Würenlos-Muschelsandstein

Darstellung und Status

Farbe CMYK
N/A
Farbe RGB
R: 125 G: 125 B: 125
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)

Nomenklatur

Deutsch
Würenlos-Muschelsandstein
Français
Grès coquillier de Würenlos
Italiano
Arenaria a conchiglia di Würenlos
English
Würenlos Shelly Sandstone
Herkunft des Namens

Steinbrüche bei Würenlos (AG)

Historische Varianten

Muschelsanstein [bei Lenzburg, Mägenwyl, Othmarsingen, Mellingen, Würenlos] (Studer 1853), Muschelsandstein > Steinbrüche von Lenzburg, Othmarsingen, Mellingen, Würenlos (Studer 1872), Muschelsandstein von Würenlos (Studer 1887, Frey 1916, Büchi 1957, Büchi et al. 1973 S.37), schweizerischer Muschelsandstein (Lenzburg, Würenlos, Killwangen, Dielsdorf) (Rollier 1903), Grès coquillier de Würenlos (Rollier 1910), Muschelsandsteinbrüche von Würenlos (Senftleben 1923), aargauischer Muschelsandstein (Büchi & Hofmann 1960), Muschelsandstein der Aargauer Schichten (Habicht 1987), Muschelsandsteine von Mägenwil, Othmarsingen und von Würenlos (Bolliger 1999 S.50)

Komponenten

Fossilien
  • Echinoideen
  • Haizähne
  • Säugetiere

Geografie

Geographische Verbreitung
Zwischen Zofingen und Würenlos.
Point of interest

Paläogeografie und Tektonik

  • OMM-I
Paläogeografie
Nordalpines Vorlandbecken
Herkunftstyp
  • sedimentär
Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Studer B. (1853) : Geologie der Schweiz - Zweiter Band: Nördliche Nebenzone der Alpen, Jura und Hügelland. Stämpfli (Bern)

S.354 [Muschelsandstein]

3. Harter Sandstein von mittlerem Korn, durchzogen von bräunlich grünen, zuweilen wachsartig glänzenden Häutchen, auch erbsengrosse sphäroidische Körner einer grünen, dichten Substanz einschliessend, die aus phosphorsaurer und kohlensaurer Kalkerde und aus Kieselerde besteht. (...)

Die grössten dieser Steinbrüche befinden sich im Aargau, bei Lenzburg, Mägenwyl, Othmarsingen, Mellingen, Würenlos.

Neubearbeitung
Büchi Ulrich P., Hauber Lukas, Hünermann Karl A., Rieber Hans (1973) : Geologische Exkursion Rund um di Lägern am 24. April 1973. Jber. u. Mitt. oberrh. geol. Ver. (N.F.) 55, 31-41

S.37: Der Muschelsandstein von Würenlos

(...) Westlich von Würenlos führt der Muschelsandstein reichlich Schalenmaterial von Scutellen, lokal ist er sogar als typische Echinodermenbreccie entwickelt. Gegen Osten werden Scutellenreste immer seltener. Immerhin können im Steinbruch Würenlos hie und da noch grössere Bruchstücke gefunden werden. (...)

Der Muschelsandstein von Würenlos ist seit langem seines Fossilreichtums wegen berühmt, vor allem werden auch viele Haifischzähne, Rochenstachel, Wirbel von Sirenen usw. gefunden.

Im Steinbruch ist der typische Muschelsandsteinnur auf ein lokal begrenztes Gebiet beschränkt und wird lateral in Richtung Nord durch normalen Sandstein abgelöst. Ob die Sedimentation in einer prielartigen Rinne, wie anderorts nachweisbar, erfolgte, kann nur vermutet werden.

Der Muschelsandstein ist als Material für Fassadenerklaidung, Stein- und Bildhauerarbeiten sehr geschätzt. Bereits die Römer haben in Würenlos einen Steinbruch betrieben.

Wichtige Publikationen
Studer Th. (1887) : Über den Steinkern des Gehirnraumes einer Sirenoide aus dem Muschelsandstein von Würenlos (Kt. Aargau) nebst Bemerkungen über die Gattung Halianassa H. v. Meyer und die Bildung des Muschelsandsteins. Abh. Schweiz. paläont. Ges. 14
Senftleben Gerhard (1923) : Beiträge zur geologischen Erkenntnis der West-Lägern und ihrer Umgebung. Diss. Phil. II, Univ. Zürich, 151 Seiten
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