«Obere bunte Molasse» (subjurassiche USM-II)
Zurück zu «Kalksandstein-Serie» (von Aarwangen)Darstellung und Status
- Index
- m1 (o3o)
- Farbe CMYK
- (0%,13%,17%,8%)
- Farbe RGB
- R: 235 G: 205 B: 195
- Rang
- lithostratigraphische Formation
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- informeller Begriff
Nomenklatur
- Deutsch
- «Obere bunte Molasse» (subjurassiche USM-II)
- Français
- «Molasse bariolée supérieure»
- Italiano
- «Molassa multicolore superiore»
- English
- «Upper variegated molasse»
- Historische Varianten
-
Obere bunte Molasse (Heim & Hartmann 1919, Bitterli et al. 2011, Jordan et al. 2011, Graf et al. 2012, Bläsi et al. 2015), Obere bunte Molasseserie (Staub 1939), Obere bunte Mergel (Althaus 1947), Obere Bunte Molasse (Erni & Kelterborn 1948), Molasse bariolée (Schuppli 1950), Serie der obern bunten Mergel = aquitane bunte Mergel (Jordi 1951, Jordi 1955), Serie der Sandsteine, bunten Tone und Mergel (Schwab 1960), Obere Bunte Molasse = Aquitan (Füchtbauer 1964), Aquitanien (Gerber & Wanner 1984), Marnes bariolées supérieures (Jordan 2007), Obere Bunte Mergel (Becker et al. 2010), Grès et marnes bigarrés = Obere bunte Mergel (Mojon et al. 2018)
Beschreibung
- Beschreibung
-
Schwemineralien: Epidot + Apatit (+/- Titanit, Zirkon, Hornblende)
„Die Abfolge der «oberen bunten Molasse» besteht aus vorwiegend buntem, gelegentlich auch hellgrauem bis schwarzem Mergel sowie gelblichem bis bräunlichem Silt- und Sandstein, der vereinzelt Knauer- und Aufarbeitungslagen mit Mergelgeröllen und Caliche führt. Aufschlüsse sind sehr spärlich und beschränken sich auf die Gegend um Zofingen–Safenwil und Holziken–Hirschthal im nördlichen Gebiet des Kartenblattes.“ [Graf et al. 2012 S.13]
„Über der Kalksandsteinserie folgt mit fliessendem Übergang die Obere bunte Molasse. Der wegen fehlenden Leithorizonten und raschem Fazieswechsel nicht weiter unterteilbare Schichtkomplex besteht vorwiegend aus rotem, aber auch violettem und grünem Schlammstein und Mergel, die mit Knauersandsteinen und Bänken aus kalkhaltigem Sandstein wechsellagern. Im oberen Teil schalten sich gelegentlich Nester und Horizonte mit kristallinführenden Geröllen ein.“ [Jordi in Bitterli et al. 2011 S.27]
- Mächtigkeit
- Tiefbohrung Altishofen: 520 m, nördlich Zofingen: ca. 100 - 150 m, Kartenblatt 113 Murgenthal: ca 450 m, Tiefbohrung Schafisheim: 106 m (Jordan et al. 2011).
Komponenten
- Titanit
- Hornblende
- Epidot
+ Apatit, Zirkon
- Säugetiere
Im Gebiet des Atlasblatts Langenthal sind Säugetierfunde, darunter Schädel von Rhinocerotiden, gemacht worden (Gerber 1932, 1936; Schaub & Hürzeler 1948).
Hierarchie und Abfolge
- Übergeordnete Einheit
- Untergeordnete Einheiten
- Hangendes
- Obergrenze
-
Die Obergrenze der «Oberen bunten Molasse» liegt unter dem Leit- bzw. Grenzhorizont der transgressiv darüber liegenden OMM.
- Untergrenze
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Der Übergang von der liegenden Kalksandsteinserie in die «Obere bunte Molasse» ist fliessenden.
