Etzgen-Formation

Darstellung und Status

Farbe RGB
R: 220 G: 230 B: 155
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist nicht in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)

Nomenklatur

Deutsch
Etzgen-Formation
Français
Formation d'Etzgen
Italiano
Formazione di Etzgen
English
Etzgen Formation
Herkunft des Namens

Etzgen (AG)

Historische Varianten

sandige Deckschicht ungewisser Zuordnung, z.T. lössartig (Diebold et al. 2006), Etzgen-Formation (Graf 2024)

Links

Nich-Synonyme

Beschreibung

Mächtigkeit
Rund 18 m (Graf 2024)

Paläogeografie und Tektonik

  • Niederterrasse
Herkunftstyp
  • sedimentär
Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Erstdefinition
Graf Hans Rudolf (2024) : Stratigraphie der pleistozänen Ablagerungen im Hochrheintal zwischen Waldshut und Basel. Berichte der Landesgeologie 22

S.105: Das Verbreitungsgebiet der Etzgen-Formation beschränkt sich auf die linke Flanke des Rheintals bei Etzgen und Rheinsulz (s. Taf. I). Sie wurde erstmals von Diebold et al. (2006) beschrieben und als sandige Deckschicht ungewisser Zuordnung, z.T. lössartig bezeichnet. Sie bedeckt auf einer Höhe von rund 325 m die höchstgelegenen erhaltenen Schotter des Niederterrassensystems im Talabschnitt zwischen Laufenburg und Albbruck.
Die Lockergesteinsabfolge (Fig. 44) beginnt unten mit verkittetem alpinem Schotter, welcher Lagen aus Kalkblöcken beinhaltet, die aus dem unmittelbar östlich anstehenden Oberen Muschelkalk stammen. Während das Bindemittel im unteren Teil des Schotters aus einem mikrosparitischem Kalzit besteht, weisen die obersten Anteile des Schotters eine verkittete Matrix aus einem weisslichen mikritischen Kalk auf. Darüber folgt unverkitteter, sandreicher Schotter, der nach wenigen Metern in eine rund 15 m mächtige Abfolge von Sand und siltigem Sand übergeht (Fig. 43). Dieser Übergang wurde von Diebold et al. (2006) wohl als Verzahnung von Sand- und Schotterlagen in einer ehemaligen Kiesgrube im nördlich gelegenen Gebiet Haldenacher (auf älteren Karten Haldesacher) beobachtet. In den Sand eingestreut finden sich wiederum Steine und Blöcke aus Muschelkalk-Material. Der Sand macht wegen seiner ausgeprägten Gleichkörnigkeit allgemein einen massigen Eindruck. Abschnittsweise ist aber auch Kreuzschichtung erkennbar.
Sedimentologisch handelt es sich bei der Etzgen-Formation um eine Abfolge von fluviatilen Sedimenten, wobei in einer initialen Phase noch kiesiges Material abgelagert wurde, später aber praktisch nur noch reiner Sand. Bezüglich Herkunft deuten sowohl die Geröllfraktion (Proben HRN48, HRN49) als auch die Schwerminerale (Probe HRN49) auf ein alpines Einzugsgebiet hin.
Drei Sandproben aus dem oberen Profilabschnitt wirden mit der OSL-Methode datiert (F. Preusser, schriftl. Mitt.). Die erhaltenen Alter liegen zwischen 23 000 und 20 000 Jahren. Damit kann die Etzgen-Formation der frühen Rückzugsphase aus der Birmenstorf-Vergletscherung zugeordnet werden (s. Kap. 4.4.12).

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