Lischana-Brekzie

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,20%,55%,14%)
Farbe RGB
R: 220 G: 175 B: 100
Rang
lithostratigraphisches Member (Subformation)
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
Lischana-Brekzie
Français
Brèche du Piz Lischana
Italiano
Breccia del Piz Lischana
English
Lischana Breccia
Herkunft des Namens

Piz Lischana (GR), Scuol

Historische Varianten
Liasbreccie auct., Hauptdolomit-Basisbreccie + Liasbreccie (Cadisch et al. 1968), liasische Dolomitbreccie der Lischana-Gruppe (Trümpy 1972), Lischana-Breccie (Mader 1983, Mader 1987), Lischana Breccia (Furrer et al. 1985)

Beschreibung

Mächtigkeit
Bis zu 50 m in der Normalserie des oberen Val Lischana, bis 200 m auf der Nordseite des Piz Lischana ; max. ca. 5 m in der Verkehrtserie (Mader 1987).

Hierarchie und Abfolge

Übergeordnete Einheit
Obergrenze
Rims-Schichten ("Liasschiefer") bzw. Blais-Radiolarit
Untergrenze
Hauptdolomit

Alter

Alter Top
  • Kimméridgien
Bermerkungen zu Top
Lithacoceras sp. ; Jura/Kreide-Grenze (Furrer et al. 1985, Mader 1987)
Alter Basis
  • Toarcien
Bermerkungen zu Basis
Hildoceras sp. (Schiller 1906, Mader 1987)
Datierungsmethode
Ammoniten-Biostratigraphie (Furrer et al. 1985, Mader 1987).

Geografie

Geographische Verbreitung
Engadiner Dolomiten (S-charl-Decke).

Paläogeografie und Tektonik

Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen
Synsedimentäre Tektonik, submarine Bergstürze (Mader 1987).

Referenzen

Erstdefinition
Mader Pirmin (1987) : Die Jura- und Kreideablagerungen im Lischana-Gebiet (Oberostalpine S-charl-Decke, Unterengadin). Eclogae geol. Helv. 80/3, 633-653

S.636: Lischana-Breccie Sowohl in der Normal- als auch in der Verkehrtserie wird der Hauptdolomit stets von Lischana-Breccie überlagert. Die Breccie dringt zum Teil längs Spalten bis zu zehn Meter in den schräggestellten Hauptdolomit ein. Die Winkeldiskordanz beträgt in Aufschlüssen auf der Ebene von Lais da Rims etwa 10 bis 20 Grad. Gegen das Inntal zu muss die Diskordanz zum Teil aber bedeutend grösser sein. Die Diskordanz deutet auf das Rotieren von einzelnen Blöcken infolge von synsedimentären Brüchen hin, wie sie am Südrand der Tethys zu Beginn des Juras häufig vorkommen. (...) Die Bildung der Lischana-Breccie erfolgt in mehreren Phasen. Bestehende Spalten wurden teilweise nach der Verfüllung mit Sediment wieder aufgerissen, sodass mehrere Brecciengenerationen in einer Spalte vorkommen können (Fig. 5). Omissionsflächen mit Erzkrusten weisen auf Sedimentationsunterbrüche zwischen den einzelnen Phasen hin. Die Untersuchung solcher Erscheinungen erlaubte die Unterscheidung von sieben verschiedenen Breccientypen, die hier genauer beschrieben werden. (...) Die Breccie ist meist korngestützt, die Komponenten sind eckig bis kantengerundet. Ihre Matrix ist meist kalkig, kann aber auch kieselig-tonig sein.
Neubearbeitung
Furrer Heinz (Ed.) (1985) : Field workshop on Triassic and Jurassic sediments in the Eastern Alps of Switzerland. Mitt. geol. Inst. ETH und Univ. Zürich (N.F.) 248, 81 S.

p.27: In the [S-charl unit] the heterogeneous [Alv-] breccia is called Lischana Breccia. Its lower part is very similar to the characteristic Alv Breccia. In the upper part crinoidal limestones are often found as components; the matrix consists of grey to red limestone with abundant fossils.

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