«Untere Langenegg-Serie»
Darstellung und Status
- Farbe CMYK
- N/A
- Farbe RGB
- R: 125 G: 125 B: 125
- Rang
- lithostratigraphische Einheit
- Gebrauch
- Element ist nicht in Gebrauch
- Status
- inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)
Nomenklatur
- Deutsch
- «Untere Langenegg-Serie»
- Herkunft des Namens
-
Grat der Langenegg (SG) bei Amden
- Historische Varianten
-
Untere Langenegg-Serie (Herb 1962, Frei 1963, Rutsch et al. 1966)
Beschreibung
- Mächtigkeit
- Wahrscheinlich ca. 150-200 m (Herb 1962), stark verfaltet.
Hierarchie und Abfolge
- Hangendes
Alter
- Alter Top
-
- Spätes Cénomanien
- Bermerkungen zu Top
-
Cushmanni-Zone (Herb 1962).
- Alter Basis
-
- Cénomanien
- Bermerkungen zu Basis
-
Obere Appenninica-Zone (Herb 1962).
- Datierungsmethode
-
Mikrofauna und seltene Ammoniten.
Referenzen
- Erstdefinition
-
1962) :
Geologie von Amden mit besonderer Berücksichtigung der Flyschbildungen Beitr. geol. Karte Schweiz (N.F.) 114, 130 Seiten
(
S.78: Charakteristisch für diesen Flysch ist eine intensive Wechsellagerung zwischen folgenden Gesteinstypen:
a) braun anwitternde, im Durchschnitt 1-5 dm dicke, im Bruch dunkelgraue Kalksandsteinbänke mit Graded Bedding (besonders bei den gröberen Typen gut entwickelt), scharf begrenzter Basis und Fliessmarken auf der Schichtunterseite (hauptsächlich Flute Cast Lineation und Groove Casts), in der Regel deutlich feingeschichtet, oft mit Convolute Bedding und Mikrokreuzschichtung. Die Feinschichtung wird durch einen äusserst intensiven Wechsel des Quarzgehaltes in vertikaler Richtung verursacht und ist besonders bei den feinkörnigeren Typen deutlich erkennbar. Die grobkörnige Basis des Kleinzyklus ist oft kalkreicher als der obere Teil. Das detritische Material besteht zum überwiegenden Anteil aus Quarz. Daneben kommen Karbonatgesteinstrümmer und Glimmer vor, während Feldspat eher selten auftritt. Glaukonit ist in wechselnden Mengen, jedoch nur untergeordnet vorhanden. Die Matrix besteht aus dichtem, mehr oder weniger tonigem Kalk, oft mit einem gewissen Siltgehalt. Die Korngrössensortierung ist in den grobkörnigen Anteilen ausgesprochen schlecht, wird jedoch mit abnehmender Korngrösse besser. Vielfach sind die untersten 1-2 cm einer Bank lagenweise auffallend tonreich, so dass es zu blätteriger Absonderung kommen kann; vereinzelt gelang es auch, diese Partie aufzubereiten und daraus eine Mikrofauna zu isolieren. Die letztere besteht zum überwiegenden Anteil aus planktonischen Formen (Globotruncaniden), die streng an die ihrem Gewicht entsprechende Korngrössenfraktion gebunden und in den matrixreicheren Partien in auffallender Weise angehäuft sind, wogegen die quarzreichen Lagen nur sehr wenige oder gar keine Individuen enthalten. Nach der Zusammensetzung ist dieses Gestein als Kalksandstein zu bezeichnen. Die mittlere Korngrösse dieser Sandsteine ist relativ gering und übersteigt in ihren gröbsten Partien nur sehr selten 0,5 mm. Innerhalb der Kleinzyklen gehen diese Sandsteine nach oben hin über in
b) dunkelgraue bis schwarze, dünnschieferige, praktisch kalkfreie, splitterig zerfallende, ziemlich harte Siltschiefer, teilweise aber auch in
c) dunkelbeige anwitternde, teilweise splitterig brechende, teilweise weiche, blätterig zerfallende, im Bruch dunkelbeige bis dunkelgraue Mergel;
d) helle, ziemlich quarzreiche Glimmersandsteinbänke ohne nennenswerte Feinschichtung; Graded Bedding ist hier in der Regel schlecht entwickelt, Mikrofossilien sind ziemlich selten oder fehlen ganz;
e) feinkörnige, dunkelgraue, feingeschichtete Sandkalkbänke ohne Graded Bedding, bilden oft den mittleren Teil eines mit gröberen Anteilen (vgl. unter a) beginnenden Kleinzykus;
f) etwas geschieferte, braun anwitternde, mergelige, feinkörnige Sandsteine mit Übergängen zu sandigen Mergeln, in einzelnen Fällen aufbereitbar.
Vereinzelt gehen die unter a) beschriebenen Kalksandsteine über in gelblich anwitternde, im Bruch kalkähnliche, graue, harte, splitterig brechende, oft völlig kalkfreie, extrem feinkörnige Siltsteine mit zahlreichen schief zur Schichtung verlaufenden Frasspuren (Fukoiden u. a. ). In diesen Fällen bildet der ganze Kleinzyklus zusammen mit der längs scharfer Fläche darüber einsetzenden nächsten Sandsteinbank einen einzigen Härtling, während sonst die Feinfraktion stark zurückwittert.
- Neubearbeitung
-
1966) :
Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c
b) Untere Langenegg-Serie: Typische, verhältnismässig dünnbankige, kleinzyklisch gegliederte Flyschserie mit braun anwitternden, im Durchschnitt 1-5 dm dicken, im Bruch grauen Kalksandsteinbänken mit Graded Bedding, dass besonders bei den etwas grobkörnigeren Typen gut entwickelt ist. Die feinkörnigeren Anteile zeigen häufig gute Feinschichtung, Mikrokreuzschichtung und Convolute Bedding. Nach oben gehen diese Bänke rasch über in dunkelgraue bis schwarze, dünnschieferige, praktisch kalkfreie, splitterig zerfallende, ziemlich harte Siltschiefer oder in dunkelbeige anwitternde, teilweise weiche, blätterig zerfallende, siltige Mergel. Gelegentlich schalten sich auch helle Glimmersandsteinbänke ohne Feinschichtung, sowie, etwas seltener, graue, feinsiltige, kalkige Mergel ein (vgl. R. Herb 1962, Fig. 6a).
Fossilführung und Alter: Nach der in den Sandsteinen auftretenden Mikrofauna kann die untere Langenegg-Serie zweigeteilt werden:
Unterer Teil: Rotalipora appenninica appenninica (Renz), R. appenninica balernaensis Gandolfi, R. cf. globotruncanoides Sigal, Praeglobotruncana stephani (Gandolfi), P. cf. delrioensis (Plummer); Alter: mittleres Cénomanien.
Oberer Teil: Rotalipora turonica Brotzen, R. cushmanni (Morrow), R. Reicheli (Mornod), R. montsalvensis (Mornod), R. globotruncanoides Sigal, R. appenninica appenninica (Renz), R. appenninica balernaensis Gandolfi (letztere zwei Formen eher selten), Praeglobotruncana stephani (Gandolfi), P. stephani var. gibba Klaus; Alter: oberes Cénomanien.
Ferner konnte in der unteren Langenegg-Serie ein vereinzeltes Exemplar eines Ammoniten [Pachydesmoceras sp.aff. denisonianum (Stoliczka)] gefunden werden, der ebenfalls cenomanes Alter der Serie angibt (R. Herb 1962, Fig. 7).
(