Teufen-Sandstein
Darstellung und Status
- Farbe CMYK
- (0%,0%,0%,100%)
- Rang
- regionale Fazies
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- lokaler Begriff (informell)
Nomenklatur
- Deutsch
- Teufen-Sandstein
- Français
- Grès de Teufen
- Italiano
- Arenaria di Teufen
- English
- Teufen Sandstone
- Herkunft des Namens
- Historische Varianten
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Teufener Sandstein (Gutzwiller 1877), Pflasterstein von Teufen und Heiden (Ludwig 1920), Teufener Kalksandstein-Schichten (Renz 1937a), Teufener Pflasterstein (Habicht 1987)
Referenzen
- Erstdefinition
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1877) :
Molasse und jüngere Ablagerungen. Beitr. geol. Karte Schweiz 14/1
S.35: Dieser Sandstein [granitische Molasse] liefert ausgezeichnete Quader. Weitaus die Mehrzahl der Steinbrüche des Molassegebildes der Ostschweiz liegt in den Schichten der granitischen Molasse, welche auch, je nach den Lokalitäten, St. Margrethener-, Teufener-, Wattwiler-, Bollinger-, Zugersandstein heisst.
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- Neubearbeitung
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1987) :
Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b
TEUFENER PFLASTERSTEIN
USM ; «Aquitanien»
Ludwig, A. (1920): Kleine geologische Mitteilungen. - Jb. st.gall. natw. Ges. 56 (1919), p.40.
Ausführliches Zitat (Ludwig 1922: 157): «Der Pflasterstein von Teufen und Heiden ... zeigt manche Ähnlichkeit mit dem aquitanischen Kalksandstein [>>> Appenzeller Sandstein, damals dem Aquitanien zugerechnet. Niggli (1915) rechnet den Teufener Pflasterstein noch zum Appenzeller Typus], ist jedoch feinkörniger, liegt stratigraphisch höher, sogar über der bauwürdigen Zone des granitischen Sandsteins ... Im gleichen Steinbruch können granitische Sandsteine über und unter dem Pflasterstein auftreten».
Synonyma: Heidenerstein (Gutzwiller 1883: 8).
Typlokalität: Als solche käme der in Ludwig 1922: 157 erwähnte Steinbruch unter der Haltestelle «Sternen» bei Teufen (Koord. 7746.120/ 250.330, LK-Blatt 1095 Gais) in Frage.
Typprofil: Kein Detailprofil. Generelles Profil bei Saxer 1965.
Lithologie: «Sehr feinkörnig, so dass mit blossem Auge nur selten ein schwärzliches und noch seltener ein röthliches Korn erkannt wird; die Härte ist sehr gross, entschieden grösser als bei der granitischen Molasse, daher dieser Sandstein ... als Pflasterstein oft gebraucht wird» (Gutzwiller 1883: 8). Es handelt sich um Kalksandstein mit hohem Karbonatgehalt (Renz 1937b: 58).
Mächtigkeit: Nach dem Saxer'schen Profil (1965) bilden Kalksandsteine dieses Typs zusammen mit untergeordnetem >>> Granitischen Sandstein und zwischengeschalteten Mergeln eine Folge von ca. 700 m Mächtigkeit im mittleren Teil des Aquitanien.
Verbreitung und stratigraphischer Verband: Nach den bisherigen, unvollständigen Angaben lassen sich Kalksandsteine dieses Typs in der Zone der >>> Granitischen Molasse nach Westen hin noch bei Schwellbrunn, LK-Blatt 1094, Degersheim, nachweisen (Niggli 1915: 102, Nr. 654).
Nach Renz (1937b: 57) bestehen seitliche Übergänge in >>> Granitische Sandsteine; nach Saxer (1965: Profil) ist die Folge der Kalksandsteine vom Teufener Typ überlagert von einer ausgesprochenen Mergelzone (>>> Oberaquitane Mergelzone Renz 1937b: 56) und unterlagert von einer ca. 900 m mächtigen Folge granitischer Sandsteine.
Fazies und Paläogeographie: Limnoterrestrisch-fluviatil. Mit Hofmann 1957a: 293 ist anzunehmen, dass die Kalksandsteine vom Teufener Typ von der Gäbris-Schüttung abzuleiten sind, während die mit ihnen vergesellschafteten und sie unterlagernden granitischen Sandsteine von der kristallinreicheren >>> Napf-Schüttung resp. >>> Höhronen-Schüttung stammen, also einen beträchtlichen, nach Osten gerichteten Längstransport hinter sich haben.
Fossilinhalt und Alter: S. >>> Granitische Molasse. Aufgrund von Landschneckenfunden ist aquitanes Alter anzunehmen.
Literatur: Füchtbauer 1964: 157; Gutzwiller 1883: 8; Hofmann 1957a: 293; Ludwig 1920: 40, 1922: 157, 1934: 880; Ludwig et al. 1931: 131; Niggli 1915: 102 (Schwellbrunn), 103 (Waldstatt), 105, 106 (Teufen), 107 (Trogen), 108 (Heiden); de Quervain 1969: 205; Renz 1937a: 110, 1937b: 56, 57.
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