Fehli-Nagelfluh

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,7%,39%,10%)
Farbe RGB
R: 230 G: 215 B: 140
Rang
lithostratigraphische Bank
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)

Nomenklatur

Deutsch
Fehli-Nagelfluh
Français
Poudingue du Fehli
Italiano
Conglomerato di Fehli
English
Fehli Conglomerate
Herkunft des Namens

Fehli (BE), an der Gibelegg

Historische Varianten

Fehlinagelfluh (Rutsch 1947), Fehli-Nagelfluhhorizont (Habicht 1987)

Beschreibung

Beschreibung

Kalknagelfluh der Gibelegg-Formation, die als Basis der OSM betrachtet wurde. Marine Ablagerungen (Schwendelberg-Schichten) finden sich jedoch im Hangenden.

Originalzitat: «... eine mehrere Meter mächtige, eine Steilwand bildende, äusserst grobgeröllige Kalknagelfluh vom Typus der Sädel-Nagelfluh oder der Guggisberger Fazies ...» [Rutsch 1947]

Hierarchie und Abfolge

Übergeordnete Einheit

Geografie

Typlokalität
  • Fehli (BE)
    Merkmale des Ortes
    • typische Fazies
    Zugänglichkeit des Ortes
    • Steinbruch, Tongrube
    Koordinaten
    • (2599150 / 1182800)
    Notizen
    • Habicht 1987

Paläogeografie und Tektonik

  • OMM-II
Paläogeografie
Nordalpines Vorlandbecken
Herkunftstyp
  • sedimentär

Referenzen

Erstdefinition
Rutsch R.F. (1947) : Molasse und Quartär im Gebiet des Siegfriedblattes Rüeggisberg (Kanton Bern). Beitr. geol. Karte Schweiz (N.F.) 87, 99 Seiten

In der Mittelländischen Zone des Giebelegg-Gebietes finden sich im oberen Helvétien zwar ebellfalls Sandsteine und blaugraue Schiefermergel mit vereinzelten marinen Fossilhorizonten, dagegen sind die «Petrefaktenlager» und der Muschelsandstein des Bütschelegg-Gebietes nicht nachweisbar. Ihr Fehlen ist wahrscheinlich auf limnische Einflüsse zurückzuführen, da die marine Serie nach oben in bunte Mergel übergeht, die offensichtlich limnischer oder fluvioterrestrischer Entstehung sind (Heliciden). Überlagert werden diese Schichten durch einen Nagelfluhhorizont vom Typus der Sädel-Nagelfluh und der Guggisberger Fazies. Diese «Fehli-Nagelfluh» wurde aus praktischen Gründen als Grenzhorizont zwischen Helvétien und Oberer Süsswassermolasse gewählt, obgleich bunte Mergel bereits im Liegenden der Fehli-Nagelfluh auftreten. Wegen des Fehlens der übrigen stratigraphischen Leithorizonte lässt sich leider nicht entscheiden, ob die Fehli-Nagelfluh der Sädel-Nagelfluh des Bütschelegg-Gebietes entspricht. Die Mächtigkeitsverhältnisse deuten sogar eher darauf hin, dass die Fehli-Nagelfluh etwas älter ist. Auf jeden Fall dürfte an der Giebelegg das oberste Helvétien bereits in limnischer Fazies entwickelt sein.

Neubearbeitung
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

FEHLI-NAGELFLUHHORIZONT
Basale OSM ; «Helvétien»
Rutsch, R. F. (1947): Molasse und Quartär im Gebiet des Siegfriedblattes Rüeggis-berg (Kanton Bern). - Beitr. geol. Karte Schweiz [N.F.] 87, p.21.
Originalzitat: «... eine mehrere Meter mächtige, eine Steilwand bildende, äusserst grobgeröllige Kalknagelfluh vom Typus der Sädel-Nagelfluh oder der Guggisberger Fazies ...»
Synonyma: Rutsch (1947: 21) denkt an eine mögliche Korrelation der Fehli-Nagelfluh mit der lithologisch sehr ähnlichen Sädel-Nagelfluh (>>>-Belpberg-Schichten), doch hält er es für wahrscheinlich, dass die Fehli-Nagelfluh stratigraphisch etwas tiefer liegt als die Sädel-Nagelfluh. Ferner liegt nach Rutsch & Schlüchter (1973, Tab.) der Austernsandstein Frasson 1947 (>>> Schwendelberg-Schichten) in der Fortsetzung der Fehli-Nagelfluh, während nach Frasson (1947: 31) die Fehli-Nagelfluh stratigraphisch unter den Austernsandstein zu liegen käme.
Typlokalität: Kleine Grube am Waldweg N Fehli (neue Schreibweise: Feli), LK-Bl. 1186 Schwarzenburg, Koord. 599.150/182.800.
Fazies: Fluvioterrestrisch (Guggisberg-Schüttung).
Fossilinhalt und Alter: Vgl. Rutsch 1947: 21-22. Zwanzig m im Liegenden der Fehli-Nagelfluh finden sich bunte Mergel mit Steinkernen von Süsswasser- oder Landschnecken. Die obersten marinen Faunen liegen ca. 70 m stratigraphisch unter der Fehli-Nagelfluh.
Aufgrund der Korrelation mit den Aufschlüssen im Guggisberggebiet und der wahrscheinlichen Position der Fehli-Nagelfluh im Vergleich mit dem Belpberg-Profil, ist auf «Helvetien»-Alter zu schliessen. Damit ergibt sich, dass die Grenze OMM-OSM in diesem Gebiet des proximalen Guggisberg-Schuttfächers innerhalb des Helvétien liegt.
Literatur: Frasson 1947: 30, 31; Gerber 1932a: 68, 69; Rutsch 1947: 21, 22, 24, 25, 1967c: 18, 20: Rutsch & Schlüchter 1973: Tab.; Schmid 1970: 46.

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