Seli-Nagelfluh

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Représentation et statut

Couleur CMYK
(0%,4%,27%,4%)
Couleur RGB
R: 245 G: 235 B: 180
Rang
Membre lithostratigraphique (Sous-formation)
Usage
Ce terme est en usage.
Status
terme informel

Nomenclature

Deutsch
Seli-Nagelfluh
Français
Poudingue de Seli
Italiano
Conglomerato di Seli
English
Seli Conglomerate
Origine du nom

Seli = Selli (BE), Röthenbach im Emmental

Variantes historiques

«Burdigalien» auct., Nagelfluh von Selli (Kaufmann 1886 S.489), Seli-Nagelfluh (Haldemann 1948 S.23), untere Nagelfluhzone (Beck & Rutsch 1958), Selli-Nagelfluh (Habicht 1987)

Description

Description

„Die polymikte quarzitreiche Seli-Nagelfluh ist randlicher Teil des Napf-Schuttfächers. Ihr Geröllbestand deckt sich weitgehend mit dem der anderen miozänen Nagelfluhschichten des Kartengebiets. Kristalline Gerölle sind zu 35–48% vertreten; unter den Sedimentgesteinen sind Flyschsandkalke mit 18–36% am häufigsten (Haldemann 1948). Einen grossen Anteil am Geröllbestand machen grossen Gerölle aus Graniten und Flyschbrekzien aus.

Die Seli-Nagelfluh ist sehr stark verfestigt. Sandstein- und Mergelschichten treten vereinzelt als lokale linsenartige Einlagerungen auf. Bei den Vorkommen von rotem Mergel an der Obergrenze der Seli-Nagelfluh, wie zum Beispiel in der Nähe des Steimösli oberhalb des Räblochs und bei Würzbrunne nördlich von Röthenbach, handelt es sich um die Basis des Schallenberg-Mergels.“ [Jordi 2012 S.32]

Épaisseur
Ca. 150 - 300 m im Zulg-Gebiet (Beck & Rutsch 1958). Maximal >1000 m östlich der Emme (LU).

Composants

Minéraux

Sichere Spuren von Glaukonit fehlen im Bindemittel.

Fossiles

Makro- oder Mikrofossilien wurden in der Seli-Nagelfluh keine gefunden.

Hiérarchie et succession

Unités sus-jacentes
Limite supérieure

Bei den Vorkommen von rotem Mergel an der Obergrenze der Seli-Nagelfluh, wie z.B. in der Nähe des Steimösli oberhalb des Räblochs und bei Würzbrunne nördlich von Röthenbach, handelt es sich um die Basis des hangenden Schallenberg-Mergels.

Discussion stratigraphique

Die Seli-Nagelfluh ist randlicher Teil des Napf-Schuttfächers. Bei den massigen und zum Teil schräggeschichteten Konglomeraten der Wachthubel-Schichten – wie auch der Seli-Nagelfluh und der Gabelspitz-Schichten – handelt es sich um ehemalige Kiesbänke eines verwilderten Flusssystems, das gegen das OMM-Meer hin (St. Gallen-Formation) ein Delta aufbaute (Braiddelta, Schaad et al. 1992).

Âge

Âge au sommet
  • Burdigalien
Âge à la base
  • Burdigalien

Géographie

Extension géographique
Selialp (BE), im Schallenberggebiet in den zahlreichen vom Naters (BE) zum Rötebach (BE) führenden Gräben, im Räbloch (BE), in der Nähe des Steimösli (BE) oberhalb des Räblochs, bei Würzbrunne (BE) nördlich von Röthenbach. Kann nach Westen bis gegen Aeschlen (BE) bei Oberdiessbach und Steffisburg (BE) nachgewiesen werden.
Région-type
Emmental (BE/LU)
Localité-type

Paléogéographie et tectonique

Paléogéographie
Bassin d'avant-pays nord-alpin
Termes génériques
Type de protolithe
  • sédimentaire
Conditions de formation

Fluvioterrestrisch

Séquence

Östlich der Emme geht die Seli-Nagelfluh in den unteren Teil der Wachthubel-Schichten über.

Références

Définition
Kaufmann Franz Joseph (1886) : Emmen- und Schlierengegenden nebst Umgebungen bis zur Brünigstrasse und Linie Lungern-Grafenort. Beitr. geol. Karte Schweiz 24/1, 655 Seiten

S.489: a) Nagelfluh von Selli. Sie ist zu beiden Seiten des Röthenbaches bei Selli von der Thalsohle an circa 100 m hoch ziemlich schroff abgerissen.

Révision
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

SELLI-NAGELFLUH (OMM ; «Burdigalien» - ? «Helvétien»)

Kaufmann, F. J. (1886): Emmen- und Schlierengegenden nebst Umgebungen bis zur Brünigstrasse und Linie Lungern-Grafenort. - Beitr. geol. Karte Schweiz 24/1, p.489.

Originalzitat: «Nagelfluh von Selli. Sie ist zu beiden Seiten des Röthenbachs bei Selli von der Thalsohle an ca. 100 m hoch ziemlich schroff abgerissen.» Kaufmann 1886: 489.

Synonyma: Seli-Nagelfluh Haldemann 1948: 23.

Typlokalität und Typusprofil: Seli (neue Schreibweise der LK) ca. 3 km S -Röthenbach1), LK-Blatt 1188 Eggiwil, Koord. ca. 623.300/186.300. Ein Typusprofll ist nicht beschrieben.

Lithologie: Polymiktes Konglomerat. Eingehende qualitative und quantitative Geröllanalysen s. Haldemann 1948: 24 ff. In einem Geröll aus dem Sorbachgraben S Eggiwil ist ein Lias-Ammonit (Arnioceras cfr. semicostatum Young & Bird) gefunden worden. Die aufgeschlossene Mächtigkeit erreicht ca. 150 m. Die Untergrenze ist nicht aufgeschlossen, die Obergrenze wird durch die Basisfläche der Schallenberg-Mergel (>>>) gebildet, der Begriff ist somit vorläufig informal.

Fazies: Fluvioterrestrisch.

Die dem Emmentaler Schuttfächer zugewiesene Selli-Nagelfluh ist im Gebiet zwischen Röthenbach und Emmental weit verbreitet, lässt sich auch westlich des Röthenbachtals verfolgen (Beck & Rutsch 1958: 12). Beck 1928: 321 interpretiert die Selli-Nagelfluh als untere Abteilung seiner Naters-Schichten (>>>) und nimmt an, dass sie sich in den Südhang des Kurzenbergs und bis zur Lueg erstreckt. Nach Haldemann 1948: 22 geht sie nach W in die >>> Falkenfluh- und >>>Naters-Schichten über.

Fossilführung und Alter: Fossilien sind in der Selli-Nagelfluh nicht nachgewiesen. Haldemann nimmt an, dass sie dem Zeitabschnitt Burdigalien-Helvétien zuzuweisen ist. Sicher liegt sie stratigraphisch tiefer als die Schichten des Typ-Profils des Helvétien. Die Frage, ob die Nagelfluhablagerungen im Falkenfluhgebiet das Korrelat der Selli-Nagelfluh bilden, ist offen. In Beck & Rutsch (1949, 1958) werden diese Nagelfluhschichten der unteren Abteilung des Helvétien s.l. zugewiesen, was keineswegs bewiesen ist.

Literatur: Beck 1928: 321,322; beck & Rutsch 1949: Karte; Beck & Rutsch 1958: 12; Haldemann 1948: 15, 18, 21-29,49, 50, 52, 53, 113; Kaufmann 1886: 489, 491, 492; Rutsch & Schlüchter 1973: Tab.

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