • «Unterer Quarzsandstein»

      Name Origin

      Stratigraphische Lage und lithologische Zusammensetzung.

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)
      Gültiger Begriff
      Fraekmuent-Member
      Kurzbeschreibung

      Massiger, glaukonitischer, bimodaler Quarzsandstein, z.T. kreuzgeschichtet, im mittleren Teil bzw. an der Basis des Fräkmünt-Members (Klimsenhorn-Fm.).

    • «Untere Perforatus-Schicht»

      Name Origin

      Foraminiferenart Nummulites perforatus Montfort 1808

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)
      Gültiger Begriff
      Fraekmuent-Member
      Kurzbeschreibung

      Schlecht gebankter Quarzsandstein mit Einlagerungen von mikritischen Lagen mit grossen Nummuliten der perforatus- und millecaput-Gruppe.

      Age
      mittleres Eozän
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