Zinshölzli-Schichten (sensu Schär 1967b)
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- Index
- m1Z
- Farbe CMYK
- (0%,13%,17%,8%)
- Farbe RGB
- R: 235 G: 205 B: 195
- Rang
- lithostratigraphische Formation
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- lokaler Begriff (informell)
- Diskussion des Status
Nomenklatur
- Deutsch
- Zinshölzli-Schichten (sensu Schär 1967b)
- Français
- Couches du Zinshölzli (sensu Schär 1967b)
- Italiano
- Strati di Zinshölzli (sensu Schär 1967b)
- English
- Zinshölzli Beds (sensu Schär 1967b)
- Herkunft des Namens
-
Zinshölzligraben = Fürhölzligrabe, östlich von Mörigen (BE)
- Historische Varianten
- Oberer Teil der Unteren bunten Molasse-Serie bis und mit den Zinshölzli-Schichten bei Mörigen + Untere Folge von Knauersandsteinen mit grauen Mergeln + Obere bunte Molasseserie (Staub 1938), Serie der Sandsteine und bunten Ton und Mergel (Schwab 1960), Zinshölzli-Schichten (Schär 1967b, Rutsch & Schlüchter 1973, Gruner et al. 2013), Zinshölzli-Formation
Beschreibung
- Beschreibung
- Wechsellagerung von (Knauer-)Sandstein mit buntem Mergel(-ton), sowie einzelnen Süsswasserkalkbänken.
- Mächtigkeit
- 450 - 900 m (Staub 1938) ; ca. 700 m (Schär 1967b, Rutsch & Schlüchter 1973): ca. 500 m in der Umgebung von Biel (Gruner et al. 2013), 800 m in der Region Lyss (Antenen 1971).
Hierarchie und Abfolge
- Übergeordnete Einheit
- Hangendes
- Liegendes
- Obergrenze
- Basis der Brüttelen-Muschelnagelfluh (= «Unterer Muschelsandstein»/«Konglomeratbank») oder Aussetzen des bunten Mergels.
- Untergrenze
- Basisfläche der Süsswasserkalkbank im Zinshölzli-Graben.
Alter
- Alter Top
-
- Aquitanien
- Alter Basis
-
- spätes Chattien
- Datierungsmethode
- Burdigale Säugertiere im Hangenden (Studer 1895, Stehlin 1914).
Geografie
- Geographische Verbreitung
- Berner Seeland zwischen Murten und Solothurn, östlich bis in die Gegend von Bern (unter der lokalen Bezeichnung «Gümmenen-Schichten»).
- Typusregion
- Berner Seeland (BE)
- Typusprofil
-
-
Zinshölzli-Graben (BE), E Mörigen
Merkmale des Ortes- Untergrenze
- typische Fazies
- Bachprofil
- (2583550 / 1214975)
- Schuppli 1950, Schaer 1967b, Gruner et al. 2013 ; Obergrenze am Jensberg definiert (Burri 1951, Schär 1967b)
-
Zinshölzli-Graben (BE), E Mörigen
- Point of interest
-
-
Ziegeleigrube Pieterlen (BE)
Merkmale des Ortes- typische Fazies
- (2592150 / 1224000)
- <p>Keller et al. 1990</p>
-
Ziegeleigrube Pieterlen (BE)
Paläogeografie und Tektonik
-
- USM-II
- Paläogeografie
- Nordalpines Vorlandbecken
- Herkunftstyp
-
- sedimentär
- Bildungsbedingungen
- Fluvioterrestrisch bis lakustrisch.
- Metamorphose
- unmetamorph
Referenzen
- Erstdefinition
-
1967) :
Geologische und sedimentpetrographische Untersuchungen im Mesozoikum und Tertiär des Bielerseegebiets (Kt. Bern) Beitr. Geol. Karte Schweiz (N.F.) 133, 87 Seiten
(
S.55: Zinshölzli-Schichten ("Aquitanien") Aquitanien (GERBER 1913: 462)p. p., Aquitanien (BAUMBERGER19 15: 117), Aquitanien (BURRI 1951: 43) p. p., Aquitanien (SCHWAB 1960: 19) Typuslokalität: Zinshölzli-Graben (E Mörigen). Vgl. Profil in SCHUPPLI (1950: 5). Untergrenze: Basisfläche der Süsswasserkalkbank im Zinshölzli-Graben (Koord. vgl. oben). Obergrenze: Basisfläche der Konglomeratbank am Jensberg (Koord. 587.015/217.155). Vgl. dazu BURRI 1951: 43. Lithologie: Bunte Tone und Mergel, Sandsteine und Knauersandsteine. Altersfrage: Über das Alter der Basis-Schichten vgl. Abschn. 1.333.5. Wir nehmen an, dass sich der «Untere Muschelsandstein» von Brüttelen (SCHMID 1937: Karte), die «Muschelnagelfluh» am Kräjenberg (SCHWAB 1960: 27), die «Konglomeratbank» am Jensberg (Burri 1951: 43) und der «Untere Muschelsandstein» am Jolimont (SCHMID 1937) lithostratigraphisch und zeitlich entsprechen. Die Basisfläche dieses Horizontes bildet nach Definition die Obergrenze der Zinshölzli-Schichten. Aus dem «Muschelsandstein» von Brüttelen sind seit Th. Studer (1895) burdigale Säugetierreste bekannt. Im unmittelbar Liegenden des Basishorizontes der Chnebelburg- Schichten konnten bis heute keine Leitfossilien gefunden werden. Es steht somit nicht fest, ob die Grenze Zinshölzli-Schichten/Chnebelburg-Schichten der Zeitgrenze Aquitanien/Burdigalien entspricht. Die Zinshölzli-Schichten dürften jedoch mindestens teilweise aquitanes Alter aufweisen.