- Stratigraphische Diskussion
-
Die spärlichen Aufschlüsse im Bereich des Kontaktes zwischen Ablagerungen der USM und der OMM erschweren nicht nur die Grenzziehung, sondern auch die Beurteilung, ob dazwischen eine Sedimentations- oder gar Erosionslücke existiert.
Alter
- Alter Top
-
- Aquitanien
- Alter Basis
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- spätes Chattien
- Datierungsmethode
-
Kleinsäugerfundstelle Oberentfelden-Eistel 1 (2647150/1244250) : jüngeres MN2a oder älteres MN2b (spätes Aquitanien, Kälin 1997). Säugetierfunde am Wischberg (Gerber 1932, 1936; Schaub & Hürzeler 1948, Engesser & Mödden 1997): MN1 (frühes Aquitanien) ; Engehade (Becker et al. 2010) ; Wischberg im Langenthal = MN1 (Engesser & Mödden 1997, Mennecart 2012)
Geografie
- Geographische Verbreitung
- Westschweiz, Berner Mittelland, Aargauer und Zürcher Jurasüdfuss (z.B. Ziegeleigrube Rafz), aareaufwärts des Elektrizitätswerkes Bannwil (BE), im Unterlauf der Önz in der Umgebung von Stadönz (BE), südlich Roggwil (BE), St. Urban (LU), beim Unterwald (AG), Glashütten (AG), beim Boowald (AG), nördlich Pfaffnau (LU), in der Gegend des Chilchbergs (AG), nördlich Strengelbach (AG).
- Typusregion
- Umgebung von Yverdon (VD)
- Typlokalität
-
-
La Mauguettaz (VD)
Merkmale des Ortes- typische Fazies
- (2545150 / 1181070)
- Heim & Hartmann 1919
-
La Mauguettaz (VD)
- Point of interest
-
-
Ziegeleigrube Rafz (ZH)
Merkmale des Ortes- typische Fazies
- Steinbruch, Tongrube
- (2683640 / 1274850)
-
St. Urban (LU)
Merkmale des Ortes- typische Fazies
- Steinbruch, Tongrube
- (2630200 / 1230100)
- Ziegeleigrube (Matter et al. 1980, Gerber & Wanner 1984, Bitterli et al. 2011)
-
Ziegeleigrube Rafz (ZH)
Paläogeografie und Tektonik
-
- USM-II
- Paläogeografie
- Nordalpines Vorlandbecken
- Herkunftstyp
-
- sedimentär
Referenzen
- Erstdefinition
-
1919) :
Untersuchung über die petrolführende Molasse der Schweiz. Beitr. Geol. Schweiz, Geotechn. Serie 6, 95 Seiten
(
S.5: Obere bunte Molasse ... Am Weg S La Mauguettaz sieht man bunte Mergel unter der Hauptmasse der grauen Sandsteine (Burdigalien) und, wie es scheint, über dem Sandstein von Cuarny.
