Ruchberg-Formation

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Représentation et statut

Index
fr
Couleur CMYK
(0%,8%,47%,4%)
Couleur RGB
R: 245 G: 225 B: 130
Rang
Formation lithostratigraphique
Usage
Ce terme est en usage.
Status
terme informel

Nomenclature

Deutsch
Ruchberg-Formation
Français
Formation du Ruchberg
Italiano
Formazione del Ruchberg
English
Ruchberg Formation
Origine du nom

Felsgrat Ruch(en)berg (GR), nördlich des Vilans (Jeninser Alpen)

Variantes historiques

Ruchbergsandstein (Trümpy 1916, Ott 1922), Ruchbergserie (Cadisch 1921, Häfner 1924, Häfner 1926, Arni 1926, Stahel 1926, Nänny 1948), Ruchbergserie = Ruchbergsandstein (Rutsch et al. 1966), Ruchbergschichten (Cadisch 1922), Kuchbergsandstein [sic] (Kopp 1926), grès de Ruchberg à Nummulites yprésiennes (Trümpy 1957), série du Ruchberg (Trümpy 1970)

Description

Description

Nänny 1948 S.21: Grobkörnige Sandsteine mit dünnen Tonschiefer-Zwischenlagen.

Géomorphologie
Felsbände.
Épaisseur
ca. 180 m

Composants

Fossiles
  • algues
  • foraminifères
  • bryozoaires

Nummulites spec. Orthophragmina spec., Globigerina, Discorbina, Rotalia, Haplophragmium?, Operculina?, Bryozoen, Lithothamnium nummuliticum Gümbel

Hiérarchie et succession

Unités sous-jacentes

Âge

Âge au sommet
  • Yprésien
Âge à la base
  • Yprésien
Méthode de datation

Mikrofauna (Arni 1926 und 1939, Allemann 2002)

Géographie

Extension géographique
Prättigau/Rätikon, Liechtenstein.
Région-type
Vilangebiet, südwestlicher Rätikon (GR).

Paléogéographie et tectonique

Paléogéographie
bassin valaisan
Termes génériques
Type de protolithe
  • sédimentaire
Métamorphisme
monocyclique

Références

Révision
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

RUCHBERGSERIE (Tertiär ; der penninischen Decken)

Synonym: Ruchbergsandstein.

D. Trümpy (1916): Geologische Untersuchungen im westlichen Rhäti-kon. Beitr. Geol. Karte d. Schweiz, N.F. 46/2.

1. Originalbeschreibung.

a) Typlokalität und Bezeichnung: Der Ruchberg, 2068 m. ü. M., ist ein Felsgrat nördlich des Vilans, (bei Maienfeld, Graubünden) der mitten aus den Mooren der Jeninser Alpen emporragt. Trümpy bezeichnete die Schichten des Ruchbergs als Ruchbergsandstein. Die heutige Bezeichnung im stratigraphischen Profil ist Ruchbergserie.

b) Gesteinsbeschreibung (nach Trümpy): Der Ruchberg besteht fast gänzlich aus Sandsteinen und Kalkbreccien, die hier in einer Mächtigkeit von etwa 150 m auftreten. An anderen Orten schieben sich Lagen von Flyschkalken und Tonschiefern zwischen die Sandsteinbänke ein, so dass der Ruchbergsandstein nach oben und unten gewissermassen aufblättert.

c) Stratigraphische Stellung: Trümpy fand im Ruchbergsandstein eine reiche Mikrofauna; er gibt folgende Fossilliste an: Nummulites spec. Orthophragmina spec., Globigerina, Discorbina, Rotalia, Haplophragmium?, Operculina?, Bryozoen, Lithothamnium nummuliticum Gümbel.

Trümpy erwähnt, dass die von ihm gefundenen Nummuliten gemäss einer Prüfung durch Prof. Boussac, Paris, vom Lutétien bis ins Lattorfien auftreten. Er nimmt für den Ruchbergsandstein ein eocänes Alter an.

