S.340: Bernerschichten: Längen- und Belpberg, Hürtligen, Weinhalde, Signau, Schwendelbad, Hünigen etc.
Neubearbeitung
Habicht J. K. A. (1987) :
Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b
BERNER SCHICHTEN (OMM ; Helvétien)
Kaufmann, F.J. (1872): Rigi und Molassegebiet der Mittelschweiz. - Beitr. geol. Karte Schweiz, //, p.340.
Originalzitat: «Bernerschichten: Längen- und Belpberg, Hürtligen, Weinhalde, Signau, Schwendelbad, Hünigen etc.»
Synonyma: >>>Belpberg-Schichten Rutsch 1926, >>> Utzigen-Schichten sensu Rutsch 1933.
Kaufmann erkannte, dass seine Berner Schichten jünger sind als seine >>>Luzerner Schichten. Leider glaubte er jedoch, die Berner-Schichten (Münsingen, Signau, Walkringen) mit seinen Aargauer Schichten (Burgdorf, Ursenbach, Madiswil, etc.) vereinigen zu müssen (1872: 322, 340) und diese zudem der oberen Süsswassermolasse gleichstellen zu müssen. Damit stellte er sich in Gegensatz zur Meinung Mayer's und Studer's, nach welchen der subjurassische Muschelsandstein (und damit derjenige der Aargauer Schichten Kaufmann's) älter ist als Kaufmann's Berner Schichten. Kaufmann's Ansicht wurde dann von Depéret (1893) widerlegt, da nach dessen Gliederung die bei Bern vorkommenden Schichten (Bantiger usw.) nicht Helvétien, sondern Burdigalien sind.
Spätere detaillierte Kartierungen (Gerber, Rutsch, Frasson) bestätigen die Gliederung Depéret's. Aufgrund des Befundes von Depéret liess Rutsch (1926) den Begriff «Bernerschichten» fallen und ersetzte ihn durch >>> Belpberg-Schichten.
Fossilinhalt: vgl. die Liste von Mayer (in Kaufmann 1872: 488 ff.), sowie die unter >>> Belpberg-Schichten aufgeführten Hinweise.
Literatur: Depéret 1893: 239-241, 263, 264; haldemann 1948: 21, 22; Heim 1919: 74, 75, 113, 126, 131; Kaufmann 1872: 319-323; 336-340, 1886: 561, 564; Liechti 1928: 3-5, 20, 21; mayer 1872: 488ff.; Mühlberg 1910: 17; Renevier 1897a: 586ff.; Rutsch 1926:674, 1928a: 59, 75ff.