- Neubearbeitung
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1987) :
Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b
OBERE BUNTE MOLASSE (USM ; «Aquitanien») Heim, Arn. & Hartmann, A. (1919): Untersuchungen über die petrolführende Molasse der Schweiz. - Beitr. Geol. Schweiz, geotech. Serie 6, p.5. Originalzitat: «Obere bunte Molasse ... Am Weg S La Mauguettaz sieht man bunte Mergel unter der Hauptmasse der grauen Sandsteine (Burdigalien) und, wie es scheint, über dem Sandstein von Cuarny.» Heim bezieht sich auf die Aufschlüsse am Weg von La Mauguettaz nach La Crausaz (La Grause der Landeskarte, LK-Bl.1203 Yverdon, ca. 6 km E Yverdon). Synonyma: Aquitanien auct. (e.g. Gerber 1913: 452), Obere bunte Molasseserie Staub, W. 1939: 18, Obere bunte Mergel Althaus 1947: 5, Serie der «Obern bunten Mergel» (Aquitanien) Jordi 1951: 8, Serie der obern bunten Mergel Jordi 1955: 55, Bunte Mergel und granitische Sandsteine Kopp 1952: 23, >>>Zinshölzli-Schichten Schär 1967a: 55, >>> Gümmenen-Schichten Rutsch & Schlüchter 1973: Tab. In gleicher stratigraphischer Stellung liegt die faziell ähnliche >>> Rote Molasse (Liechti 1928) resp.«Aquitanzone» (Haus 1937) zwischen Emme und Entlebuch (Fröhlicher 1933). Stratigraphisch äquivalent ist ferner die sandsteinreichere >>> Molasse grise von Lausanne und zumindest der obere Teil der ebenfalls sandsteinreicheren >>> Granitischen Molasse der Ostschweiz und östlichen Zentralschweiz. Die heute unter obenstehenden Bezeichnungen bekannten Schichten wurden z.T. schon im letzten Jahrhundert beschrieben, e.g. von Studer 1825 im Berner Seeland und in der Umgebung von Bern («bunte Mergel») und später von Kaufmann (1860, 1872,1886) aus der Zentralschweiz (>>> «Rothe Molasse»). Kaufmann war noch der Ansicht, es handle sich um die ältesten Schichten der Unteren Süsswassermolasse, d.h. um dieselben roten Mergel wie diejenigen an der Basis der Nagelfluhfächer der aufgeschobenen subalpinen Molasse. Erst seit den Untersuchungen Stehlin's und Baumberger's wurde es klar, dass die «Rothe Molasse» der nördlichen Antiklinalzone Kaufmann's in den oberen Teil der USM zu stellen ist. Typlokalität: Vgl. Originalzitat. Summarische Bohrprofile des «Aquitanien» finden sich bei Kopp 1952 (Altishofen 1) und Lemcke et al. 1968 (Pfaffnau-S 1). Schwermineralprofile der Abfolge wurden von folgenden Bohrungen publiziert: Romanens l (Maurer & Nabholz 1980), Chapelle l, Sorens l (Maurer 1983), Linden l (Maurer et al. 1978), Altishofen (Maurer et al. 1982) und von zwei Bohrungen in denen die Obere bunte Molasse nicht vollständig erhalten ist: Ruppoldsried l (Schlanke et al. 1978) und Courtion l (Maurer 1983). Ausgedehnte Oberflächenprofile zwischen Laupen (LK-Bl.1166 Bern) und Aarberg (LK-Bl.1146 Lyss), sowie an der Aare N Bern (Engehalde, vgl. Rollier 1911), S und E Biel (LK-Bl.1145 Bieler See und 1146 Lyss), ferner in der Gegend von Langenthal (LK-Bl.1128 Langenthal und 1108 Murgenthal), ferner im Freiburgischen und anschliessenden Waadtland (LK-Bl.1165 Murten, 1184 Payerne, 1203 Yverdon und 1204 Romont). Lithologie: Bunte, oft kirschrote Mergel im Wechsel mit Knauersandsteinen und mergelkalk-artigen Feinsandsteinen, im E (Aargau, Luzern) granitische Sandsteine (Bohrung Altishofen). Nach Jordi (1955: 56) Zunahme der Sandsteine