2. Spätere Bearbeitungen.

Die Ruchbergserie bildete lange Zeit den einzigen brauchbaren Leithorizont für die tektonische Untersuchung der Prätigauschiefer. Sie wurde durch Cadisch (1921), Hafner (1924), Arni (1926) und Stahel (1926) in den verschiedenen Teilgebieten des Prätigaus erkannt. Cadisch, Glaser, Schumacher und Ott meldeten das Vorkommen von Ruchbergsandstein auch aus den südlich des Prätigaus gelegenen Gebieten von Parpan – Stätzerhorngruppe – Lenzerheide - Oberhalbstein (vergl Geologiche Karte von Mittelbünden, Spezialkarte No. 54, Blatter A B C und E). Der Nachweis, dass diese Sandsteinhorizonte sowohl im Gebiet der Lenzerheide als auch im Oberhalbstein bezüglich ihrer stratigraphischen Stellung der Ruchbergserie des Prätigaus entsprechen, wurde später durch Nänny (1946) und W. Ziegler (1956) erbracht. Blumenthal (1931) glaubte im Gegensatz zu den anderen Autoren, dass die lithologische Ausbildung der Ruchbergserie nicht konstant sei. Er unterschied auch einen höheren und einen tieferen Ruchbergsandstein. Nänny (1946, 1948) bewies später, dass diese Ansichten Blumenthals nicht zutreffen. Die Ruchbergserie weist im ganzen Prätigaugebiet eine auffallend gleichartige Zusammensetzung auf; bei dem sogenannten tieferen Ruchbergsandstein Blumenthals handelt es sich z.T. um Verwechslungen mit der Gyrenspitzserie, z.T. um tektonisch komplizierter gelagerte Pakete der Ruchbergserie. Arni (1933, 1935, 1939) konnte durch sehr eingehende Studien der Mikrofauna das Alter der Ruchbergserie als Untereocän festlegen (Fossilliste siehe unten). Nänny (1948) untersuchte die Verbreitung der Ruchbergserie im Gebiet zwischen Rhätikon und Plessur. Er trennte den von D. trumpy (1916) erwähnten, schieferigen Komplex an der Basis der kompakten Sandsteinfolge von der Ruchbergserie ab und bezeichnet diese Schichten als Oberälpliserie.

3. Heutige Definition, nach Nänny (1948).

a) Typlokalität: Ruchberg, vergl. oben.

b) Abgrenzung und Gesteinsbeschreibung: Die Ruchbergserie ist das stratigraphisch jüngste und gleichzeitig das lithologisch markanteste Schichtglied in der grossen Masse der Prätigauschiefer. Sie zeichnet sich aus durch eine kompakte Serie von dickbankigen Sandsteinen verschiedener Korngrösse. Die basalen Lagen der bis mehrere Meter mächtigen Sandsteinbänke bestehen häufig aus polygener Breccie. Meist dünne Schichten zwischen den Sandsteinbanken bestehen aus ebenflächigen, schwarzen Tonschiefern. Kalke sind nur m untergeordneter Menge vertreten.

c) Stratigraphische Stellung: Unteres Untereocän.

d) Charakteristische Fossilien:

Fossilliste Arni (1933):

Nummulites bolcensis Mun.-Chalm., A-Form

Uebergangsform (Nummulites cf. elegans Sowerby), A-Form

Nummulites subplannlatus Hantk und Madar, A-und B-Form

Nummulites planulatus (Lamarck), A-und B-Form

Nummulites subirregularis de la Harpe, A-Form

Nummulites cf. spirectypus Doncieux, A-Form

Nummulites oppenheimi Rozlozsnik, A-Form

Nummulites praelucasi H. Douv., A-Form

Discocyclina cf. seunesi H. Douv.

Assilina granulosa d'Arch., A-Form

Operculina cf. Ammonea Leym.

Gypsina globulus Reuss.

e) Geographische Verbreitung: Gebiet der Prätigauschiefer zwischen Rhätikon und Plessur, Lenzerheide - Stätzerhorngruppe (Glaser, 1926) und Oberhalbstein (Ziegler W., 1956).

(Vgl. Nänny, 1948, Tafel II).

Literatur: D. Trümpy (1916), J. Cadisch (1921), W. Hafner (1924), E. Ott (1925), Th. Glaser (1926), P. Arni (1926), P. Arni (1933), P. Arni (1935), A. H. Stahel (1926), G. Schumacher (1927), M. Blumenthal (1931), P. Nänny (1946), P. Nänny (1948), W. Ziegler (1956).

Principales publications
Nänny Paul (1948) : Zur Geologie der Prätigauschiefer zwischen Rhätikon und Plessur. Diss. Univ. Zürich (Fretz), 127 S.
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