Juranagelfluh

Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,0%,0%,100%)
Rang
lithostratigraphische Superformation
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Juranagelfluh
Français
Poudingues jurassiens
English
Juranagelfluh
Historische Varianten
Jura Nagelfluh = Nagelflue jurassique [sic] (GK100), nagelfluh jurassique (Boyer 1885), Juranagelfluh (Früh 1888), (Polygene) Juranagelfluh (Tobler 1905 Tab.2a/b, Schaad 1908, Disler 1941, Schreiner 1965, Geyer & Gwinner 1991), Jura-Nagelfluh = Nagelfluh du Jura (Trümpy et al. 1980), Jura-Nagelfluh = Nagelfluh jurassiennes (Hantke 1986)

Beschreibung

Beschreibung
nördliche Randfazies der Oberen Süßwassermolasse
Mächtigkeit
Die Nagelfluhbänke erreichen meist etwa 3 bis 5 m, selten bis zu 10 m Mächtigkeit. Der Gesamtkomplex der JuraNagelfluhbildungen ist in der tektonisch abgesackten Depression des Hegaus am mächtigsten (über 300 m), reduziert sich aber gegen den NW-Rand des Molassebeckens sehr rasch.

Alter

Alter Top
  • Tortonien
Alter Basis
  • Serravallien

Geografie

Geographische Verbreitung
Nordwestrandes des Molassebeckens.

Paläogeografie und Tektonik

  • USM-J
  • OSM-J
  • Obere Meeresmolasse
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen
Juranagelfluhen im eigentlichen Sinne sind fluvioterrestrische Konglomerathorizonte, deren Komponenten aus nichtalpinem Material bestehen, das vorwiegend aus jurassischen und triadischen Sedimenten der ehemaligen mesozoischen Sedimentbedeckung des südlichen Schwarzwald- und ev. Vogesengebietes stammt. Nur in den höchsten Schichten treten untergeordnet auch Kristallingerölle aus dem Schwarzwald auf (Schreiner 1965: 329).
Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Schaad E. (1908) : Die Juranagelfluh. Beitr. Geol. Karte Schweiz (N.F.) 22, 53 Seiten

Die Juranagelfluh bedeckt als ausgedehnte Geröllbildung die Plateauflächen des Basler Tafeljura südlich der Ergolz; dann zieht sie als schmaler Streifen durch den Kanton Aargau bis gegen Brugg. Sie findet sich wieder auf den Höhen zwischen Rhein und Klettgau und an vereinzelten Punkten des südlichen Randens. Nordöstlich von der grossen Verwerfungslinie Thayngen-Fützen tritt sie plötzlich in bedeutender Ausdehnung und Mächtigkeit auf und reicht als geschlossener Komplex bis zur Donau; längs derselben findet man sie noch in einzelnen zerstückelten Resten am Südrande der schwäbischen Alb bis gegen Ulm.
Neubearbeitung
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b
  • Jüngere Juranagelfluh

    Rang
    lithostratigraphische Subgruppe
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung
    Lokale fluvioterrestrische Konglomerathorizonte der subjurassischen OSM, die durch schlecht sortierte und oft sehr grosse Gerölle charakterisiert sind. Die Gerölle stammen überwiegend aus dem Malm (Villigen-Fm.) und dem Dogger (Hauptrogenstein).
    Age
    Langhien
    • «Randen-Hegau-Juranagelfluh»

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)
      Gültiger Begriff
      Kalter-Wangen-Formation
      Nomenclatorial Remarks
      <p>der Randen (einzahl, männlich) ist ein Gebirge eher als eine Kette (&gt;&lt; die Gastlosen = Plural)</p>
      Kurzbeschreibung

      Nagelfluhhorizont der OSM, welcher hauptsächlich aus Kalkareniten, arenitischen Mergeln und gipsführenden Mergeln mit bituminösen Süsswasskalk-Einlagerungen besteht.