im oberen Teil. Staub (1939) teilte die Abfolge in einen oberen, sandsteinreichen und einen unteren, aus roten und bunten Mergeln bestehenden Abschnitt (>>> Zone der obern Knauermolasse und >>> Zone der roten Ziegeleitone). Auch im Freiburgischen wird eine obere sandsteinreiche Folge (>>> Clamagnaulaz, Grès de, >>> Serie de Marnand) und eine untere Serie mit bunten Mergeln (>>> Arbogne, Couches de l') ausgeschieden. Mächtigkeit und stratigraphischer Verband: E Yverdon: 140 m (Jordi 1951: 58); Courtion 1: 581 m (Maurer 1983: 33; nach Sieber's Karte (1959) begann diese Bohrung im obersten Teil der unteren Süsswassermolasse); Romanens 1: 844 m (Maurer & Nabholz 1980: 206); Berner Seeland S Biel ca. 700 m (Schuppli 1950: Tf. III); Aarwangen: ca. 500 m (Erni & Kelterborn 1948); Altishofen l: 520 m (Kopp 1952); Ruppoldsried l: 480 m (geschätzt, Schlanke et al. 1978); Linden l: 1572 m (ganzes «Aquitanien» nach Maurer et al. 1978). Liegendes: >>> Sandstein von Cuarny (Gegend von Yverdon); >>> Zone der untern Knauermolasse; >>> Kalksandsteinserie von Aarwangen; Kalksandstein-Serie (Bohrung Altishofen 1); >>> «Chattien» (Bohrung Linden). Hangendes: >>> OMM: >>> Zone der marinen, plattigen Sandsteine und Muschelsandsteinbänke (Burdigalien) Jordi 1951: 8. (Auf der Karte von Althaus (1947) werden die untersten ca. 80 m dieser Zone noch in die USM einbezogen); >>> Formation grèseuse de la MMS Dorthe 1962: 336, >>> Grenzzone Aquitanien-Burdigalien Ramseyer 1952: 185; >>> Brüttelen-Muschelnagelfluh Studer 1824. Verbreitung, Fazies und Paläogeographie: Subjurassisches und mittelländisches Gebiet der Westschweiz und Kt. Bern bis Oberaargau. Vom Napfgebiet an ostwärts Übergang in die Fazies der >>> Granitischen Molasse. Im Kt. Waadt Übergang in die Fazies der >>> Molasse grise de Lausanne. Der sandsteinreiche obere Teil besteht aus einer zyklischen Repetition von Sandsteinen die an der Basis grobkörnig sind und nach oben feiner und in rote Mergel übergehen, in welchen sich manchmal Caliche-Knöllchen finden. Die Basis der Sandsteinbänke ist unregelmässig und enthält manchmal Mergelgerölle, Zeichen von «Channelling» und Wiederauffüllung. Diese Art von «Fining-upward»-Zyklen wird als seitliche Migration von mäandrierenden Flüssen auf einer Alluvialebene gedeutet (matter 1980). Die ausserdem vorhandenen dünnen Feinsandsteinbänke sind Ablagerungen gelegentlicher Überschwemmungen der Alluvialebene. Die bunten Mergel können als distale Fazies gedeutet werden, die bei geringerer Wasserzufuhr zur Ablagerung kamen und dann längere Zeit oxydierendem Milieu ausgesetzt waren. Es mag kein Zufall sein, dass die Hauptverbreitung der dominierenden Rotmergelfazies zwischen Gebieten stärkerer Sandschüttung (Molasse grise, Granitische Molasse) liegt. Immerhin war der «Paleoslope» im subjurassischen Mittelland entlang dem Jura nach ENE gerichtet und damit auch der Sedimenttransport (Hofmann 1959b: 62, füchtbauer 1964: 229, maurer 1983: Abb. 24). Das proximalere Gebiet mit seiner stärkeren Absenkung wirkte bis zu einem gewissen Grade als Sedimentfalle für die radialen Schüttungen. Bezeichnenderweise gelangen die progradierenden Nagelfluhen der Napf-schüttung (nach Maurer et al. 1978 der Thunersee-Schüttung) erst im oberen Abschnitt des «Aquitanien» ins Bernische