Alpisella-Schichten

Zurück zu Arosa-Decke

Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,27%,32%,27%)
Farbe RGB
R: 185 G: 135 B: 125
Rang
lithostratigraphisches Member (Subformation)
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
Alpisella-Schichten
Français
Couches de l'Alpisella
Italiano
Strati dell'Alpisella
English
Alpisella Beds
Herkunft des Namens

Valle Alpisella (Italia), Livignio

Historische Varianten

Rhaetschiefer auct., Alpisella-Schichten (Furrer 1981, Dössegger et al. 1982, Eberli 1985), Alpisella Beds (Furrer et al. 1985, Eberli 1988), Alpisella beds (Sulser & Furrer 2008)

Beschreibung

Beschreibung

Die Alpisella-Schichten bestehen im Allgemeinen aus einer Wechsellagerung von dunkelgrauen bis schwarzen, kieseligen Kalken und Mergeln. Die dünn- bis mittelbankigen Kalke und auch die Mergel enthalten oft viele isolierte Kieselschwammnadeln und können teilweise als eigentliche Spikulite ausgebildet sein. Daneben führen sie verschiedentlich eine reiche Fauna von Radiolarien, Foraminiferen, dictyiden Kieselschwämmen, Inozoen, Korallen, Brachiopoden, Gastropoden, Bivalven, Ammoniten, Ostracoden, Decapoden und Crinoiden, die meist unvollständig verkieselt sind. Die Kalke enthalten vereinzelt schwarze Chertknollen. Die normalerweise regelmässige Kalk-Mergel-Wechsellagerung wird lokal von verschieden mächtigen Resedimenten unterbrochen. So können 5−20 m mächtige Lagen oder Linsen von Megabrekzien (Chaschauna-Brekzien) und geringmächtige Turbidite auftreten. Im oberen Teil können die Alpisella-Schichten durch Mangan braun gefärbt sein.

Mächtigkeit
20-100 m (Furrer et al. 1985); 10-15 m ; 20-60 m (Dössegger et al. 1982)

Komponenten

Fossilien
  • Ammoniten
  • Schwämme
  • Korallen
  • Demospongiae
  • Gastropoden
  • Radiolarien
  • Foraminiferen
  • Brachiopoden
  • Bivalven
  • Ostrakoden
  • Arthropoden

Die dünn- bis mittelbankigen Kalke und auch die Mergel enthalten oft viele isolierte Kieselschwammnadeln und können teilweise als eigentliche Spikulite ausgebildet sein. Daneben führen sie verschiedentlich eine reiche Fauna von Radiolarien, Foraminiferen, dictyiden Kieselschwämmen, Inozoen, Korallen, Brachiopoden, Gastropoden, Bivalven, Ammoniten, Ostracoden, Decapoden und Crinoiden, die meist unvollständig verkieselt sind.

Hierarchie und Abfolge

Übergeordnete Einheit
Untergeordnete Einheiten
Hangendes
Obergrenze

Naira-Kalk bzw. Trupchun-Member

Untergrenze

Kössen-Fm. bzw. Chaschauna-Megabrekzie

Alter

Alter Top
  • spätes Hettangien
Alter Basis
  • frühes Hettangien
Datierungsmethode

Ammoniten-Biostratigraphie: Psiloceras naumanni (frühes Hettangien) im oberen Teil ; sonst datiert zwischen spätes Norien (Hauptdolomit-Gruppe) und spätes Hettangien (Naira-Kalk) bzw. spätes Hettangien / frühes Sinémurien (Trupchun-Member) (Sulser & Furrer 2008).

Geografie

Typusregion
Engadiner Dolomiten (GR)/(Italia)
Typusprofil
  • La Parè (Italia)
    Merkmale des Ortes
    • Obergrenze
    • Untergrenze
    • typische Fazies
    Zugänglichkeit des Ortes
    • Grat
    Koordinaten
    • (2808850 / 1159250)
    Notizen
    • [Monte Lapara] Livignio ... bis 808.575 / 159.350 ; Furrer 1981, Dössegger et al. 1982 ; Ortler-Decke

Paläogeografie und Tektonik

Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär

Referenzen

Erstdefinition
Furrer Heinz (1981) : Stratigraphie und Fazies der Trias/Jura-Grenzschichten in den Oberostalpinen Decken Graubündens. Diss. Univ. Zürich, 111 S.

S.XX: Die Alpisella-Schichten bestehen im allgemeinen aus einer Wechsellagerung von dunkelgrauen bis schwarzen kieseligen Kalken und Mergeln. Die dünn- bis mittelbankigen Kalke und auch die Mergel enthalten oft viele isolierte Kieselschwammnadeln und können teilweise als eigentliche Spiculite ausgebildet sein. Daneben führen sie verschiedentlich eine reiche Fauna von Radiolarien, Foraminiferen, dictyiden Kieselschwämmen, Inozoen, Korallen, Brachiopoden, Gastropoden, Bivalven, Ammoniten, Ostracoden, Decapoden und Crinoiden, die meist unvollständig verkieselt sind. Die Kalke enthalten vereinzelt schwarze Hornsteinknollen. Die normalerweise regelmässige Kalk-Mergel-Wechsellagerung wird lokal von verschieden mächtigen Resedimenten unterbrochen. So können 5-20 m mächtige Lagen oder Linsen von Megabreccien (Chaschauna-Breccien) und geringmächtige Calciturbidite auftreten. Die letzteren sind meist gradiert und reich an transportierten Fossilien. Neben Crinoidenkalken mit Skelettfragmenten und isolierten Nadeln von dictyiden Kieselschwämmen fallen lokal ausgebildete dicht gepackte Brachiopoden-Lumachellen auf. Im oberen Teil können die Alpisella-Schichten durch Mangan braun gefärbt sein.

Neubearbeitung
Furrer Heinz (Ed.) (1985) : Field workshop on Triassic and Jurassic sediments in the Eastern Alps of Switzerland. Mitt. geol. Inst. ETH und Univ. Zürich (N.F.) 248, 81 S.

p.30: Fossil-rich marls and limestone (Alpisella Beds, 20-100 m) form the base of the formation in the Ortler nappe and the Arosa Dolomites.

Wichtige Publikationen
Eberli Gregor Paul (1985) : Die jurassischen Sedimente in den ostalpinen Decken Graubündens - Relikte eines passiven Kontinentalrandes. Diss. ETH Zürich, 203 Seiten
  • Chaschauna-Megabrekzie

    Name Origin

    Piz Chaschauna (GR), S-chanf

    Rang
    lithostratigraphisches Member (Subformation)
    Status
    lokaler Begriff (informell)
    Kurzbeschreibung
    Verschiedene chaotische Megabrekzien und Konglomerate, die bank- oder linsenartig in die untere Allgäu-Formation der Ortler-Decke eingelagert sind oder auch direkt auf schichtparallel oder diskordant abgeschnittenen Gesteinen der Kössen-Formation und Hauptdolomit-Gruppe liegen. In der meist grauen, crinoidführenden Matrix liegen unsortiert mm- bis dam-grosse, eckige bis gerundete Komponenten verschiedenster Lithologien, die vorwiegend aus der Kössen-Formation stammen dürften. Komponenten und deren Fossilien sind randlich verkieselt.
    Age
    Früher Jura
zum Anfang der Seite