Unterer Teil des Zell-Schotterkomplexes

Darstellung und Status

Index
UZS
Farbe CMYK
(11%,0%,16%,14%)
Farbe RGB
R: 195 G: 220 B: 185
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Unterer Teil des Zell-Schotterkomplexes
Français
Partie inférieure du Complexe graveleux de Zell
English
Lower part of the Zell Gravel Complex
Herkunft des Namens

Zell (LU)

Historische Varianten

Untere Zeller Schotter (Müller & Schlüchter 1997, Schlüchter et al. 2019)

Beschreibung

Mächtigkeit
Merh als 55 m mächtige Rinnenablagerung.

Hierarchie und Abfolge

Obergrenze

Die UZS enden mit einer «fining-upwards sequence», die sich aus den typischen, homogenen sandigen Kiesen in einen beigen, tonigen Silt entwickelt.

Alter

Alter Top
  • Mittleres Pleistozän
Alter Basis
  • Mittleres Pleistozän

Paläogeografie und Tektonik

  • Hochterrasse
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen

Fluviatile Rinnenablagerung (relativ schmales «single-channel braided-river system») mit weitgehend homogenes Abflussregime im periglazialen Bereich (Müller & Schlüchter 1997).

Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Müller Benjamin U., Schlüchter Christian (1997) : Zur Stellung der Zeller Schotter in der alpinen Eiszeiten-Chronologie und ihre stratigraphische Beziehung zu den Schieferkohlen von Gondiswil. Eclogae geol. Helv. 90/2, 211-227

Die Unteren Zeller Schotter sind sehr homogen ausgebildet. Die sandigen Kiese sind gut sortiert und zeigen ausser einigen sandigen Linsen kaum interpretierbare Sedimentationserscheinungen. Die Basis und die unter dem Grundwasserspiegel liegenden Teile der UZS sind kaum bekannt. Die wenigen tiefen Bohrungen zeigen aber ebenfalls ein sehr homogenes Bild der mehr als 55 m mächtigen kiesigen Rinnenablagerungen. Vereinzelte Imbrikationen von Gerollen und undeutliche «cut and fill» Strukturen belegen die fluviatile Genese der Rinnenfüllung. Gegen den Rand der Rinne hin kann eine Häufung von Knauern aus Molassesandstein festgestellt werden, was für einen kräftigen Eintrag von den Seiten in die Rinne spricht. Die UZS enden mit einer «fining-upwards sequence», die sich aus den typischen, homogenen sandigen Kiesen in einen beigen, tonigen Silt entwickelt. Im Kiesgruben-Aufschluss fallen calcitische Verkittungen auf. die unmittelbar unterhalb der feinkörnigen Schicht im Dach der UZS auftreten. Sie werden wohl durch den Durchlässigkeitskontrast in der Schichtleihe hervorgerufen. Es konnten im Aufschluss keinerlei Anzeichen für eine Infiltration von Gletschermilch entdeckt werden, welche zur beobachteten Zementierung geführt hätte. Dieser verkittete Horizont kann also nicht als stratigraphischer Marker benutzt werden, wie Küttel (1984) dies versucht hat. Oberhalb dieser zementierten Schicht ist in einigen Aufschlüssen (Grube Zell) noch eine gelb-beige feinkörnige Lage zu finden die auffallend viele Gastropodenreste führt und in sich ein «finingupwards» zeigt. Sie dürfte der «schneckenlührenden Linse» entsprechen, die Emi et al. (1943) beschrieben haben (siehe Fig. 5). Die calcitisch verkitteten Schotterpartien markieren oft den Kontakt der Unteren Zeller Schotter zu den Mittleren Zeller Schottern. Sie treten auch da auf. wo in den MZS ebenfalls sandige Kiese die Basis bilden. Sie zeugen also an gewissen Stellen von einem heute nicht mehr vorhandenen Durchlässigkeitssprung in der Schichtreihe. Da dieser aber wegen lateraler Fazieswechsel nicht immmer an der gleichen Stelle im Profil liegen muss, kann er kaum als Leithorizont benutzt werden. Das Top der UZS liegt in der Grube Zell etwa auf 600-605 m ü. M. Bei Hüswil steigt diese Grenze auf rund 635 m ü. M.. liegt aber damit noch deutlich tiefer als der Felsriegel von Hüswil. der bis auf etwa 645 m ü. M. gereicht hat (s.a. Kapitel 1: Fig. 2).

Material und Varia

Bilder
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