Mittelland (Bohrung Linden). Das Schwermineralspektrum ist überall durch den dominierenden Epidot, mit Apatit als zweitwichtigstem Schwermineral, gekennzeichnet. Fossilinhalt und Alter: Im Berner Seeland enthält die basale OMM eine Säugerfauna des Burdigalien (>>> Brüttelen-Muschelnagelfluh). Am Mont Vully beschreibt Hürzeler (in ramseyer 1952, vgl. >>> Grenzzone Aquita-nien-Burdigalien) eine Säugerfauna, die für oberstes Aquitanien oder unterstes Burdigalien spricht. Nach ramseyer (1952: 198) machen sich in dieser Zone bereits marine Einflüsse geltend. Die Foraminiferen in der darüber folgenden OMM sprechen für Burdigalien (ramseyer 1952:199). Ca. 80 m über dem Dach der >>> Serie der Gipsmergel ( = ca. 65 m über dem nach bertschy 1958: 247 nur ca. 15 m mächtigen >>> Sandstein von Cuarny) liegt die Säugerfundstelle Essert sous Champvent, etwa 4 km WNW Yverdon (LK-Bl.1183 Grandson, Koord. 535.46/183.23). Hürzeler (in Jordi 1955: 58) schreibt darüber: «Die Fundstelle von Essert sous Champvent lieferte folgende Formen: Rhodanomys schlössen Depéret und Caenotherium sp.Dieser Fundpunkt gehört ... entweder dem obersten Stampien (entsprechend der Fauna von Küttigen) oder dem unteren Aquitanien an. Das genauere Alter kann erst bestimmt werden, wenn mehr Formen vorliegen.» Nach Jordi (1955: 54) ist der Sandstein von Cuarny ins Aquitanien zu stellen: Hürzeler (in Jordi 1955: 52) schreibt über Jordi's Funde NE Grèssy am rechten Ufer des Buron (LK-Bl.1203 Yverdon, Koord. 539.03/178.10, ca. 25 m unter der Basis des Sandsteins von Cuarny): «Die Vergesellschaftung von Cricetodon collatus mit einem Lagomorphen ist typisch für das terminale Stampien (Fauna von Küttigen bei Aarau) und das untere Aquitanien (Fauna von Boudry). Da ... nur wenig Reste vorliegen ... kann nicht entschieden werden, ob der Fundkomplex ... bereits zum Aquitanien gehört oder nicht.» Über dieser Fundstelle fand Jordi (1955) aber noch bis an die Basis der «Grès de Cuarny» Plebecula ramondi (BRGT.) und legte deshalb die Stufengrenze Stampien/Aquitanien an die Basis des Sandsteins von Cuarny. Von der «partie tout à fait supérieure» des Profils von Boudry zitiert Kissling (1974, p.64) Dimyloides Stehlini, «fossile caracteristique de l'Aquitanien inférieur», und Eucricetodon collatus «dont les dimensions paraissent indiquer un âge plus recent que celui du gisement type de Coderet.» Danach handelt es sich hier nicht um «Chattien» wie aus Kissling's Titel zu seiner Fig. 30 («Grès et marnes gris à gypse») vermutet werden könnte. Der erwähnte Dimyloides Stehlini stammt von der Fundstelle Boudry III / La Tuilière (LK-Bl.1164 Neuchâtel, Koord. ca. 554.70/ 200.10, nach Kataster der tertiären Säugetierfundstellen der Schweiz, Naturhist. Museum, Basel). Von der gleichen Stelle wird im Kataster Eomys, Rhodanomys und ein Myoxide erwähnt. Eucricetodon collatus, zusammen mit Titanomys, einem Soriciden und einem Myoxiden, stammt nach Kataster von einem Süsswasserkalk der Fundstelle Boudry I / Les Isles (Koord. 555.00/200.25). Nach dem geologischen Atlasblatt 1:25000 Neuchâtel (Frei et al. 1974) handelt es sich dabei um die höchste bei Boudry aufgeschlossene USM. Nach Kataster und nach Hürzeler 1945: 660 ist das Alter ebenfalls Aquitanien. Lithostratigraphisch nur wenig tiefer als Boudry I und Boudry III liegt Boudry II (Parc) mit Koord. 