Farhubel-Schotter
Darstellung und Status
- Farbe CMYK
- (0%,0%,0%,100%)
- Rang
- lithostratigraphische Einheit
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- informeller Begriff
Nomenklatur
- Deutsch
- Farhubel-Schotter
- Historische Varianten
- aus verfestigten Deltaschottern bestehend Farhubel (Beck & Rutsch 1958), Farhubel-"Schotter" (Schlüchter 1976)
Referenzen
- Erstdefinition
-
1976) :
Geologische Untersuchungen im Quartär des Aaretals südlich von Bern (Stratigraphie, Sedimentologie, Paläontologie). Beitr. geol. Karte Schweiz (N.F.) 148, 118 Seiten
(
S.33: Der Farhubel ist ein Hügel, der um 10-15m aus der Talsohle zwischen Belpberg und heutigem Aarelauf herausragt. Seit langem liegen Gruben zur Kiesgewinnung in diesem Hügel, die zeitweilig in intensivem Abbau standen. 1972 und 1973 war der Zustand der Aufschlüsse jedoch so schlecht, dass das ursprüngliche Material nur noch mit Mühe festgestellt werden konnte: Es handelt sich dabei um einen siltig-sandigen Grobkies mit vielen Steinen und einem merklichen Gehalt an Ton. Die Gerölle sind durchwegs schlecht gerundet und vielfach geschrammt. Geröllpetrologisch stimmen sie mit der Zusammensetzung der Münsingen-Schotter s. 1. im Aaretal überein. Der ganze Charakter der Ablagerung erinnert an eine Grundmoräne, die lokal mehr oder weniger stark durch Schmelzwasser umgelagert worden ist. Aus den lithologischen Eigenschaften des Farhubel-Materials zu schliessen, muss es sich um eine Ablagerung handeln, die in unmittelbarem Kontakt mit Gletschereis entstanden ist. Der grundmoränenartige Charakter des Sedimentes macht es wahrscheinlich, dass das Material in einer Gletscherspalte oder zwischen zwei mehr oder weniger stationären Eiszungen des allgemein abschmelzenden letzteiszeitlichen Aaregletschers abgelagert wurde. Die Frage, ob der Farhubel als «Schotterkörper» nachträglich nochmals vom Eis überfahren wurde, bleibt offen. BECK beschreibt aus dem Jahre 1946 eine Bohrung durch den Farhubel, die im Zusammenhang mit den Voruntersuchungen zur Grundwasserkarte des Kantons Bern abgeteuft wurde. In der entsprechenden Profilbeschreibung gibt BECK unterhalb 4,00m «16,80m meist grobe, wasserarme Deltaschotter » an. Auch wenn ich hier der Bezeichnung Deltaschotter mit Skepsis gegenüberstehe, so beweist diese Bohrung dennoch die beachtliche Mächtigkeit der Schotter am Farhubel. Aus Gründen der lithologischen Übereinstimmung sind die Schotter am Farhubel vorläufig zu den Münsingen-Schottern s. l. gestellt worden. Diese Korrelation wird im Abschnitt 5 diskutiert werden, da es sich bei den Schottern am Farhubel, wie weiter oben angeführt, kaum um letzteiszeitliche Vorstossschotter handeln kann.