Ulmiz-Quarzitnagelfluh

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,7%,37%,16%)
Farbe RGB
R: 215 G: 200 B: 135
Rang
lithostratigraphisches Member (Subformation)
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
unbekannter Status

Nomenklatur

Deutsch
Ulmiz-Quarzitnagelfluh
Français
Poudingue quartzitique d'Ulmiz
Italiano
Conglomerato quarzoso di Ulmiz
English
Ulmiz Quartzitic Conglomerate
Herkunft des Namens

Ulmiz (BE), Köniz

Historische Varianten

Ulmiznagelfluh (Gerber 1923, Gerber 1927, Rutsch 1967), Quarzitnagelfluh p.p. (Rutsch 1925), Ulmiz-Schichten (Gerber 1933), Ulmiz-Nagelfluh (Habicht 1987)

Beschreibung

Beschreibung

Bunte, quarzitgeröllreiche Nagelfluh mit nur wenigen sedimentären Geröllen.

„Es handelt sich um eine bis mehrere Meter mächtige Quarzitnagelfluh mit Gangquarzen, Quarziten, Horn­steinen u.a. und meist weniger als 10% Kalk- und Sandsteingeröllen.“ [Isler 2005 S.15]

Mächtigkeit
Bis 5 - 8 m mächtig.

Alter

Alter Top
  • Burdigalien
Alter Basis
  • Burdigalien

Geografie

Geographische Verbreitung
Die eigentliche Ulmiz-Nagelfluh lässt sich von der Typlokalität am Ulmizberg bis in die Südabdachung des Liesbergs verfolgen. Im Gummersloch (BE), auf der Nordseite des Gurtentäli (BE), in der Gegend von Oberbalm (BE) – Borisried (BE).
Typlokalität
  • Ulmizberg (BE), Köniz
    Merkmale des Ortes
    • Obergrenze
    • Untergrenze
    • typische Fazies
    Koordinaten
    • (599770 / 193950)
    Notizen
    • Habicht 1987

Paläogeografie und Tektonik

  • OMM-II
  • Molasse
Paläogeografie
Nordalpines Vorlandbecken
Herkunftstyp
  • sedimentär
Sequenz

Einen Hinweis auf den lithologischen Wechsel von den Utzigen-Schichten (Muschelsandsteine) zur Ulmiz-Nagelfluh zeigen die Verhältnisse auf der Nordseite des Belpbergs, wo der Muschelsandstein gemäss Rutsch (1928) in eine polymikte Nagelfluh übergeht.

Referenzen

Erstdefinition
Gerber E. (1922) : Über die subalpine Molasse zwischen Aare und Sense. Verh. Schweiz. natf. Ges. 705

S.248: Am südwärts folgenden Ulmizberg können wir die kompakten Sandsteine des Burdigalien nur in den Trockentälchen von Schlatt, Lauelenacker, Platten und Sollrüti feststellen. Darüber liegt eine 180 m mächtige, ausgesprochene Mergelbildung, die mit einem 5 - 8 m dicken Nagelfluhband abschliesst. Diese entspricht in seiner südöstl. Neigung vollkommen dem erwähnten vom Geisselerwald am Gurten. In einem Radius von ca. 3/4 km erscheint dieses Band an zahlreichen Stellen unter dem Gipfelpunkt des Ulmizberges. Da es für die stratigraphische Orientierung westlich der Aare bedeutsam ist, sei es kurz als Ulmiznagelfluh bezeichnet.

Neubearbeitung
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

ULMIZ-NAGELFLUH (OMM ; «Helvétien») Gerber, ed. (1923): Über die Zweiteilung der Meeresmolasse in der Umgebung von Bern. - Eclogae geol. Helv. 18/2, p.248. Originalzitat: «Am südwärts folgenden Ulmizberg ... liegt eine 180 m mächtige, ausgesprochene Mergelbildung, die mit einem 5-8 m dicken Nagelfluh-Band abschliesst... Da es für die stratigraphische Orientierung westlich der Aare bedeutsam ist, sei es kurz als Ulmiznagelfluh bezeichnet.» Typlokalität: Ulmizberg S Bern, LK-Bl.1166 Bern, Koord. des Berggipfels ca. 599.650/194.350. Die Ulmiz-Nagelfluh ist an den Hängen des Ulmizberges, im Gummertsloch und am Südhang des Gurten in typischer Ausbildung aufgeschlossen, z. B. bei Koord. 599.770/193.950. Es handelt sich um eine ausgesprochen bunte, quarzitgeröllreiche Nagelfluh mit nur wenigen sedimentären Geröllen. Nach S lässt sie sich unschwer einige km weit bis zum Tschuggen (LK-Bl.1186 Schwarzenburg) verfolgen. Östlich der Aare entsprechen ihr nach Gerber (1933: 156) die >>> Utzigen-Schichten (Oberer Muschelsandstein Gerber 1926), nach Rutsch 1933:6 hingegen der >>> Untere Muschelsandstein Gerber 1926. Die Ansichten über die Stellung der Ulmiz-Nagelfluh innerhalb der Berner OMM erfuhren mehrmals Änderungen. Nach ursprünglicher Auffassung (Gerber 1923) wurde sie ins Helvétien gestellt, da von den Bausandsteinen des Burdigalien durch eine mächtige Mergelfolge getrennt (s. oben). Gerber (1932b) und Rutsch (1933) betrachten sie als Grenzhorizont Burdigalien/Helvétien, wobei aber Rutsch im Bantigergebiet E Bern einen tieferen Muschelsandstein-Horizont (Gerber's unteren Muschelsandstein von 1926) als Äquivalent der Ulmiz-Nagelfluh ansieht als Gerber 1933. Westlich der Aare versucht Rutsch (1933) die Ulmiz-Nagelfluh resp. ihre Äquivalente bis ins Bütscheleggebiet zu verfolgen; 1947 ändert er seine Ansicht und betrachtet nun (irrtümlicherweise) die später als >>> Bütschelbach-Nagelfluh bezeichnete Schicht als Fortsetzung der Ulmiz-Nagelfluh, hält aber daran fest, dass die Ulmiz-Nagelfluh an der Grenze Burdigalien/Helvétien liege. Daraus erklärt sich, dass auch Frasson 1947, Haldemann 1948, Mornod 1949, Emmenegger 1962 und van der Linden 1963 die Ulmiz-Nagelfluh noch als Grenze Burdigalien/ Helvétien bezeichnen. In der Zwischenzeit ergab die Detailkartierung (Rutsch & Frasson 1953), dass die Ulmiz-Nagelfluh sich mit der Bütschelbach-Nagelfluh nicht korrelieren lässt, sondern hoch über der letzteren liegt (vgl. >>> Bütschelbach-Nagelfluh und Rutsch 1967c: 13). Da nach Rutsch & Frasson die Bütschelbach-Nagelfluh die Grenze Burdigalien/Helvétien bildet, rückt die Ulmiz-Nagelfluh wieder, wie nach ursprünglicher Ansicht Gerber's (1923) ins Helvétien hinauf. Literatur: Emmenegger 1962: 54; Frasson 1947: 5, 6, 21-23, 30; Gerber 1923: 248, 249, 1925a: XXII, 1926: 40, 41, 43, 49, 50, 52-54, 1927: Karte, 1932a: 76, 78, 79, 1932b: 239,240,1933: 156; Haldemann 1948: 22; van der Linden 1963: 12; Mornod 1949: 11; Rutsch 1933: 5,6, 1947: 13,Tf.III, 1967c: 12, 13; Rutsch & Frasson 1953:Karte.

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