554.450/199.925. Hier zitiert Hürzeler (Kataster) von einer Linse dunkler sandiger Mergel mit Gips am Ufer der Areuse Eucricetodon collatus, Piezodus tomerdingensis, Caenotherium sowie einen Erinaceiden, Soriciden und Myogaliden. Die Stelle liegt an der Basis von Frei's (1925) Profil Fig. 5 und ist nach Hürzeler (Kataster) Unteres Aquitanien. Nach Frei besteht dieses Profil aus einer Folge vorwiegend grauer Mergel mit einzelnen Süsswasserkalken und Schwarzmergelhorizonten. Gips notiert er keinen. Die Lithologie spricht immerhin dafür, dass dieses Profil trotz seines untermiozänen Alters noch in die >>> «Grès et marnes gris à gypse» eingereiht werden könnte, wie dies Kissling 1974: Fig. 30 tat. Zwei wichtige Säugerfundstellen sind diejenigen von Wischberg SW Langenthal (LK-Bl.1128 Langenthal, Koord. 624.650/227.630 «Wischberg I» und 625.500/228.025 «Wischberg II»). Die von Schaub & Hürzeler (1948) eingehend bearbeitete Fauna lieferte 19 Arten die sich nach den Autoren in der Hauptsache aus Formen zusammensetzt, die für das Aquitanien charakteristisch sind. Sie zitieren (p.365): «Es liegt in Cricetodon collatus ein positiver Beweis dafür vor, dass wir es mit einer unteraquitanischen Tiergesellschaft zu tun haben. Dieser Cricetodon ist wie in Paulhiac mit Plesiosminthus myarion, Rhoda-nomys Schlössen, «Peridyromys», den beiden Diceratheriumarten, Caeno-therium und Amphitragulus vergesellschaftet.» Nach der Karte von Erni & Kelterborn (1948) liegen die Fundstellen stratigraphisch ungefähr in der Mitte der Oberen bunten Molasse, ca. 250 m stratigraphisch unter der Basis der OMM. Literatur: Althaus 1947: 5, Karte; Becker 1972: 16-58, 1973: 5, 6; Becker & ramseyer 1972: Karte; bertschy 1958: 237,245,247,248, 250, Tf.I; briel 1962: 197ff.; dorthe 1962: 336; erni & Kelterborn 1948: 6, 22, 23, Tfn.I, II; frölicher 1933: 5; füchtbauer 1964:200,229,277; gerber 1913:452,1932b: 274,1936: 580,1950a: Karte, 1950b: 8; Gilliéron 1885: 371 ff.; Gilliéron et al. 1879: Karte; haus 1937: 39; Heim & Hartmann 1919: 35, 37, 42, 70; Hofmann 1959b: 62; Hürzeler 1945: 660; Jordi 1951: 3-5, 8, 1955: 47, 52-57, Tf.V; Kaufmann 1860: 107ff., Karte 1872: 209, 210, 312, 340, Karte, 1886: 564; kellerhals & tröhler 1981: Karte; Kissling 1974: 64, Fig. 30; kopp 1952: 23,1962: 10; ledermann 1977: Karte; LEMCKEetal. 1968: 21; Liechti 1928: 7-12; matter in: matter et al. 1980: 287; maurer 1983: 33; maurer & nabholz 1980: 206ff., Tf.; maurer et al. 1978: 511 ff., Tf.; maurer et al. 1982: 390ff., ramseyer 1952: 185, 195, 198, 199; rollier 1911: Tab., Rumeau 1954: 15; Rutsch & Schlüchter 1973: Tab.; schär 1967a: 55; schär et al. 1971: Karte; Schaub & Hürzeler 1948: 354ff., 365: Schlanke et al. 1978:415,416,419; staub, W. 1939: 18; Studer 1824:47, 1825:99-101, 1872a:41. Zusätzliche Referenzen in den Artikeln, auf welche in diesem Artikel verwiesen wird.
(
-
Fossilhorizont Wischberg
- Rang
- biostratigraphischer Horizont
- Status
- lokaler Begriff (informell)
- Age
- Aquitanien
-
Fossilhorizont Oberentfelden-Eistel-1
- Name Origin
-
Engstel südöstlich von Oberentfelden (AG)
- Rang
- biostratigraphischer Horizont
- Status
- lokaler Begriff (informell)
- Kurzbeschreibung
- Kleinsäugerfundstelle der Obere Bunte Molasse.
- Age
- Aquitanien