«Bunter Bernina-Granit»

Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,0%,0%,100%)
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)

Nomenklatur

Deutsch
«Bunter Bernina-Granit»
Français
«Granite du (Piz) Bernina»
Herkunft des Namens

Piz Chalchagn im Bernina-Massiv (GR)

Historische Varianten

Bunter Berninagranit, Berninagranit (vom Rath 1857), Bernina-Tonalit (Freundenberg 1913), Alkaligranit von P. Chalchagn (Alb. Heim 1922), bunte Bernina-Granite (Staub 1946)

Referenzen

Erstdefinition
von Rath G. (1857) : Geognostische Bemerkungen über das Berninagebirge in Graubündten. Ztschr. Dtsch. Geol. Ges. 9, 211-274
Neubearbeitung
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

BUNTER BERNINA-GRANIT (Karbon-Perm, (spätherzynisch) ; Unterostalpin)

(siehe auch «Blauer Bernina- Granit»)

G. vom Rath (1857): Geognostische Bemerkungen über das Berninagebirge in Graubündten. Ztschr. Dtsch. Geol. Ges., 9: 256.

Originalbeschreibung: vom Rath spricht vom «Berninagranit»: oft schiefriges Gefüge. In den körnigen Varietäten tritt der Glimmer zurück. Das Gestein ist i.a. mittelkörnig und enthält weissen bis rötlichen Feldspat und grauen Quarz in etwa gleicher Menge; Oligoklas in grünen matten Körnern und dunkelgrauer feinschuppiger Glimmer sind nicht immer vorhanden. In den schiefrigen Varietäten trifft man grünen Chlorit oder Talk, teils flaserig, teils in zusammenhängenden Schichten.

Theobald (1866) und Gümbel (1893) weisen auf den eher dioritartigen Charakter des Gesteins hin.

Eine detaillierte Beschreibung liefert Grubenmann (1914): er teilt den bunten Bernina-Granit in 3 Varietäten auf:

1. Granit s.str.: mittelkörnig und rötlich. Quarz körnig, rote Feldspäte und Biotit in grünen feinschuppigen, verwitterten Flecken; stark zermalmt;

2. Alkalisyenit: mit weissem Feldspat, schwarzer Hornblende und Apatit;

3. Alkaliaplit (Paisanit): hell- bis dunkel-blaugrau. Mit Quarz, Alkalifeldspat und Alkalihornblende und feiner blauschwarzer Punktierung.

Cornelius (1914) präzisiert: Fast ausschliesslich Quarz und roter mikroperthitischer Orthoklas; spärlicher Plagioklas und wenig dunkle Gemengteile.

Schüppli (1921) spricht von rotem Alkaligranit mit einer bunten femischen Randfazies gegen den Banatit.

Heutige Definition: Staub (1916) vorwiegend Kalkalkaligranite (rötlich) als Zwichenfazies zwischen Banatiten und Alkaligraniten. Farbe auch grünlich und bunt. Daneben treten auch Alkalisyenite auf.

Typuslokalität: Piz Chalchagn bei Pontresina (Berninagruppe). Koord.: 789.500/147.500.

Geogr. Verbreitung: Berninamassiv, Languardgruppe, Piz Lagrev.

Tektonische Stellung: Bernina-Decke (Unterostalpin).

Wichtige Literatur: v. Buch (1814): 11; Studer (1851): 289; v. rath (1857): 256; Theobald (1866): 31; Studer (1872): 29; dalmer (1886): 143; gümbel (1893): 50; bloesch (1911): 71; freudenberg (1913): 316; Cornelius (1914): 12; Grubenmann (1914): 4; Staub (1916): 364; Staub (1920d): 346; schuppli (1922): 92 u. 95; Cornelius (1935): 15.

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