Saluver-Brekzie

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,0%,0%,100%)
Rang
lithostratigraphisches Member (Subformation)
Gebrauch
Element ist nicht in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Saluver-Brekzie
Français
Brèche du (Val) Saluver
Italiano
Breccia della (Val) Saluver
English
Saluver Breccia
Herkunft des Namens

Piz Nair (früher Piz Saluver) bei St. Moritz [der heutige Piz Saluver weiter im Norden liegt im Kristallin]

Historische Varianten
Saluvergestein (Theobald 1864), Saluverbreccie (Cornelius 1932), polygene Brekzien vom Typus Saluver (Roesli 1945), Saluver-Brekzie (Rutsch et al. 1966)

Alter

Alter Top
  • Mittlerer Jura
Alter Basis
  • Mittlerer Jura
Datierungsmethode
Kreide (Cornelius 1932)

Geografie

Geographische Verbreitung
Zone von Samedan

Paläogeografie und Tektonik

Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär

Referenzen

Neubearbeitung
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

SALUVER-BREKZIE mittl.-oberer Jura ? unt.-mittl. Kreide ? Ostalpin Originalliteratur: H. P. Cornelius (1914): Ueber die Stratigraphie und Tektonik der sedimentären Zone von Samaden. Beitr. Geol. K. Schweiz, NF 45/11. Originalbeschreibung: Brekzie mit folgenden Komponenten: reichlich Granite (grüne Granite vom Typus Albula und rote Berninagranite), tief rote bis braunrote Quarzporphyre, selten hellgrüne Glimmerschiefer, graue granatreiche Glimmerschiefer, schwarze Sericitphyllite, hellgrüne Schiefer, helles albitreiches Massengestein, roter Sandstein, häufige Triasdolomite, wenig Rhätmergel und dunkler Liaskalk, kein Radiolarit, kein Serpentin. Blöcke wenig gerundet und von maximal 50cm Grosse. Bindemittel makroskopisch kaum sichtbar: roter feinkörniger Sandstein, der für sich Schmitzen in der Brekzie bildet. Undeutliche Schichtung. Oertlich starker Wechsel in der Zusammensetzung der Komponenten. Herkunft des Materials aus dem Julier-Massiv. Vergleich mit Brekzien der Gosauschichten in den Ostalpen (Cornelius, 1914: 28). Roesli (1927) fasst unter dem Begriff «Saluver-Brekzie» die gesamte transgressive Folge von Brekzien (polygene Dolomit-Casannaschiefer-Brekzie, reine Casannaschiefer-Brekzie, Gneis-Granit-Brekzie, Arkosen), von Sandsteinen (rote und grüne, buntsandsteinähnlich) und von Schiefern (rote, graue und schwarze, lokal mit Mangan- und Phosphatgehalt) vom Murtiröl bei S-chanf (Oberengadin) zusammen und betrachtet sie als zyklische Ablagerung mti der Folge Brekzien-Sandsteine-Schiefer, welche er in den Oberjura stellt. Heutige Definition: Cornelius (1935): 238: Bunte Zusammensetzung: Granite vom Typus Albula und Julier, Alkaligranit vom Typus Bernina, Alkalisyenit, rote Quarzporphyre, musko-vitreiche Glimmerschiefer, graue granatführende Glimmerschiefer, Quarzphyllit, schwarzer PhylHt, hellgrüne Glimmerschiefer, weisse Gangquarze, rote Sandsteine, Triasdolomite, dunkle Kalke und Mergelkalke des Rhät und Lias, roter Crinoidenkalk. Radiolarit und Aptychenkalk wurden nicht beobachtet (ist aber bereits von frühern Autoren als «roter Jaspis», von Staub u.a. in der Nähe der Typuslokalität und am Albulapass gefunden worden, d. V.). Form der Komponenten i.a. eckig bis schwach gerundet, Grosse bis 50cm Durchmesser. Unvollkommene Durchmischung, rasch wechselnde Zusammensetzung der Brekzie. Wenig Bindemittel. Schichtung meist sehr unvollkommen, lokal Sandsteinschmitzen eingeschaltet. Mächtigkeit bis 300m (am Piz Nair), wenig wetterbeständig. Ueber die Altersfrage siehe unter Saluver-Serie. Typuslokalität: Piz Nair (früher Piz Saluver) bei St. Moritz (Oberengadin). 780.200/153.200. Geogr. Verbreitung: siehe unter Saluver-Serie. Tekton. Stellung: siehe unter Saluver-Serie. Wichtige Literatur; Cornelius (1914), p. 28; Cornelius (1935), p. 238; Roesli (1927), p. 147; Heierli (1955), p. 78. Weitere Literatur siehe unter Saluver-Serie, deren Bestandteil die Saluver-Brekzie ist.
Wichtige Publikationen
Finger Willy (1978) : Die Zone von Samaden (Unterostalpine Decken, Graubünden) und ihre jurassischen Brekzien. Mitt. geol. Inst. ETH und Univ. Zürich (N.F.) 224
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