Degersheim-Konglomerat

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Darstellung und Status

Index
m3D
Farbe CMYK
(0%,13%,19%,6%)
Farbe RGB
R: 240 G: 210 B: 195
Rang
lithostratigraphische Bank
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)

Nomenklatur

Deutsch
Degersheim-Konglomerat
Français
Conglomérat de Degersheim
Italiano
Conglomerato di Degersheim
English
Degersheim Conglomerate
Herkunft des Namens

Degersheim (SG)

Historische Varianten
«Appenzeller Granit» auct., Kalknagelflue von Degersheim (Deicke 1864), Degersheimer Kalknagelfluh (Büchi & Welti 1950, Büchi 1960, Eugster et al. 1960, Hottinger et al. 1970), Leithorizont = Appenzellergranit = Degersheimer Kalknagelfluh (Büchi et al. 1965), Degersheim-Konglomerat (Bürgisser 1980).

Beschreibung

Beschreibung
Nagelfluh und grobe bis feine Brekzie mit weisslichem, hartem, kalkigem Bindemittel, sowie Kalk mit eingestreuten, feinbrekziösen, dunklen Komponenten.
Mächtigkeit
1 - 3 m (Hottinger et al. 1970).

Hierarchie und Abfolge

Stratigraphische Diskussion
Das «Appenzellergranit»-Leitniveau stellt einen isochronen Leithorizont im proximalen Hörnli-Schuttfächer dar, der einem einmaligen Ereignis zugeordnet wird (Büchi & Welti 1950, Pavoni 1956, Hottinger et al. 1970, Bürgisser 1980). Während Büchi & Welti (1950) davon ausgingen, dass das Degersheim-Konglomerat und der Meilener Kalk sowie Teile des Hüllistein- und des Abtwil-Konglomerats das Resultat eines einzelnen, katastrophalen Murgangs infolge Auslaufens eines durch einen Bergsturz gestauten inneralpinen Sees war, postuliert Bürgisser (1980) mehrere kurz aufeinander folgende Murgänge (Schlammströme), die infolge Weitertransports des feinkörnigen Materials aus einem Bergsturz am damaligen Alpenrand entstanden. Dabei war das Ablagerungsmilieu teils terrestrisch, teils lakustrisch. Die Matrix des Degersheim-Konglomerats ist demnach dem feinen, detritischen Schlamm (Kalkarenit bis -lutit) des in einem ausgedehnten See sedimentierten Meilener Kalkes ähnlich.

Alter

Alter Top
  • Langhien
Alter Basis
  • Langhien

Geografie

Geographische Verbreitung
Gegen Westen bis Abtwil (1 km westlich von St. Josefen).
Typusprofil
Point of interest
  • Fischingen (TG)
    Merkmale des Ortes
    • typische Fazies
    • Bauwerk
    Koordinaten
    • (2715440 / 1252410)
    Notizen
    • polierte Säule der Klosterkirche

Paläogeografie und Tektonik

  • OSM-II
  • Molasse
Paläogeografie
Nordalpines Vorlandbecken
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen
Murgangartige Überflutung des Vorlandes, nachdem ein von einem Bergsturzriegel gestauter See katastrophenartig ausgelaufen war. (Büchi & Welti 1951)

Referenzen

Erstdefinition
Deicke J. C. (1854) : Das Molassegebilde in der östlichen Schweiz. Verh. st.gall.-appenz. gemeinnützige Ges. 13

S.78: Bei Degersheim im Neckarthale ist eine Kalknagelfluh eingelagert, von einigen Zoll bis höchstens 4 Fuss Mächtigkeit, die eine bedeutende Festigkeit hat.

Neubearbeitung
Hottinger L., Matter A., Nabholz W., Schindler C. (1970) : Blatt 1093 Hörnli. Geol. Atlas der Schweiz 1:25'000, Erläut. 57

Typisch sind neben dem Bindemittel die zahlreichen fast schwarzen Dolomit- und Kalkkomponenten, vermutlich ostalpiner Herkunft (Arlbergkalke und -Dolomite, Raiblerkalke). Die kristallinen Komponenten treten stark zurück.

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