      • Büttenhardt-Juranagelfluh

        Name Origin

        Büttenhardt (SH)

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Kurzbeschreibung
        Nagelfluh mit lokalen Geröllen (Trias, Lias, Dogger, Malm) und einer kalksandigen bis sandig-mergeligen Matrix, die auch geröllfreie Zwischenlagen bildet.
    • Mergeldominierte Fazies der Jüngeren Juranagelfluh

      Rang
      lithostratigraphische Formation
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung
      Feinklastische Beckenfazies der Jüngeren Juranagelfluh: ockergelber bis gelbbrauner (manchmal auch grauer oder rötlicher) siltig-feinsandiger Mergel. Einzelne Konglomeratbänke treten lokal vor.
      Age
      Langhien
    • Aargauer Juranagelfluh

      Name Origin

      Kanton Aargau (AG)

      Rang
      lithostratigraphische Formation
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung

      Linsenförmiger Nagelfluhhorizont der OSM, der durch Malm- (Villigen-Fm.) und Doggergerölle (Hauptrogenstein) charakterisiert ist. Im Gegensatz zur Basler Juranagelfluh fehlen aber Muschelkalk- und Buntsandsteingerölle. Geht lateral in Kalksandstein oder Mergel («Helicidenmergel») über.

      Age
      Langhien
      • Herznach-Juranagelfluh

        Name Origin

        Herznach (AG), Tafeljura

        Rang
        lithostratigraphische Bank
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Kurzbeschreibung

        Basaler, diamiktischer Teil der Aargauer Juranagelfluh, der ausnahmsweise (und nur lokal) Buntsandstein- und Kristallingerölle enthält.

    • Basler Juranagelfluh

      Name Origin

      Basler Jura (BL)

      Rang
      lithostratigraphische Formation
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung

      Kalknagelfluh der OSM des Juragebirges, in welcher Gerölle des Muschelkalks und des Doggers dominieren. Untergeordnet treten Sandstein, Siltstein und Mergel auch vor.

      Age
      Burdigalien
    • Juranagelfluh des Beckens von Laufen

      Name Origin

      Südöstlicher Teil des Laufen-Beckens (BL)

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung

      Konglomerat mit variablem Geröllspektrum (Quarzite, Buntsandsteine, Muschelkalke, Kristallingesteine), wechsellagernd mit Sand und Mergel.

      • Nebelberg-Süsswasserkalk

        Name Origin

        Hof Nebelberg (SO)

        Rang
        lithostratigraphische Bank
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Kurzbeschreibung

        Fossilreicher grauer Süsswasserkalk innerhalb der Juranagelfluh des Beckens von Laufen.

        Age
        Tortonien
      • Tonilöchli-Juranagelfluh

        Name Origin

        Käselbach nördlich von Tonilöchli (SO)

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        lokaler Begriff (informell)
        Kurzbeschreibung

        Lokales Vorkommen der Juranagelfluh des Beckens von Laufen. Gilt als Typlokalität.

    • Formation du Crêt-du-Locle

      Name Origin

      Le Crêt-du-Locle (NE)

      Rang
      lithostratigraphische Einheit
      Status
      lokaler Begriff (informell)
      Kurzbeschreibung

      Marnes rouges et/ou conglomérat riche en blocs (pouvant atteindre 4-5 mètre cube) de calcaire mésozoïque.

      Age
      Miozän
      • «Marnes rouges et vertes»

        Rang
        lithostratigraphische Einheit
        Status
        informeller Begriff
        Kurzbeschreibung

        Marne argileuse rouge à concrétions calcaires blanches irrégulière et petits galets, avec intercalations de niveaux gompholithiques. Présence de rares veines et nodules de pyrite et de lentilles de gypse.

        Age
        Langhien
  • Mittlere Juranagelfluh

    Rang
    lithostratigraphische Einheit
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Nagelfluhhorizonte der oberen OMM, die durch einen hohen Anteil an Malm- und Doggergeröllen charakterisiert sind.

    Age
    Burdigalien
  • Ältere Juranagelfluh

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Konglomeratgefüllte Rinnen in der subjurassischen, oberen USM. Das Konglomerat besteht vorwiegend aus grossen Malmkalkblöcken und -geröllen, sowie gelbbraunem Mergel.

    Age
    Aquitanien
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