Hertenbergtobel-Horizont

Darstellung und Status

Farbe RGB
R: 250 G: 225 B: 225
Rang
lithostratigraphische Bank
Gebrauch
Element ist nicht in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)

Nomenklatur

Deutsch
Hertenbergtobel-Horizont
Français
Horizon de l'Hertenbergtobel
English
Hertenbergtobel Horizon
Herkunft des Namens

Hertenbergtobel(SG), NE Niederwil

Historische Varianten

Rotmergelhorizont mit exotischen Geröllen (Hofmann 1973c, Habicht 1987), Blockhorizont, bzw. Horizont mit exotischen Geröllen und Splittern (Hofmann et al. 1975)

Paläogeografie und Tektonik

  • Obere Süsswassermolasse
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Hofmann Franz (1973) : Blatt 1074 Bischofszell. Geologischer Atlas der Schweiz 1:25000, Erl. 65

S.12: Im Hertenbergtobel, NE von Niederwil, tritt 40 m unter dem Bentonit-Horizont, bei 733.600/256.620/550, im Liegenden einer Nagelfluhbank eine Rotmergelzone auf, die nach unten in Wetterkalk übergeht. ... In der Rotmergelzone finden sich ... gut gerundete, zum grösseren Teil zerschlagene Gerölle... sie stimmen am besten mit Geröllen der Napf-Schüttung überein... Der karbonatarme Rotmergel... ist auffallend reich an Montmorillonit.

Neubearbeitung
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

ROTMERGELHORIZONT MIT EXOTISCHEN GERÖLLEN
OSM
Hofmann, F. (1973c): Erläuterungen: Geologischer Atlas der Schweiz 1:25000, Blatt 1074 Bischofszell (Nr. 65), p.12.
Originalzitat: «Im Hertenbergtobel, NE von Niederwil, tritt 40 m unter dem Bentonit-Horizont, bei 733.600/256.620/550, im Liegenden einer Nagelfluhbank eine Rotmergelzone auf, die nach unten in Wetterkalk) übergeht. ... In der Rotmergelzone finden sich ... gut gerundete, zum grösseren Teil zerschlagene Gerölle... sie stimmen am besten mit Geröllen der Napf-Schüttung überein... Der karbonatarme Rotmergel... ist auffallend reich an Montmorillonit.»
Typlokalität: Hertenbergtobel, Koord. 733.600/256.620, Kote 550 m, LK-Blatt 1074 Bischofszell.
Lithologie: Vgl. Originalzitat. Die Geröllfragmente sind häufig von Rissen durchsetzt und tragen somit alle Zeichen einer mechanischen, zerstörenden Beanspruchung. Die meisten Gerölle sind quarzitische Sandsteine. Petrographisch besteht keinerlei Verwandschaft mit den Komponenten der in der begleitenden Molasse auftretenden Hörnli-Nagelfluhen der OSM. Sie stimmen jedoch am besten mit Geröllen der Napf-Schüttung überein, wie sie in der OMM der Nordostschweiz vorkommen. Die betreffenden Schichten der OMM liegen jedoch in der weiteren Umgebung in rund 1000 m Tiefe.
Stratigraphischer Verband: Der Rotmergelhorizont liegt stratigraphisch ca. 40 m unter dem Bentonithorizont von Bischofszell, in einer Position also, die mit jener des >>> Malmkalk-Blockhorizontes weiter E an der Sitter vergleichbar ist.
Verbreitung, Paläogeographie und Alter: Bei den exotischen Geröllen des Rotmergelhorizontes auf LK-Blatt Bischofszell handelt es sich offenbar nur um Vorkommen mit beschränkter Verbreitung (vgl. Hofmann 1973a: 89 und 1973c: 12). Aufgrund des Geröllbestandes und der wahrscheinlichen Altersgleichheit mit dem >>> Malmkalk-Blockhorizont werden die Gerölle versuchsweise als Auswürflinge eines Impakt-Ereignisses betrachtet, das in Zusammenhang mit der Entstehung des Ries gebracht wird.
Literatur: Hofmann 1973a: 88-91, 97, 1973c: 12, 13.

zum Anfang der Seite