Obere Orbitolinenschichten
Darstellung und Status
- Farbe CMYK
- N/A
- Farbe RGB
- R: 125 G: 125 B: 125
- Rang
- lithostratigraphische Einheit
- Gebrauch
- Element ist nicht in Gebrauch
- Status
- obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)
Nomenklatur
- Deutsch
- Obere Orbitolinenschichten
- Français
- Couches à Orbitolines Supérieures
- English
- Upper Orbitolina Beds
- Herkunft des Namens
-
Namengebendes Fossil (Foraminiferengattung): Orbitolina.
- Historische Varianten
-
obere Orbitolinenschichten (Burckhardt 1896, Rutsch et al. 1966, Gübeli 1994), Orbitulina-Bank (Paulcke 1906), Obere Orbitolinaschichten (Fichter 1934, Furrer 1938), obere Orbitolinenschicht (Linder 2002)
Links
- Synonyme
Komponenten
- Foraminiferen
Orbitolina lenticularis
Hierarchie und Abfolge
- Untergeordnete Einheiten
- Obergrenze
-
Gibbsischichten = Grünten-Member der Garschella-Fm.
- Untergrenze
-
Requienienkalke = Schrattenkalk
Alter
- Alter Top
-
- Aptien
- Alter Basis
-
- Aptien
- Datierungsmethode
-
Unteres Gargasien: Zone der Dufrenoya furcata und des Aconeceras nisus (Kilian in Arn. Heim 1913a.
Geografie
- Geographische Verbreitung
- Vorarlberg (Föllmi 1986) und Westschweiz (Schaub 1936).
Paläogeografie und Tektonik
-
- Gault
- Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
- Herkunftstyp
-
- sedimentär
Referenzen
- Erstdefinition
-
1896) :
Monographie der Kreideketten zwischen Klöntal, Sihl und Linth. Beitr. geol. Karte Schweiz NF 5, 233 Seiten
(
Die Tatsache, dass im Sihltal ... die Schichten mit Caprotina ammonia, Orbitulina lenticularis ... und der Gault in einfacher Reihenoflge übereinander liegen und dass in dieser Gegend keine Caprotina über Orbitulina lenticularis bekannt sind, wie dies nach Herrn Kaufmann am Lopperberg bei Alpnach der Fall ist, wurde von Arn. Escher bereits 1868, p. 62 festgehalten.
- Neubearbeitung
-
1966) :
Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c
ORBITOLINENSCHICHTEN, OBERE (Orbitolitenschichten) (Gargasien ; Helvetikum)
C. Burckhardt (1896) in: Monographie der Kreideketten zwischen Klönthal, Sihl und Linth. Beitr. geol. Karte Schweiz, NF, 5: 68
Typlokalität: Morschfeld, N Brisen, 5.5. km S Beckenried, Kt Nidwalden (Koord.: 678.400/196.600).
C. Burckhardt (1896: 68) konnte im Gebiet seiner «Nordfacies» (= Südhelvetikum) über den Requienienkalken (= Schrattenkalk, >>>) noch ein oberes Orbitolinenniveau nachweisen. Die darüberliegenden, rhynchonellenführenden Kalke unter dem unteren Gault, die E. Renevier (1868: 43) ins obere Aptien stellte, nannte Burckhardt nach Rhynchonella gibbsiana Sowerby Gibbsischichten (>>>).
«Die Tatsache, dass im Sihltal ... die Schichten mit Caprotina ammonia, Orbitulina lenticularis ... und der Gault in einfacher Reihenoflge übereinander liegen und dass in dieser Gegend keine Caprotina über Orbitulina lenticularis bekannt sind, wie dies nach Herrn Kaufmann am Lopperberg bei Alpnach der Fall ist, wurde von Arn. Escher bereits 1868, p. 62 festgehalten.»
H.J. Fichter (1934: 41) gliedert die Oberen Orbitolinenschichten des Bauen-Brisen-Gebietes in:
a) Basisbreccie: «grobspätiges, frisch dunkelgraues Gestein vom Aussehen einer Echinodermenbreccie; Anwitterungs-farbe gelblichgrau bis bräunlich ... die Mächtigkeit nimmt nach S zu bis auf 2 m. Orbitolinen besonders im S.»
b) Schiefriger Teil (= «Sammtmergel» E. Ganz 1912, s.d.): «feinsandige, oft etwas blättrige, mergelige Schiefer; frisch ziemlich dunkel, angewittert hell bräunlich grau ... Die Mächtigkeit nimmt nach S zu bis auf ca. 10 m. Stellenweise Orbitolinen, besonders im S.»
c) Gebankter Teil: «meist gut gebankter, ziemlich feinspätiger, sandiger Kalk; frisch grau, ziemlich zäh; Anwitterung bräunlich, etwas sandig; mehr oder weniger fladenförmige Kieselknollen häufig ... Die Mächtigkeit nimmt nach S zu bis ca. 15 m.» Terebrateln - «T.» sella Sowerby - und Rhynchonellen - «Rh.» (Lamellaerhynchia ?) bertheloti d’Orbigny in Kil. - kommen besonders im N, Orbitolinen mehr im S vor.
Eine ähnliche Ausbildung der Oberen Orbitolinenschichten stellte F. Bentz (1948: 10) in den Melchtälern (Obwalden) fest.
H. Knecht (1925: 337) und HJ. Fichter (1934: 43) betrachten die Oberen Orbitolinenschichten als Sedimentationszyklus. Als basalen Fossilhorizont deutet Fichter Belemnitenreste, die er mit der von Arn. Heim (1919: 464) im Südhelvetikum des Grünten (Allgäu) aufgefundenen Fauna mit Dufrenoya jurcata (Sowerby) in Beziehung bringen möchte. Im Wilerhorn-Gebiet ist diese Basisbrekzie nach D. Staeger (1944: 146) glaukonitreich.
Altersmässig werden die Oberen Orbitolinenschichten ins untere Gargasien - in die Zone der Dufrenoya furcata und des Aconeceras nisus - gestellt, da sie das unmittelbar Liegende der Fauna des Luitere Zuges (>>>; cf. W. Kilian in Arn. Heim, 1913a: 355) bilden. Diese Einordnung wird durch das Auftreten von Rhynchonella bertheloti d’Orbigny, die nach Ch. Jacob & P. Fallot (1913: 64) nur aus diesem Niveau bekannt ist, gestützt.
Die Oberen Orbitolinenschichten sind auf den südlichen Abschnitt des mittelhelvetischen und den südhelvetischen Faziesraum beschränkt.
Literatur; F. Bentz (1948), W. Brückner (1937, 1956), C. Burckhardt (1896), A. Buxtorf (1910), H. J. Fichter (1934), H. Furrer (1939), Arn. Heim (1913a, 1919), Ch. Jacob & P. Fallot (1913), F.J. Kaufmann (1877), W. Kilian (1913), H. Knecht (1925), A. Ochsner (1921), H. P. Schaub (1937), D. Staeger (1944), A. Tobler (1899), L. Vonderschmitt (1923).
(