Verena-Member

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Darstellung und Status

Index
i6V
Farbe CMYK
siehe Balsthal-Formation
Farbe RGB
R: 170 G: 195 B: 215
Rang
lithostratigraphisches Member (Subformation)
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
gültiger formeller Begriff
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
Verena-Member
Français
Membre de Ste-Vérène
Italiano
Membro di Sta-Verena
English
Verena Member
Herkunft des Namens

Einsiedelei St. Verena (SO), N Solothurn

Historische Varianten

Calcaire blanc de Ste-Vérène (Desor & Gressly 1859), Verena-Oolith (Lang 1863 S.21, Ziegler 1956, Bolliger & Burri 1970 S.74), Calcaire oolithique de Ste-Vérène (Greppin 1870), Verenaschichten (Studer 1872), Sanct-Verena-Schichten = Séquanien supérieur oolitique de Ste Vérène (Renevier 1897), St. Verenaschichten (Tobler 1905 Tab.3a/4a, Disler 1941), Oberes Sequan = Verenakalk (Baltzer 1906), Verena-Oolith = oberste Sequanstufe (Buxtorf 1916), Oolithe blanche et coralligène de Ste-Vérène (Rollier 1917), Verenaoolith (Rothpletz 1933), Oolithe de Ste-Vérène (Bourquin 1946)

Beschreibung

Beschreibung

Massive, oolithische Kalksteine (mit mikritisierten Ooiden).

Infolge diagenetischer Vorgänge wie Mikritisierung und (De-)Dolomitisierung sind primäre Sedimentstrukturen und teilweise auch Komponenten makroskopisch teilweise nicht mehr auszumachen.

Geomorphologie
Im Gelände zeigt sich das Verena-Member oft durch kleine, gebleichte Lesesteine.
Mächtigkeit
2 - 6 m; 10-15 m (Bourquin 1946) ; 20 bis ca. 45 m (rund 25 m an der Typlokalität)

Komponenten

Fossilien
  • Korallen
  • Echinodermen
  • Mollusken
  • Nerineen

Cladocoropsis mirabilis

Hierarchie und Abfolge

Obergrenze

maximal flooding surface [Gygi 1998] ; scharf einsetzende, vorstehende Bänke der Reuchenette-Formation.

Alter

Alter Top
  • Frühes Kimméridgien
Bermerkungen zu Top

Zone à Platynota

Alter Basis
  • spätes Oxfordien
Bermerkungen zu Basis

bifurcatus-Z. [Gygi 1998]

Datierungsmethode

Regionale Korrelationen basierend auf dem Kaolinit-Gehalt (Gygi & Persoz 1986).

Geografie

Geographische Verbreitung
Zentraler Schweizer Jura. Die Verbreitung wird von Gygi eingeschränkt und er schlägt ein Porrentruy-Member im Westen sowie ein Holzfluh-Member im Osten vor.
Typusregion
Solothurner Jura, Verena-Kette
Typlokalität
Typusprofil

Paläogeografie und Tektonik

  • Malm des Juragebirges
Paläogeografie
Northern Tethyan Carbonate Platform (Jura > Helv.) :
Plateforme de Bourgogne, ... = Northern Tethyan Carbonate Platform (NTCP)
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen

"rauracien" / "séquanien"; Das Verena-Member entstand bei mässiger Strömung ohne terrigene Komponenten; vom Plattformrand her wurden Ooide und andere Körner ins Innere geschwemmt und verfestigt. Komplexe diagenetische Vorgänge wie Mikritisierung und (De-)Dolomitisierung löschten dabei weitgehend die primäre Sedimentstruktur. Schliesslich entstand der Verena-Oolith, indem Ooide und kleine Bioklasten vom kalkgesättigten, zeitweise hypersalinen Wasser ins Plattforminnere geschwemmt und dabei zersetzt wurden (Mikritisierung); vereinzelt wuchsen noch kleine Korallenkolonien und es kam zur vorübergehenden Dolomitisierung.

Sequenz

shallowing upward

Metamorphose
unmetamorph

Referenzen

Neubearbeitung
Bolliger W., Burri P. (1970) : Sedimentologie von Schelf-Carbonaten und Beckenablagerungen im Oxfordien des zentralen Schweizer Jura. Beitr. geol. Karte Schweiz N.F. 140, 112 Seiten

"Von GYGI wird der Begriff «Verena-Oolith» nur auf die von LANG an der Typlokalität beschriebenen, etwas kreidigen Oolithe angewandt. Da aber der Begriff «Verena-Oolith» seit 1863 eine Erweiterung erfahren hat und von allen jüngeren Bearbeitern für den ganzen oolithischen Komplex zu Ende des Oxfordien gebraucht wurde (Ziegler 1956, S. 65), glauben wir, dass sich eine Belastung der Literatur mit weiteren Bezeichnungen nicht aufdrängt. Wir verstehen daher unter «Verena-Oolith» auch die massigen, oft splittrigen Varietäten, die im Berner Jura auftreten. Namentlich im NW unseres Untersuchungsgebietes ist der Verena-Oolith als Packstone mit schlecht erkennbaren Ooiden ausgebildet." [Bolliger & Burri 1970 S.74]

Wichtige Publikationen
Lang F. (1863) : Geologische Skizze der Umgebung von Solothurn Scherer’sche Buchhandlung (Solothurn)

Material und Varia

Bilder
Verena_loc
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