«Plattensandstein» (Obrist)
Retour à «Oberer Quarzit» (Schams)Représentation et statut
- Index
- cq
- Couleur CMYK
- N/A
- Couleur RGB
- R: 240 G: 140 B: 120
- Rang
- faciès pétrographique
- Usage
- Ce terme est en usage.
- Status
- terme informel
Nomenclature
- Deutsch
- «Plattensandstein» (Obrist)
- Français
- «Plattensandstein» (Obrist)
- Italiano
- «Plattensandstein» (Obrist)
- English
- «Plattensandstein» (Obrist)
- Variantes historiques
-
Plattiger Quarzit (Jäckli 1941, Jäckli in Streiff et al. 1976), Unterer/Oberer Quarzit und Unterer/Oberer Kieselkalk (Streiff in Streiff et al. 1976), Plattensandstein (Rück 1995), Schamser-Gault (Dall'Agnolo 1997), Schamser Gault
Description
- Description
-
Ockerbraun anwitternde, deutlich im mm- bis dm-Bereich gebankte, plattige Sandsteine mit nach oben zunehmendem Kalkgehalt (20-60 %). Vereinzelte Einschaltungen von gradierten, porösen lithischen Sandsteinen treten auf. Zudem häufig von rostbraunen und grüngrauen Flechten bewachsen und mit ausgeprägter orthogonaler Klüftung. Im unteren Teil des Plattensandsteins finden sich ein grauer Silex/Hornstein und ein auffallend poröser, lithischer Sandstein, der neben Quarz auch dolomitischen und kristallinen Detritus führt.
- Épaisseur
- Am Piz Beverin bis zu 50 m, am Beverin Pintg etwa 10 m.
Composants
- tourmaline
- calcite
- dolomite
- quartz
- limonite
Im Dünnschliff ist ein Gemenge aus Quarz und Kalzit zu erkennen, wobei der Quarz als mikrokristalline Matrix oder als klar definierte detritische Partikel erscheint, der Kalzit hingegen immer als Pseudomatrix mit nicht mehr erkennbarem Ursprung. Typisch für dieses Gestein sind limonitverkrustete Dolomitrhomboeder. Akzessorisch treten Turmalin und Zirkon auf.
Im Schamser Plattensandstein ist kein Glaukonit mehr vorhanden; er ist vollständig zu Eisenhydroxid (tiefockergelbe Pünktchen) verwittert.
Hiérarchie et succession
- Unités sus-jacentes
- Limite inférieure
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Der aus dem Plattensandstein (und «Ölquarzit») aufgebaute Leithorizont ist der jüngste Abschnitt der Schamser Abfolgen, der zu seinem Liegenden in klarem stratigraphischem Kontakt steht.
Âge
- Âge au sommet
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- Albien
- Âge à la base
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- Aptien
- Méthode de datation
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Schon Streiff (1939) stellte den Plattensandstein in das «Gault» (Aptien-Albien). Dabei stützte er sich auf die sehr gute lithologische Übereinstimmung zwischen dem Plattensandstein und dem «Gault» der Falknis-Decke, dessen Obergrenze anhand von planktonischen Foraminiferen (Allemann 1957) als Cénomanien datiert wurde. Im Schamser «Gault» (Plattensandstein und auch «Ölquarzit») konnten bis heute keine Fossilien gefunden werden.
Zusätzlich zu den lithologischen Kriterien bot die Bestimmung des Corg-Gehaltes ein geeignetes Mittel zur zeitlichen Einordnung des Plattensandsteins und des «Ölquarzits». Die mit ihnen assoziierten schwarzen Tonschiefer zeigen stark erhöhte Corg-Werte (0.7 – 1.5 %). Für die «mittlere» Kreide wird eine Reihe von globalen anoxischen Ereignissen statuiert (Schlanger & Jenkyns 1976): eine längere anoxische Sedimentationsphase im Aptien-Albien sowie zwei kürzere im Cénomanien-Turonien sind bekannt (Jenkyns 1980). Die Gegenüberstellung der anoxischen Sedimentationsphasen nach Jenkyns (1980) und der Corg-Werte der Schamser Phyllite zeigt für die Kreide-Sedimente eine eindeutige Häufung hoher Werte und somit eine gute Übereinstimmung. Da der grösste Teil des Falknis-«Gaults» in das Aptien-Albien fällt und die lithologische Übereinstimmung zum Plattensandstein sehr gut ist, muss angenommen werden, dass es sich auch im Schams um die Aptien-Albien-Phase handelt. Eine Ton-Probe aus dem Falknis-«Gault» lieferte ebenfalls deutlich erhöhte Corg-Werte und bestätigt somit die lithostratigraphische Korrelation zwischen dem Falknis-«Gault» und dem Schamser «Gault». Eventuell sind die hohen Werte der Phyllite zwischen den oberen Bänderkalken als Signale der Cénomanien-Turonien-Phase zu betrachten.
Paléogéographie et tectonique
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- Crétacé du Pennique
- Termes génériques
- Type de protolithe
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- sédimentaire
- Séquence
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Der Plattensandstein ist auch bei extremer tektonischer Beanspruchung noch erkennbar, sodass er in den Schamser Abfolgen einen idealen Leithorizont (Aptien–Albien) darstellt.