Murgtal-Gneiskomplex

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Représentation et statut

Index
GAM
Couleur CMYK
(0%,24%,30%,2%)
Couleur RGB
R: 250 G: 190 B: 175
Rang
Formation lithostratigraphique
Usage
Ce terme est en usage.
Status
terme informel

Nomenclature

Deutsch
Murgtal-Gneiskomplex
Français
Complexe gneissique du Murgtal
Italiano
Complesso gneissico del Murgtal
English
Murgtal Gneiss Complex
Origine du nom

Murgtal (Deutschland)

Variantes historiques

Gneisanatexit Typ Hauensteiner Murgtal (Metz & Rein 1958, Huber & Huber 1984), Biotit- und Cordieritgneise des Typus "Murgtal", Para-Cordieritgneis-Anatexite (Hantke 1967), Murgtal-Gneisanatexit-Formation (LGRBwissen), Murgtal-Gneiskomplex (Pfirter et al. 2019)

Description

Description

Mehrphasig metamorphisierte, von Gängen durchzogene metapelitische Gneise, die wahrscheinlich schon im Präkambrium enstanden. Sie sind durch eine amphibolitfazielle Metamorphose geprägt. Eine spätere retrograde Überprägung mit intensiver Tektonisierung führte zur Bildung von Hellglimmer und zu einer starken Verschieferung (Glimmerschiefer).

Composants

Minéraux
  • biotite
  • cordiérite

Âge

Âge au sommet
  • Silurien
Âge à la base
  • Ordovicien
Méthode de datation

Chitinozoen, Acritachen

Géographie

Extension géographique
Südrand des Schwarzwaldes

Paléogéographie et tectonique

  • Socle polycyclique anté-varisque du Schwarzwald
Termes génériques
Type de protolithe
  • sédimentaire
Métamorphisme
polycyclique
Faciès métamorphique
  • faciès à amphibolites
  • migmatitisation
Remarque sur le métamorphisme

HT-BP-Metamorphose im Viséen

Références

Révision
Pfirter Urs, Jordan Peter., Graf H. R ., Burger H., Pietsch J., Huber M., Kiefer S., Grezet C., Maise C. & Burkhalter R. (2019) : Blatt 1068 Sissach, mit Südteil von Blatt 1048 Rheinfelden. Geol. Atlas Schweiz 1:25'000, Erläut. 161

S.16: Murgtal-Gneiskomplex

Vorherrschende Lithologie des Murgtal-Gneiskomplexes (auch Murgtal-Gneisanatexit-Formation) ist ein dunkelgrauer unregelmässig lagiger, meist mittelkörniger Biotit-Plagioklasgneis, der Cordierit, gelegentlich auch Kalifeldspat führt.

Typisch für den Gneiskomplex ist das wechselhafte Auftreten von biotitreichen und quarzitischen Paragneisvarietäten, lokal mit Übergängen zu Zonen mit unterschiedlich starker anatektischer Umwandlung (Anatexite, mit hellen Mobilisaten). Durch den Wechsel von dunkelgrauen (biotitreichen) und hellgraugrünen bis weissgrauen (quarzreichen) Lagen von einigen Millimetern bis wenigen Zentimetern Dicke ergibt sich eine gute plattige Spaltbarkeit. In anatektischen Bereichen ist die Textur undeutlich lagig bis massig, und die plattige Spaltbarkeit tritt stark zurück.

Die Hauptbestandteile des Paragneises sind Quarz (25–35%), Biotit (15–30%) und Plagioklas (15–25%). Er führt wechselnde Anteile von Alkalifeldspat (bis 15%), seltener Cordierit und Sillimanit. Akzessorisch treten Turmalin, Granat, Apatit, Zirkon, Allanit und Erz auf.

Der Protolith des Murgtal-Gneiskomplexes bestand aus marinem Tonstein (Cordierit führende Varietät) und mariner Grauwacke (biotitreiche Varietät); Mikrofossilfunde von Chitinozoen und Acritarchen deuten ein Sedimentationsalter zwischen Ordovizium und Silur an. Der Protolith wurde im Rahmen der variszischen Orogenese amphibolitfaziell metamorph überprägt, z. T. auch migmatisiert. Dieser Hochtemperatur-Niedrigdruck-Metamorphose während des Viséens (Frühes Karbon) ging vermutlich eine Phase mit Hochdruckmetamorphosebedingungen voraus (LGRB wissen o. J. a).

Die Schieferung fällt im Kartengebiet meist mit 45 –75° gegen Westen ein. Lokal ist sie kleinräumig verfaltet.

Der biotitreiche Paragneis ist häufig oberflächlich stark verwittert und weist eine rotbraune Verwitterungsfarbe auf. Quarzreichere Lagen sind widerstandsfähiger und wittern heraus.

Gute Aufschlüsse des Murgtal-Gneiskomplexes finden sich am Bergsee nördlich von Bad Säckingen.

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