- Neubearbeitung
-
2013) :
Blatt 1126 Büren a.A. Geol. Atlas Schweiz 1:25'000, Erläut. 109
(
m1 Zinshölzli-Schichten - Aquitanien
Die Schichtabfolge der Unteren Süsswassermolasse nimmt im Gebiet von Blatt Büren a. A. eine bedeutende Rolle ein. Der von Schär (1967) eingeführte informelle Begriff Zinshölzli-Schichten gilt für die obere Abteilung der Unteren Süsswassermolasse (USM II) im Berner Seeland. Der Name geht auf den gleichnamigen Graben östlich von Mörigen am südlichen Bielerseeufer zurück. Das entsprechende Typusprofil ist in Schuppli (1950) beschrieben. Ein Äquivalent zu den Zinshölzli-Schichten ist die «Serie der Sandsteine und bunten Tone und Mergel», welche Schwab (1960) für das Gebiet östlich von Biel aufstellte. Die Abfolge in den Zinshölzli-Schichten ist generell gekennzeichnet durch einen raschen vertikalen und horizontalen Fazieswechsel (vgl. auch Keller et al. 1990). Dies erklärt das Fehlen von eindeutigen lithostratigraphischen Leithorizonten, die eine grossräumige, kartierbare Verbreitung aufweisen. Um eine grobe Situierung innerhalb der mächtigen Aquitanien-Abfolge zu ermöglichen, haben STAUB (1938) und SCHUPPLI (1950) folgende summarische Gliederung vorgenommen (von oben nach unten): - «Zone der oberen Knauermolasse» - «Zone der roten Ziegeleitone» - «Zone der unteren Knauermolasse» - «Untere bunte Molasse». Diese Unterteilung unterscheidet sich durch graduelle Häufigkeitsunterschiede der einzelnen Gesteinstypen. Es handelt sich nicht um scharf abgrenzbare lithologische Einheiten. Eine durchgehende Auskartierung dieser Einheiten ist deshalb nicht möglich. Es wird nachfolgend aber auf einige typische Lokalitäten verwiesen. Die Untergrenze der Zinshölzli-Schichten ist im Gebiet von Blatt Büren a. A. nicht aufgeschlossen. SCHWAB (1960) vermutet, dass die stratigraphisch tiefsten aufgeschlossenen Partien zu seiner oben erwähnten Serie im Gebiet von Mett bei Biel (z. B. frühere Baugrube bei Koord. 2587.350/1221.250) zum Grenzbereich Chattien /Aquitanien (Grenze zwischen dem unteren und oberen Abschnitt der USM [USM I u. USM II] ) gehören könnten.
- Wichtige Publikationen
-
1990) : Sedimentäre Architektur der distalen Unteren Süsswassermolasse und ihre Beziehung zur Diagenese und den petrographischen Eigenschaften am Beispiel der Bohrungen Langenthal. Geol. Ber. Landeshydrol. u. -geol. 13(
-
Zone der oberen Knauermolasse
- Rang
- lithostratigraphisches Member (Subformation)
- Status
- lokaler Begriff (informell)
- Kurzbeschreibung
- Oberer Teil der Gümmenen-Fm. (bzw. der «Zinshölzli-Schichten») bestehend aus glimmerreichen, zum Teil knauerig verhärteten, gelblichen Sandsteinbänken mit Bändern von grauen, teilweise roten Mergeln und Tonsteinen.
- Age
- Aquitanien
-
Zone der roten Ziegeleitone
- Rang
- petrographische Fazies
- Status
- lokaler Begriff (informell)
- Nomenclatorial Remarks
- Staub 1938 ?
- Kurzbeschreibung
- Bunter, besonders roter und grauer Mergel und Tonstein mit dünnen Bänken von weichem Sandstein.
- Age
- Aquitanien
-
Zone der unteren Knauermolasse
- Rang
- petrographische Fazies
- Status
- lokaler Begriff (informell)
- Kurzbeschreibung
- Mächtige Sandsteinbänke mit Zwischenlagen von grünlich-grauem Mergel an der Grenze USM-I/USM-II.
- Age
- Aquitanien
-
Zinshölzli-Schichten (sensu Staub 1938)
- Name Origin
-
Zinshölzligraben = Fürhölzligrabe, östlich von Mörigen (BE)
- Rang
- lithostratigraphische Einheit
- Status
- inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
- Kurzbeschreibung
- Oberer Teil der «Unteren Bunten Molasse» bestehend aus einer Wechsellagerung von losem Sandstein, sandigem Mergel, buntem und grauem Mergel und Tonstein, sowie einzelnen dünnen Süsswasserkalken.
- Age
- spätes Chattien
-
Fossilhorizont Zinshölzli
- Name Origin
-
Zinshölzligraben = Fürhölzligrabe, östlich von Mörigen (BE)
- Rang
- biostratigraphischer Horizont
- Kurzbeschreibung
- Säugetierfundstelle in einem Süsswasserkalk an der Basis der Zinshölzli-Schichten (oberer Teil der Untere Bunte Molasse).
- Age
- spätes Chattien