Wanderblock-Bildungen

Représentation et statut

Couleur CMYK
(0%,22%,33%,12%)
Couleur RGB
R: 225 G: 175 B: 150
Rang
Formation lithostratigraphique
Usage
Ce terme est en usage.
Status
terme informel

Nomenclature

Deutsch
Wanderblock-Bildungen
Français
Dépôts de blocs pérégrins
Origine du nom

Wanderblöcke (ethymologisch gleich wie erratische Blöcke) sind fremde, eingewanderte Gesteine, d.h. nicht auf Ort und Stelle entstanden, sondern – in diesem Fall – vom Schwarzwald transportiert worden.

Variantes historiques

Wanderblöcke (Gutzwiller 1910, Koch 1923, Waibel & Burri 1961, Becker 2003), Wanderblockformation (Buxtorf & Koch 1920), Alte Verwitterungslehme, u.a. Alte Lehme mit vorwiegend Quarzitgeröllen bzw. Vereinzelte Quarzit- und Buntsandsteingerölle = Wanderblöcke (Buxtorf & Christ 1936), Wanderblock-Formation (Geyer et al. 2003), Wanderblock-Bildungen (Kemna & Becker-Haumann 2003)

Description

Description

Gerölle aus dem Schwarzwald: Buntsandstein, Quarzit, Quarzporphyr (brekziös und tuffitisch); dazu Süsswasserkalk aus der Elsässer-Molasse.

Hiérarchie et succession

Limite inférieure

Jüngere Juranagelfluh (Breitenbach)

Âge

Âge au sommet
  • Pliocène
Âge à la base
  • Miocène tardif
Méthode de datation

Jünger als die Jüngere Juranagelfluh, jedoch älter als die Jurafaltung.

Als Verwitterungsreste der Spätmiozäne Juranagelfluh des Laufen-Beckens interpretiert (Gutzwiller 1910), bzw. als transgredierende Formation des Frühen Pliozäns bertrachtet (Koch 1923). Alter so vergleichbar mit dem Vogesenschotter des Bois de Raube (= Ajoie-Member) im Delsberg-Becken (Liniger 1925, Baumberger 1934).

Géographie

Extension géographique
Südrand des Oberrheingrabens, insb. im östlichen Laufen-Becken (Kastelhöhe, Lägerhöhe, Fehren).
Localité-type
  • Kastelhöhe (SO)
    Particularités du site
    • historische Fundstelle
    Accessibilité du site
    • geschützter Geotop
    Coordonnées
    • (2610300 / 1253600)
    Note
    • Hochplateau des Kastelbergs, 5 km ENE von Laufen (Gutzwiller 1910, Waibel & Burri 1961). Um diese Wanderblöcke vor weiterer Zerstörung zu schützen, wurden auf der Kastelhöhe eine grosse Zahl der grossen Blöcke zusammengetragen und als Denkmal aufgeschichtet.
Point of interest
  • Lägerhöhe (SO)
    Particularités du site
    • historische Fundstelle
    Accessibilité du site
    • geschützter Geotop
    Coordonnées
    • (2610300 / 1250550)
    Note
    • <p>Waibel & Burri 1961; Um diese Wanderblöcke vor weiterer Zerstörung zu schützen, wurden auf der Lägerhöhe eine grosse Zahl der grossen Blöcke zusammengetragen und als Denkmal aufgeschichtet.</p>

Paléogéographie et tectonique

  • OSM-J
Type de protolithe
  • sédimentaire
Métamorphisme
non métamorphique

Références

Définition
Gutzwiller A. (1910) : Die Wanderblöcke auf Kastelhöhe. Verh. natf. Ges. Basel 21, 197-207

S.198: Auf dem Kulturland von Kastelhöhe, dessen Untergrund wesentlich aus dem harten Felsen des untern Malm, dem Rauracien gebildet wird, liegen teils von Ackererde bedeckt, teils aus derselben hervorragend, grosse gerundete Blöcke. Da dieselben der Bewirtschaftung des Bodens sehr hinderlich sind, werden sie nach und nach entfernt und mit vielen kleinern Steinen in Haufen zusammengetragen (Lesesteine). Die grossen blockartigen Stücke finden seit langer Zeit Verwendung zu Bauzwecken, besonders zur Herstellung von Pflastersteinen, so dass die zusammengetragenen Haufen heute nur aus kleinern und mittelgrossen Stücken bestehen.

Als ich im April 1906 in Begleitung von Herrn Dr. H.Stehlin zum erstenmal die Kastelhöhe betrat, waren kurz zuvor auf einem Grundstück zahlreiche solcher Blöcke ausgegraben worden. Aus einiger Entfernung glaubte man eine Schafherde dort lagern zu sehen, in der Nähe dachte man im ersten Augenblick an eine zerstreute Blockmoräne. Die Blöcke wurden bald weggeführt, um zu dem oben erwähnten Zwecke verarbeitet zu werden.

Diese grossen wohlgerundeten Blöcke sind durch fliessendes Wasser an Ort und Stelle transportiert worden, ein Gletschertransport ist ausgeschlossen. Sie sind somit als Gerölle zu bezeichnen, ebenso wie die sie begleitenden zahlreichen kleinern Stücke, die mit den grossen in einem tonig sandigen Lehm (Relikt der gesamten Juranagelfluh) eingebettet sind. Die Dimensionen der jetzt noch vorhandenen grössern Blöcke erreichen 1m; 0,5m; 0,35m oder 0,8 m; 0,4 m; 0,4 m etc. Sie sind also 300 bis 400 kg schwer. Gewiss ein ganz ansehnliches Gewicht für Flussgerölle! Weitaus die Mehrzahl dieser grossen Gerölle besteht aus Buntsandstein. Sie können also nicht aus dem Jura selbst stammen; den zunächst anstehenden Buntsandstein treffen wir in den Vogesen und im Schwarzwald.

Gerölle gleicher Art finden wir in der sogenannten Juranagelfluh, die als ein Schotter während der Tertiärzeit, speziell zur Zeit des obern Mittelmiocän (Tortonien) abgelagert wurde. Zu jener Zeit war der Jura noch nicht gefaltet und die Bodengestaltung somit eine ganz andere als heute.

(...)

Woher stammen diese gewaltigen Gerölle, die als Wanderblöcke getauft wurden, da ihre Gesteinsart unserm Lande fremd ist und sie darum eingewandert sein müssen? Woher kam der Strom, der dieselben an ihren jetzigen Ort, hoch über dem Talboden daherführte? Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir die Herkunft der Juranagelfluh, speziell derjenigen des Laufenbeckens, von welchem Kastelhöhe den Ostrand bildet, zu ermitteln suchen.

(...)

Principales publications
Waibel A., Burri F. (1961) : Jura et fossé rhénan - Juragebirge und Rheintalgraben Internat. Strati. Lexikon - Lexique Strati. Internat. I/7a, 314
Becker, D. (2003) : Paléoécologie et paléoclimats de la Molasse du Jura (Oligo-Miocène): apport des Rhinocerotoidea (Mammalia) et des minéraux argileux. GeoFocus 9, 329 p.

Matériel et divers

Utilisations
Lange Zeit zu Pflästerwerken verwendet.
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