«Weisse Kalke»
Darstellung und Status
- Farbe CMYK
- N/A
- Farbe RGB
- R: 125 G: 125 B: 125
- Rang
- lithostratigraphische Einheit
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)
Nomenklatur
- Deutsch
- «Weisse Kalke»
- Français
- «Weisse Kalke»
- Italiano
- «Weisse Kalke»
- English
- «Weisse Kalke»
- Historische Varianten
-
Weisse Kalke (Moesch 1863, Waibel & Burri 1961)
Hierarchie und Abfolge
- Obergrenze
-
Knollenschicht
- Untergrenze
-
Caprimontanaschichten
Alter
- Alter Top
-
- spätes Oxfordien
- Alter Basis
-
- spätes Oxfordien
Geografie
- Geographische Verbreitung
- Aargauer und Solothurner Jura, Randen.
- Typlokalität
-
-
Wangen (SO)
Merkmale des Ortes- typische Fazies
- (2632850 / 1244100)
- Moesch 1862, Waibel & Burri 1961
-
Wangen (SO)
Paläogeografie und Tektonik
-
- Malm des Juragebirges
- Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
-
-
Jura
:
Juragebirge
-
Jura
:
- Herkunftstyp
-
- sedimentär
- Metamorphose
- unmetamorph
Referenzen
- Neubearbeitung
-
1961) :
Jura et fossé rhénan - Juragebirge und Rheintalgraben Internat. Strati. Lexikon - Lexique Strati. Internat. I/7a, 314
Weisse Kalke (Malm-Séquanien)
C. MOESCH (1862): Vorläufiger Bericht über die Ergebnisse der im Sommer 1862 ausgeführten Untersuchungen im Weissen Jura der Kantone Solothurn und Bern. Verh. natf. Ges., 46: 161-163 und Tabelle 1 & 2.
Nach C. MOESCH bestehen diese Ablagerungen aus tonfreien Kalkbänken, die bei der Verwitterung durch Frost in kreide-weiss abfärbendes Grus zerfallen und gebrannt einen fetten, vorzüglichen Baukalk liefern. Im Westen ändert sich jedoch die Beschaffenheit dieser reinen Kalke, indem sich in ihnen bei Wangen im untern Teil ein grosser Gehalt an Kieselerde bemerkbar macht, welche sich oft in dünnen Lagen, meist aber in unregelmässigen Knollen abscheidet; dadurch gewinnen die tiefern Bänke das Aussehen und die Textur eines feinkörnigen Marmors mit zahlreichen eingemengten Schwefelkiesnestern. Noch weiter westlicht nimmt das Gestein zuckerförmige und oolithische Textur an und führt Nerineen, die nördlicher noch unbekannt sind; weiter südwestlich nimmt die Zahl der Gastropoden immer mehr zu und bei Gänsbrunnen weisen einzelne Schichten das Aussehen eines Marmorteiges auf, voll der schönsten eingebackenen Nerineen mit Schalen; die Oolithbildung scheint mehr lokalen Charakter zu haben, wie bei Solothurn (St. Verena), Caquerelle, Zwingen u.s.w. Die Mächtigkeit der Weissen Kalke beträgt ca. 20'.
Stratigraphisch liegen die Weissen Kalke nach C. MOESCH (1862: 161) zwischen den «Caprimontanaschichten» und der «Knollenschicht» und C. MOESCH wollte sie «als Vertreter des westschweizerischen Corallien erklären, so wenig auch die Fauna derselben zusammen harmoniert.» Diese letztere Bemerkung besteht sehr zurecht, handelt es sich doch bei den Weissen Kalken gar nicht um ein Aequivalent des Rauracien, sondern um oberes Séquanien, wie wir es von St. Verena oder von Wangen bei Olten kennen.
Als Typ-Lokalität der Weissen Kalke darf Wangen, 3 km westlich von Olten angesehen werden (Koord. 632.850/244.100), da diese Ablagerungen hier besonders gut entwickelt sind. C. MOESCH (1867a: 162) hat übrigens diesen Namen bald fallen gelassen und durch die Bezeichnung «Wangenerschichten» (siehe diese) ersetzt, abgeleitet vom Namen des Dorfes Wangen.
Die Weissen Kalke finden sich nach C. MOESCH bereits im Randen und sind durch den Aargauer- und Solothurner-Jura zu verfolgen.
Als charakteristische Fossilien erwähnt C. MOESCH (1862, Tabelle 1): Harpoceras lingulatum Qu., Arca subtexata ET., Pleurotomaria münsteri, P. suprajurensis ROEM., Pholadomya cor AG., Ph. decemcostata ROEM., Pleuromya donacina AG., Zahlreiche Gervillien, etc.
Literatur: C. MOESCH (1862, 1867a).
(